Da ist diese eine Sache, die ihm ein bisschen auf dem Magen liegt. «Man hat mir gesagt, ich hätte da drin am Morgen nicht mehr als zehn Minuten Zeit für meine Haare!», flachst Michel Birri, 28. Am 10. Dezember zieht der SRF-3-Hitparade-Moderator in die mittlerweile berühmte «Jeder-Rappen-zählt»-Glasbox ein, zusammen mit seinen Kollegen Nik Hartmann und Anic Lautenschlager. Rund um die Uhr sammelt das Trio zusammen mit vielen Gästen Spenden für Jugendliche in Not.
Die Box ist nicht mal so gross wie Michel Birris Wohnzimmer. Seit vier Jahren lebt er mit einer Freundin in einer Zweier-WG in Baden AG. Dass er einmal bei den Medien arbeiten wollte, war für den Fricktaler schon als Knirps klar - übte er doch an Mamas Bügelbrett die Posen der «Tagesschau»-Sprecher, sein damaliger Traumberuf. Nach einer «grenzwertigen Schulkarriere inklusive Ehrenrunde» und einer KV-Lehre ergatterte Michel einen Praktikumsplatz beim Lokalradio Kanal K. Über die Radiosender Top und Argovia landete er schliesslich per Casting beim SRF-Jugendprogramm «Zambo», wo er heute noch einen Tag pro Woche moderiert. Und vor drei Jahren schliesslich bei der legendären SRF-3-Hitparade, die er jeden Sonntag als One-Man-Show präsentiert.
Umso mehr freut sich Birri auf den Trubel in der und um die Glasbox auf dem Berner Bundesplatz. Vergangenes Jahr war er Platzmoderator der SRF-Spenden-Aktion und hat sich dieses Jahr mehr oder weniger «aufgedrängt für den Job». Dass sein Sozialleben während dieser Zeit brachliegt, sei nicht so tragisch. Hobbys habe er sowieso keine, also verpasse er auch nichts. Seine Freunde werden sicher hin und wieder vor der Box auftauchen. Seine Fans auch. Und Liebesbriefe in den Briefkasten-Schlitz werfen? «Mein Publikum ist sehr jung, da halten die sich in Grenzen», meint Michel.
Wie denn sein Beziehungsstatus aussehe? «Mehr oder weniger frisch verliebt.» Aha. Nun, eine gute Partie ist der Radio- und TVMann allemal. Schliesslich beschreibt er sich selbst als «perfekten Hausmann»: Er kocht und bäckt gern, putzt - Putzfimmel inklusive -, wäscht und bügelt. Ab und zu geht er aber auch gern zu seinen Eltern zum Zmittag. Seine Mutter sei sein grösster Fan, sagt Michel - obwohl die Medienwelt total fremd für sie sei. «Ich glaube, sie hat erst eine einzige meiner Hitparaden-Sendungen verpasst.»
Sie hat ja auch allen Grund, stolz auf ihren Sohn zu sein. Denn angesichts der Tatsache, dass dieser «eigentlich nicht so gerne Neues» hat, ist seine Karriere recht erstaunlich. Michels Traum? «Eine tolle TV-Sendung zu moderieren. Irgendetwas mit Musik. Oder ein Themen-Mix, wie es das auf den deutschen Sendern im Frühstücksfernsehen gibt. Aber auch ‹Glanz & Gloria› fände ich aufregend.»
Den Style dafür hätte er auf jeden Fall. Immerhin ist ein Zimmer in Michels WG für Klamotten und Schuhe reserviert. «Ja, ich habe einen kleinen Tick», gesteht er. Seine grosse Liebe: weisse Converse-Sneakers. Davon stapeln sich 15 Paar in Michel Birris Schuhregal! Wie viele davon er wohl in seinen Koffer packt, bevor er in die Glasbox zieht? Was auf jeden Fall mit muss: das Streckeisen. Denn auch wenn Michel Birri normalerweise eine gute Stunde braucht, bis er morgens parat ist, die Frisur kriegt er auch im Schnelltempo hin.