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TV-Show zu Ehren von Paola Felix

Beatrice Egli über Paola: «Sie ist mein Vorbild»

Vor 28 Jahren hat Paola Felix ihre Gesangskarriere beendet. Doch ihre Lieder wie «Blue Bayou» bleiben unvergessen. In einer TV-Show ehren nun Musikkollegen wie Beatrice Egli die Sängerin und ihre Hits.

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Beatrice Egli und Paola Felix

Beatrice Egli (links) und ihr grosses Idol Paola Felix.

Geri Born

Es ist eine ausgelassene Stimmung zu spüren, als sich Paola Felix, 68, und Beatrice Egli, 30, im Lofthotel in Murg SG begrüssen. Die beiden Frauen reden munter drauflos – ob über Spiegeleier, Selfies oder Schokolade. Die Schlagersängerinnen haben in ihrem beruflichen Werdegang viele Parallelen. Doch was am meisten auffällt: ihr Strahlen.

«Stehst du lieber links oder rechts?», fragt Paola Felix bezüglich des gemeinsamen Fotos. «Ich habe heute schon Schoggi gehabt, esse immer Schoggi, deshalb ist alles meine Schokoladenseite», antwortet Egli. Die Damen lachen und stimmen gemeinsam in ein Lied aus dem Jahr 1965 ein: «Ich will keine Schokolade, ich will 
lieber einen Mann».

Egli und Friends singen Paolas Hits

Doch eigentlich dreht sich der Anlass ihres Treffens um die Lieder von Paola Felix. In «100 % Schweizer Musik – mit Paola & Friends» widmet das Schweizer Fernsehen ihr eine Samstagabendshow am 15. Dezember 2018, 20.10 Uhr auf SRF 1. Neben Egli interpretieren weitere «Friends» wie Big-Band-
Leader Pepe Lienhard, 72, Chansonnier Michael von der Heide, 47, Liedermacher Peter Reber, 69, und Popsänger Luca Hänni, 24, Paolas Hits. 

Oscar Alessio

Weggefährte: Mit Big-Band-Leader Pepe Lienhard 
verbindet Paola Felix eine langjährige Freundschaft. 

Paola Felix, wie ist es für Sie, wenn andere Sänger Ihre Lieder singen?
Mit jedem Lied von früher sind Erinnerungen verbunden. Und wenn jemand ihm seinen eigenen Stempel aufsetzt, berührt mich das sehr. Ich freue mich auf 
die fünf Friends, schätze jeden Einzelnen von ihnen. Pepe und Peter sind liebe Freunde, die ich von Anfang an kenne. Auch mit Michael entstand eine schöne Freundschaft. Er hat mir sogar ein Album gewidmet. Und die Karrieren von Beatrice und Luca habe ich mit grossem Interesse verfolgt.

Wie ist es für Sie, Beatrice Egli, ein Lied von Paola zu interpretieren? 
Es ist, ehrlich gesagt, das erste Mal, dass ich bei so einer Anfrage zugesagt habe. Im Fall von Paola stimmt es für mich voll und ganz. Die Lieder, die Person, die dahinter steht. Ich weiss, wenn ich vor ihr singe, hört jemand mit offenem Herzen zu.

Oscar Alessio

Freunde: Musiker 
Peter Reber kennt Paola Felix «von Anfang an».

Ihre erste Erinnerung an Paola? 
«Blue Bayou», «Der Teufel und der junge Mann» und «Peter Pan» habe ich als Kind oft gehört. Sie ist mein Vorbild und die einzige Schweizerin, die so erfolgreich den Schritt nach Deutschland gemacht hat. Sie ist dort ein grosser Name, ich spüre ihre Präsenz sehr.

Paola Felix, gibt es etwas, was Sie Beatrice als Vorbild auf den Weg mitgeben können? 
Ich wüsste nicht was! Ich habe 
ihren Weg seit ihren Anfängen verfolgt, sie schien immer gewusst zu haben, was sie will. Es beeindruckt mich, wie Beatrice in Deutschland ihren Weg gegangen ist. Immer geradeaus, sie hat sich nicht links oder rechts ablenken lassen und damit ihr Ziel erreicht. Sie macht das perfekt. Das ist auch der Erfolg, den sie hat. 

