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Jörg Schneiders Witwe spricht über seine letzten Stunden

«Zuletzt gabs noch einen Kuss»

Am Samstag verstarb Volksschauspieler Jörg Schneider im Alter von 80 Jahren an Krebs. Seine Frau Romy war bis zu seinen letzten Atemzügen bei ihm. Erstmals spricht sie nun in einem Interview über die schwere Zeit. Traurig, aber gefasst.

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Sie wussten, dass es so weit war. «Wir haben es gespürt», sagt Romy Schneider, 79, im Interview mit «glanz & gloria» am Montag. Die Spitex habe ihr gesagt, dass ihr Mann die Nacht wohl nicht mehr überleben werde. Am Abend vor dem Schlafengehen habe sie sich deshalb von ihm verabschiedet. «Ganz zuletzt gabs noch einen Kuss.» Seine Reaktion habe sie gerührt: Er habe sie mit einem Auge nochmals angeschaut, «mit einem Auge sagte er alles. Er sagte, es wird dir nicht schlecht gehen, wenn du an mich denkst». Und: «Mach mir keine Schande», wie Romy Schneider schmunzelnd anfügt. Am nächsten Tag war Jörg Schneider tot, er ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

Im ersten Interview nach seinem Ableben wirkt die Witwe des Volksschauspielers und legendären Kasperli niedergeschlagen, aber gefasst. «Es geht mir nicht schlecht», sagt sie. Aber: «Wenn ich alleine bin, fliessen die Tränen.» Die Nächte seien lang. «Aber die Tage gehen nicht zurück, also muss ich vorwärts gehen.»

Romy Schneider konnte sich lange mit ihrem Mann auf die endgültige Trennung vorbereiten. Im September letzten Jahres kam die Diagnose: Lebertumor. Seine Abschiedtournee «Häppi Änd» musste der Schauspieler abbrechen, er wollte seine letzten Wochen noch mit seiner Frau geniessen. Ende Juli brach er dann auch seine Chemotherapie ab. «Es bringt nichts mehr. Jetzt nehme ich jeden Tag so, wie er kommt», sagte er damals.

52 Jahre lang waren Jörg und Romy Schneider verheiratet. «Wir hatten viel Unglück, mussten viel kämpfen», erinnert sich seine Witwe. Das Paar hatte einen Sohn, er starb 2010 an Herzversagen - mit gerade mal 46 Jahren. «Ich staunte immer wieder, wie wir grosse Probleme besser bewältigen konnten als kleine.» Über die kleinen, unwichtigen Dinge hätten sie sich jedoch oft gezankt. «Aber am Ende haben wir uns immer wieder gefunden.»

Am meisten werde sie nun seine Wärme vermissen, sagt Romy Schneider. «Ich werde viel frieren.» Sie denke fest an ihn. Und sie wisse: «Er liebt mich.»

Von KF am 25. August 2015 - 08:43 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:53 Uhr