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  4. Jennifer Bosshard ist Pascal Schürpfs Jackpot – Homestory bei «Glanz & Gloria»-Moderatorin

Die neue «Glanz & Gloria»-Moderatorin ganz privat

Zuhause bei Jennifer Bosshard und ihrem Pascal

Sie überzeugt als neue «G & G»-Moderatorin, er als Topskorer des FC Luzern. Jennifer Bosshard und Pascal Schürpf bleiben dennoch auf dem Boden.

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Jennifer Bosshard Pascal Schürpf

Entspannt & erfolgreich: Jennifer Bosshard und ihr Freund Pascal Schürpf in der gemeinsamen Wohnung in Baar ZG.

David Biedert

Als der Regisseur im Studio zum Countdown ansetzte, ja, da sei sie wirklich nervös gewesen. «Ich hatte davor vier Moderations-Trainings, niemand aber kann dich auf den Moment vorbereiten, wenn es ernst gilt», sagt Jennifer Bosshard, 25. Sie ist die neue Moderatorin beim SRF-Magazin «Glanz & Gloria».

Entspannt sitzt sie auf dem eisengrauen Sofa in der ersten gemeinsamen Wohnung in Baar ZG, die sie sich mit ihrem Freund, dem FC-Luzern-Mittelfeldspieler Pascal Schürpf, 28, teilt. Und dieser strahlt neben ihr wie ein Maikäfer. Enorm stolz ist er auf seine «Jenny» und sagt: «Mit ihr habe ich den Jackpot geknackt!» Nicht nur er. 

Bosshard ist ein Glücksfall für «G & G». Sie startet fulminant und souverän als Moderatorin. «Von der Praktikantin zur Moderatorin», titelt der Boulevard, als bekannt wird, dass Jennifer Nachfolgerin von Annina Frey, 37, wird. «Ich bin ehrgeizig», gibt die Baselbieterin unumwunden zu, «jedoch stand es nie in meinem Lebensentwurf, Moderatorin zu werden.» Viel eher ist es eine Aneinanderreihung von glücklichen Umständen.

Jennifer Bosshard

Happy Birthday: An ihrem 25. Geburtstag hatte Jennifer ihren Einstand als Moderatorin.

David Biedert

Vom Praktikum vor die Kamera

Sie bekommt ein Praktikum bei «G & G» – danach eine Festanstellung. Als sie kurz darauf zum Moderations-Casting aufgeboten wird, lehnt sie ab. Erst als klar ist, dass Bosshard neben dem Moderieren immer noch als Redaktorin arbeiten kann, sagte sie zu – und hat im Casting mit null Erfahrung vor der Kamera alle überzeugt.

Den Wunsch, Journalistin zu werden, hegt Jennifer Bosshard bereits als kleines Mädchen. In den Bibi-Blocksberg-Hörspielen lernt sie die emsige Reporterin Karla Kolumna kennen – und lieben. «Ich bin neugierig, als Journalistin ist man an der Quelle des Wissens, am Puls des Geschehens», sagt sie. Als Teil der Generation Y sei sie eine Sucherin – nach dem Sinn des Lebens. Und den fände sie derzeit im Journalismus.

Jennifer Bosshard

Jennifer Bosshard ist bei «Glanz & Gloria» die Nachfolgerin von Annina Frey.

SRF/Oscar Alessio

Auf ihrem Handgelenk blitzt ein Tattoo auf: Vanitas. Ein Motiv aus der Barockdichtung, das für die Vergänglichkeit des Lebens steht. Eitelkeit im Sinn von Nichtigkeit. Die Dualität von Schönheit und Verfall. «Das Äussere ist doch bloss eine Momentaufnahme», sagt sie, «alles ist vergänglich. Was bleibt, ist dein Grips und dein Wissen.»

Und doch ist es gerade ihr Aussehen, das auf den ersten Blick so auffallend ist. Dass Jennifer Bosshard eine extrem attraktive Frau ist, das weiss sie selbst. Und betont fast entschuldigend: «Ich sehe es nicht als Widerspruch, mich für Make-up und Mode zu interessieren und mich für Feminismus und Gleichberechtigung einzusetzen.»

