Immer mehr Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen Harvey Weinstein, 65. Über Jahrzehnte soll der Hollywood-Produzent Schauspielerinnen belästigt und sogar vergewaltigt haben. In der Nacht auf Donnerstag gab nun eine weitere Top-Schauspielerin an, ein Opfer Weinsteins geworden zu sein: Salma Hayek.
In der «New York Times» schreibt die 51-Jährige selber in einem bewegenden Artikel, wie es zu den Übergriffen kam. Demnach habe sie mit Weinstein den Film «Frida» gedreht, in dem Hayek die mexikanische Malerin Frida Khalo spielt. Sie habe immer wieder «Nein» sagen müssen:
«Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe.»
Nervenzusammenbruch am Set
Auf jede Ablehnung habe Weinstein mit seiner «macchiavellistischen Wut» reagiert. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: «Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin.» Weinstein habe gesagt, er drehe den Film nur zu Ende gedreht, wenn sie einer expliziten Sexszene mit einer Frau zustimme.
Er habe darauf bestanden, dass ihr Körper komplett nackt und von vorne zu sehen sei. Als die Szene gedreht wurde, habe sie einen Nervenzusammenbruch erlitten, schreibt Hayek. Der Produzent sei ihr Monster gewesen. «Er war ein Cineast, ein Risikomensch, ein Verfechter des Films, ein liebender Vater und ein Monster. Mein Monster»
Weinstein erinnert sich an nichts
Hayeks Schilderungen von Weinsteins Übergriffen sind die bis anhin detailliertesten. Zahlreiche Frauen werfen dem Hollywood-Mogul Belästigung und sogar Vergewaltigung vor. Gegen Weinstein wird derzeit in vier Städten wegen sexueller Übergriffe ermittelt. Er hat alle Vorwürfe über nicht einvernehmlichen Sex bestritten. An die Situationen mit Hayek könne er sich nicht mehr erinnern.