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Fast Beauty ist die neue Fast Fashion

Seit geraumer Zeit deutet man mit dem Zeigefinger auf die Modeindustrie. Doch richtet man den Blick auf die schillernde Beauty-Welt, sieht die Sache nicht besser aus. Das Motto: schneller, höher, weiter (wachsen die Müllberge)! Was das bedeutet und was man dagegen tun kann, lest ihr hier.

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Beautyprodukte

Brauchen wir wirklich so viele Beauty-Produkte?

Getty Images/Glowimages RF

Während alle Augen auf die Missstände der Modeindustrie gerichtet waren, hat sich unbemerkt ein neues, doch nicht unähnliches Übel angeschlichen. Fast Beauty ist das Äquivalent zur Fast Fashion und stellt somit ein Problem dar, das nicht minder gross ist.

Durch YouTube, Blogs und Instagram ist der Beauty-Konsum und das Bedürfnis, verschiedene Beauty-Artikel zu testen, enorm gestiegen. Da nehmen wir uns selbst nicht aus, denn wir sind uns durchaus bewusst, wie voll unser Spiegelschrank ist. Es häufen sich Unmengen an Cremes und Make-Up. Trotzdem verwenden wir täglich nie mehr als zwölf Produkte und bleiben dann doch immer gerne unseren Favoriten treu. Das bedeutet, dass der Grossteil unserer Anschaffungen einfach im Regal stehenbleibt und höchstwahrscheinlich nach einem Jahr entsorgt wird. 

Die Verpackung soll so schön sein wie wir selbst

Damit sich die unzähligen Schönmacher überhaupt verkaufen lassen, müssen sie hübsch daherkommen und den Kunden anhand der Verpackung ansprechen. Wenn das funktioniert, haben wir sofort das Gefühl, wir müssten das Produkt ausprobieren. Und das muss man der Beauty-Industrie lassen, das macht sie gut. Zudem sind manche Produkte so erschwinglich, dass die Zielgruppe meist gar nicht gross darüber nachdenken muss, ob sie das Objekt der Begierde wirklich braucht. Um das zu ermöglichen, werden die Verpackungen aus Kunststoff hergestellt. Kunststoff senkt die Produktions- und Transportkosten für den Hersteller und sorgt dafür, dass die Artikel zu zahlbaren Preisen angeboten werden können.

Kaum jemand recycelt aufgebrauchte Kosmetikartikel

Mal ehrlich – wer trennt tatsächlich ganz bedacht den Badezimmer-Abfall? Während bei Kleidung mittlerweile viele darauf achten, sie nicht wahllos wegzuwerfen, ist dies bei leeren Kosmetikbehältern leider nicht der Fall. Zugegeben: Es ist relativ schwierig, die Verpackungen richtig zu entsorgen und nachhaltig abzubauen. Da sie meistens aus verschiedenen Zusammensetzungen bestehen, müssen sie auf Materialebene getrennt werden, um danach richtig verwertet zu werden. Was erschwerend hinzu kommt: Oft sind die einzelnen Verpackungen der Produkte viel zu klein, fallen so durch die Risse der Recyclinganlagen und finden kinderleicht ihren Weg in Ozeane und Gewässer.

Jeder kann seinen Teil beitragen

Neben der bewussten Trennung der Abfälle können wir als Konsumenten vor allem auf eine Sache achten: nicht in Massen zu kaufen. Klar, Plastik ist nicht gut, das wissen wir alle – was aber den grössten Schaden anrichtet, ist, dass die Beauty-Industrie ihre Produkte als Einwegartikel konzipiert. Dadurch sammeln sich unkontrolliert Mengen an, die nicht mehr verarbeitet werden können. So gilt für uns alle: Immer alles aufbrauchen, was man besitzt und endlich damit aufhören, doppelt und dreifach zu konsumieren. Denn wenn wir ehrlich sind, brauchen wir stets nur die eine Gesichtscreme und keine vier Alternativen.

Diese Produkte bitte vermeiden!

Neben der ganzen Verpackungsproblematik stellen vor allem Feucht- und Abschminktücher ein grosses Problem dar. Die nämlich enthalten den Kunststoff Polypropylen. Da sich der nicht zersetzt, besser auf nachhaltig produzierte Reinigungsmittel setzen!

Aber hey, es findet es Umdenken statt!

Es gibt bereits Beautyhersteller, die gegen das Phänomen der Fast Beauty kämpfen und mit Köpfchen Verpackungen entwickeln, die wiederverwendbar sind. Gerade besonders im Kommen: Kosmetika ganz ohne Verpackung. Da auch die die Inhaltsstoffe der Produkte ausschlaggebend sind, tut man sich selbst und der Welt etwas Gutes, wenn man bewusst auf natürliche Produkte achtet, die belegen, dass die Herstellung fair verläuft.

Das Überangebot an Beauty-Produkten kann ganz schön überwältigend sein. Hier findet ihr nachhaltige Inspiration – gutes Gewissen inklusive!

Von Alena Thöni am 19. Juni 2019 - 17:09 Uhr