Pascal Schürpf

Pascal Schürpf für den FC Luzern in Aktion.

Keystone

«Spielerfrau» als Demütigung

Gegensätze – für Millennials wie Jennifer ist das keine Diskrepanz, sondern Notwendigkeit. In ihrer Bachelor-Arbeit an der Universität Basel schrieb sie über Goethes «Sesenheimer Idyll» – in der «Annabelle» über die Tücken einer Spielerfrau. Ausschnitt gefällig? «Der Begriff ist eine Demütigung für jede halbwegs emanzipierte Frau. Eine primitive Gattungsbezeichnung, die einem jeden Anspruch auf Individualität raubt. Spielerfrau. Das Wort allein erklärt alles: Du bist nur, weil er er ist. Ohne ihn bist du nichts. Und auch mit ihm nur zwei Dinge: schön und dumm.»

Jennifer lacht. «Ja, ich bin eine Spielerfrau», und das, obwohl sie Männer, deren Lebensinhalt einzig und allein darin besteht, gegen einen Ball zu treten, doof findet. So richtig doof. 

Bis sie sich vor fünf Jahren in Profi-Fussballer Pascal Schürpf verliebt. Und er straft alle Vorurteile Lügen: Pascal ist witzig, klug, charmant – und vor allem einfach ein guter und integrer Kerl. Und derzeit, wie seine Jenny auch, auf der Überholspur. Schürpf gilt als Topskorer des FC Luzern. In den letzten neun Einsätzen erzielt er neun Tore – mit der Folge, dass der FC Luzern nun auf dem dritten Rang in der Super League steht. «Wir geniessen unser Hoch extrem», sagt Jennifer, «aber wir nehmen es nicht für selbstverständlich, denn wir kennen auch die andere Seite.»

Jennifer Bosshard

Wissbegierig: Jennifer liebt es zu lesen. Das Manifest «Frauen & Macht» bekam sie zum Geburtstag.

David Biedert

Liebe auch in schweren Zeiten

Vor gut zwei Jahren verletzt sich Pascal, damals beim FC Vaduz, am Knie: doppelter Knorpelschaden. Anderthalb Jahre ist er ausser Gefecht gesetzt – seine Zukunft als Profi-Fussballer ungewiss. «Ich rechne es Jennifer unglaublich hoch an, wie sie mich in dieser Krise unterstützt hat.» Jedes Wochenende reist sie von Basel zu Pascal nach Vaduz, sieht sich mit ihm die Matchs an – obschon er nicht mitspielt und sie sich nicht für Fussball interessiert. «Es war extrem belastend», sagt Jennifer, «aber ich bin enorm dankbar, dass wir zusammen dieses Tief überwunden haben. Wenn man jemanden liebt, dann liebt man ihn auch in schlechten Zeiten.»

Kraft findet sie immer bei ihrer Familie im Baselbiet: bei Mutter Helen, 54, Vater Felix, 61, Bruder Nick, 21, und Schwester Alexandra, 23. Noch heute zieht es sie fast jedes Wochenende nach Hause ins beschauliche Maisprach, ein Dorf mit 913 Einwohnern. Oder nach Arlesheim, wo ihre Grossmutter Magali, 85, wohnt. Sie stammt ursprünglich aus Kuba. «Von ihr habe ich meine Liebe zur Musik und meine Emotionalität», sagt Jennifer. «Meine ganze Familie ist hoch emotional. Es ist gut möglich, dass wir uns, in Tränen aufgelöst, in den Armen liegen – vor Glück!»

Jennifer Bosshard Pascal Schürpf

Sie liebts süss: Pascal hat für seine «Jenny» das «perfekte» Rezept für eine Apfelwähe.

David Biedert
Von Andrea Vogel am 26. Mai 2018 - 10:50 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:25 Uhr