Es gibt diese kleinen Dinge im Leben, die die Menschheit in zwei Gruppen teilen. Die einen essen den Pizzarand (wie wir finden, der beste Teil dieser italienischen Köstlichkeit), andere lassen die Kruste auf dem Teller liegen. Ein Dazwischen gibt es eigentlich nicht. So ist das auch bei frisch geshoppten Mänteln.
Die sind hinten gerne und oft geschlitzt. Und beim Kauf eines brandneuen Teils meist mit ein paar Stichen zugenäht. Beim Blick in Trams, Busse oder generell ins Freie scheint bei diesem Thema recht viel Uneinigkeit zu herrschen bzw. gibt es auch nur zwei Sorten Menschen. Die, die es tun, die, die es lassen. Es herrscht Orientierungslosigkeit – gehören die Stiche eigentlich zum Design? Oder können sie weg.
Zur Abwechslung gibt es hier ein Richtig ohne falsch
Leiten wir uns die Lösung gleich selbst her: Sieht die Naht eher provisorisch oder total professionell vernäht aus? Eher behelfsmässig. Deshalb gilt: Die Naht immer aufschneiden. Der Schlitz soll mehr Beinfreiheit bieten, deshalb macht es keinen Sinn, den Faden dran zu lassen.
Doch warum bemühen sich Modehäuser überhaupt um diesen scheinbar sinnlosen Extraschritt in der Produktion? Die Mäntel sollen beim Transport (oder Versand) nicht aus der Form fallen. Die Naht hält das Textil schön zusammen, dass zumindest der Stoff rund um den Schlitz nicht zerknautscht. Einen ästhetischen Mehrwert bietet das eigentlich nie. Deshalb, habt Mut, liebe Freunde. Schneidet den Faden durch. Ihr werdet euch freier fühlen.