Natalie Rickli, 36, ist zurück. Erstmals seit sie am 13. September ihr Burnout öffentlich gemacht hat, spricht die SVP-Politikerin nun wieder. Im «SonntagsBlick» sagt sie, dass es ihr gut gehe. Nach zweieinhalb Monaten in einer Burnout-Klinik und zwei Monaten im Ausland meldet sie sich nun zurück - wenn auch etwas ruhiger: Rickli will künftig nur noch an ausgewählten politischen Veranstaltungen teilnehmen und tritt als Vizepräsidentin der Nationalratsfraktion zurück.
«Wenn ich nichts ändern würde, hätte ich ja nichts gelernt», sagt sie. Früher habe sie immer geglaubt, dass ruhigere Zeiten kommen, die Signale ihres Körpers habe sie nicht wahrgenommen. Seit einigen Jahren litt Rickli unter Schlafstörungen. «Irgendwann konnte ich mehrere Wochen nicht mehr schlafen und war entsprechend erschöpft, erzählt sie. «Weil ich mich nachts nicht erholen konnte, bekam ich Nackenschmerzen. Die wurden chronisch. So setzte eine eigentliche Abwärtsspirale ein.» Grund für ihr Leiden sei allerdings nicht unbedingt ihr hektischer Alltag gewesen: «Was mich aber in den letzten zwei Jahren frustriert hat, ist die Tatsache, dass demokratische Volksentscheide nicht umgesetzt werden.»
Ausgelöst durch die Schlaflosigkeit, die Nackenschmerzen und persönliche Schicksalsschläge habe sie vergangenen August einen Nervenzusammenbruch erlitten. «Ich, die immer alles im Griff hatte, konnte irgendwann weder für mich noch für andere da sein.» Da sei sie in eine Klinik gegangen. «Am Anfang hatte ich das Gefühl, total versagt zu haben», erzählt Rickli. «Heute weiss ich, dass es der richtige Entscheid war.»
Fortan wolle sie sich mehr Zeit für sich nehmen, Sport treiben, an die frische Luft gehen. Dass das Burnout auch mit den neuen Kommunikationsmitteln wie Twitter und Facebook zusammenhänge, so vermutete das Christoph Blocher, glaubt Rickli nicht: «Einige Herren machen es sich da sehr einfach.» Das Wichtige sei, dass man Mass halte - auch im Internet.