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Zu Hause beim Sänger von «Wiudä Bärg»

Familienbesuch bei «Rebäll» Franz Arnold

Für den Jodlerklub Wiesenberg sang Franz Arnold «Ewigi Liebi». Dann zog er in die weite Welt. Frau und Kinder haben ihn nun sesshaft gemacht. Aber seine musikalische Reise geht weiter.

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Franz Arnold mit seiner Familie

Familienbande: Franz und Corinne Arnold mit den Kindern Mauro, Aaron und Ronja (v. l.) in Franz’ Elternhaus.

Remo Nägeli

Heimat. Ein seltsames Wort für einen wie Franz Arnold, 38, den zeitlebens das Fernweh geplagt hat. Und doch überkommt es ihn hier auf dem kleinen Bergbauernhof hoch über Wolfenschiessen NW: das Gefühl, zu Hause zu sein. 

Seine Kinder zeigen kaum Interesse für das baufällige Gebäude, in dem Franz aufgewachsen ist. Aber die Spitzhaubenhühner, die mittlerweile in seinem ehemaligen Kinderzimmer hausen, haben es Mauro, 5, Aaron, 3, und Ronja, 2, durchaus angetan. Sie gehören dem älteren Bruder von Franz, der den elterlichen Hof übernommen hat. 

Franz Arnold mit seinen Kindern

Tierische Bewohner: «Das war einst mein Kinderzimmer.» Heute logieren hier Hühner.

Remo Nägeli

Per Seilbahn fuhren die vier Arnold-Geschwister damals zur Schule. Und in den Ausgang. An einem feucht-fröhlichen Abend liess Franz sich überreden, dem Jodlerklub Wiesenberg beizutreten. Warum auch nicht, dachte er schulterzuckend und schlug den Jodlern vor, doch mal was anderes auszuprobieren – zum Beispiel den Megahit «Ewigi Liebi» in einer Jodel-Version. 

Über Nacht berühmt

Nach vielen Diskussionen singt Arnold diesen schliesslich im Studio ein. Das Lied macht den Jodlerklub Wiesenberg über Nacht im ganzen Land berühmt. Davon kriegt Franz Arnold kaum was mit. Er folgt seinem Fernweh und tingelt durch die Welt. Fünf Jahre lang. 

Arbeiten, Geld verdienen, abreisen: Das ist sein neuer Lebensrhythmus. Und so kommt der gelernte Forstwart zwischendurch zum Jobben zurück nach Hause. Dabei landet er wieder in Wolfenschiessen. Bei einem Bier im Ausgang lernt er Corinne, 39, kennen, die im Dorf unterrichtet. Sie durchkreuzt Franz Arnolds Pläne: Statt weitere Reisen folgen Heirat und Kinder. «Corinne zeigte mir auf der Landkarte, wie weit sie bereit wäre, mit mir zu kommen – und das war innerhalb der Schweizer Grenze», so Franz lachend.

Video: Wiudä Bärg - «Rebäll»

Dafür wartet eine neue Karriere auf ihn. Warum auch nicht, denkt er wieder einmal, als Musikproduzent Tommy Mustac ihm vorschlägt, ein Album aufzunehmen. In Australien hat er eine Gitarre erstanden, sich von einem Strassenmusiker ein paar Akkorde beibringen lassen und unterwegs immer mal wieder Lieder geschrieben.

«Därheimä sey» hiess das erste Album, «Fidlä ha» das zweite. «Den Leuten gefällts offenbar», meint er. Das ist stark untertrieben: Beide heimsen Gold ein, «Fidlä ha» schaffts gar an die Spitze der Hitparade. Jetzt folgt der dritte Streich: «Rebäll».

Die Musik bleibt ein Hobby

Auftritte mit seiner Band Wiudä Bärg gibt es vereinzelt, zum Beispiel am 9. Februar im SRF-«Samschtigjass». Die Musik bleibe jedoch ein Hobby, betont Franz Arnold. «Aber mit dem Mikrofon auf der Bühne zu stehen, ist eine schöne Abwechslung.» 

Um die harten Fakten kümmert sich Corinne. Franz: «Ich weiss nicht mal, wie viel meine Band kostet und was wir an einem Auftritt verdienen.» Sein Herzblut investiert er lieber in seine Familie – und in einen Traum, den er sich vor einem Jahr erfüllt.

Remo Nägeli

Spass im Schnee: Hier 
ist Franz aufgewachsen. 

Im Prättigau pachtet er einen Bauernhof, züchtet Mutterkühe, Rinder, Schafe, Schweine und Hühner. Bio-Fleisch, Käse und Eier werden direkt ab Hof, aber auch an den Grosshandel verkauft.

Aber was ist eigentlich mit dem Fernweh? «Das ist immer noch da. Und wird immer bleiben», sagt Franz Arnold. «Im Moment sind wir in einer Phase des Aufbaus und der Familie. Aber sobald die Kinder aus dem Haus sind, packen Corinne und ich unsere Koffer und ziehen los.» 

Mauro, der Älteste, geht in den Kindergarten. Ein bisschen wirds noch dauern, bis der «Rebäll» aus Wolfenschiessen wieder in die Welt hinauszieht. 

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 4. Februar 2019 - 06:00 Uhr