Was ist der Bonus einer Schweizer Sängerin in Deutschland? 
Keiner. Auf der Bühne muss man bestehen, egal, woher man kommt. 
Beatrice Egli: Es sind zwei verschiedene Nationalitäten. Paola schaffte es, diese zwei zu verbinden. Was Paola ausmacht: Sie ist keine Person, die viele Worte über sich selbst oder ihre Karriere verliert. Aber wenn sie darüber redet, dann mit einem Lachen und Freude. Du hast mir erzählt, dass ich auch mit kritischer Presse umgehen muss und nicht alles immer nur positiv ist. Dies von dir zu wissen, gibt mir eine Bestätigung, dass alles so zur Karriere dazugehört, wie es ist. 

Sie, Beatrice, haben mit «Deutschland sucht den Superstar» den Durchbruch geschafft. Und auch Sie, Paola Felix, hatten damals an einer Talentshow teilgenommen. 
Paola Felix: Stimmt, das ist eine weitere Parallele von uns. Ich verfolge deshalb auch gerne die Talentshows. Meine Anfänge waren damals noch auf Bühnen, nicht am Fernsehen. Das kann man mit den heutigen Castingshows nicht vergleichen. Heute haben sie ein Millionenpublikum. Aber in beiden Fällen muss man den Erfolg halten können, und das ist Beatrice mehr als gelungen. 

Noch gelten Sie aber als erfolgreichste Schweizer Sängerin in Deutschland … 
Beatrice Egli: … und das zu Recht! Paola hat 25 Jahre gearbeitet für diesen lebenslänglichen Erfolg. Was sie mit ihrer Kunst hinterlassen hat – bewundernswert. 
Ihre Marke ist heute genauso bekannt wie damals und weiterhin so glamourös. Dabei hat Paola mit 
40 Jahren aufgehört. Ich kenne niemanden, der es so früh tat. Und dass sie diese Entscheidung nie bereut hat, finde ich besonders faszinierend an ihr.

Oscar Alessio

Grosses Final: Auch Michael von der Heide 
(3. v. r.) und 
Luca Hänni (r.) feiern Paola 
und ihre Lieder.

Wie haben Sie das gemacht? 
Paola Felix: Das ist etwas Individuelles. Ich war damals ein Vierteljahrhundert auf der Bühne, hatte mit 14 Jahren den ersten Auftritt. Zu Beginn meiner Karriere sang ich von Verliebtheit, danach von der neuen Liebe, von Mode und über das Cinema. Und dann mit 40 fragt man sich, was ist in den nächsten zehn Jahren? Da wusste ich, dass ich mit meinen bisherigen Liedern in Erinnerung bleiben will. Und mit Kurt moderierte ich fast ein Jahrzehnt lang «Verstehen Sie Spass?». In dieser Zeit hatten wir kein Privatleben, und ich bekam ein starkes Bedürfnis danach. Es war absolut eine gemeinsame Entscheidung mit Kurt, der ebenfalls aufgehört hat.

Paola und Kurt Felix, ein Traumpaar. Wie sieht es beim Thema grosse Liebe aus, Beatrice Egli? 
Darüber habe ich natürlich auch schon mit Paola intensiv gesprochen. Wie sie mir gesagt hat, 
waren es bei ihr nicht die Gegensätze, die sie angezogen haben, sondern die Gemeinsamkeiten. Ich verstehe jetzt, da ich seit fünf Jahren intensiv unterwegs bin, umso mehr, wie wichtig es ist, dass man die Erfahrungen teilen kann. Zusammen das Adrenalin auf der Bühne spüren, zusammen von der Bühne gehen – diese Verbindungen sind nicht zu toppen. Du hast so viele Emotionen und Erlebnisse miteinander, dass du einander so richtig nah bist. 
Paola Felix: Ich kann nur von mir reden. Kurt und ich haben uns gefunden, es war wirklich eine Symbiose zwischen uns. Für uns war es ein Vorteil zu sagen: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Wir waren glücklicherweise im gleichen Beruf, was viel Verständnis für den Partner bedeutet. Und wir hatten ein unglaubliches Wir-Gefühl entwickelt, waren füreinander bestimmt. Ein Glücksfall. Ich bin dafür sehr, sehr, sehr dankbar. 

Beatrice muss also ihr Herz öffnen? 
Ach, sie hat ein offenes Herz! 

Von Aurelia Robles am 15. Dezember 2018 - 19:30 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 11:48 Uhr