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Kolumne

Wie sieht das denn aus?

Querstreifen machen bekanntlich nicht schlanker. Amy Schumer, die sich in den sozialen Medien ungeschminkt zeigt und Tabus anspricht, steht zu ihrem Aussehen. Amy Schumers Streifenzug in der Stilkritik von Wäis Kiani.

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Coolness in Streifen: Amy Schumer im März im ­Beacon Theater in New York.

Coolness in Streifen: Amy Schumer im März im Beacon Theater in New York.

Getty Images

Komplett quer! Die junge Frau im legeren Blockstreifen-Polokleid ist die US-Comedian und Schauspielerin Amy Schumer an einem Benefizkonzert im legendären Beacon Theater in New York. Ein ziemlich ungewöhnlicher Bühnenlook für einen Superstar wie Schumer, könnte man denken. Aber die 43-Jährige ist so smart, lustig und talentiert, dass niemand ihr gängige Schönheitsgesetze und Modediktate aufzwingen will. Ja, sie hat ein paar Kilo mehr auf den Rippen und ein rundes Gesicht – Querstreifen machen bekanntlich nicht schlanker. Aber Amy will nicht auf roten Teppichen brillieren. Und wird für ihre Coolness umso mehr gefeiert.

Nichts für Hollywood

Amy Schumer, die sich in den sozialen Medien ungeschminkt zeigt und Tabus anspricht, steht zu ihrem Aussehen. Sie hat es sogar zu ihrem Markenzeichen gemacht – eine wohltuende Ausnahme in Hollywood, wo die harte Währung für eine Karriere immer noch oft Sex ist, egal ob für Frauen oder Männer. Wer Schumers neuen Film «Irgendwie schwanger» auf Netflix gesehen hat, wird zustimmen: Der Film hat trotz des flachen Titels Tiefe und ist dank Schumers Schauspielkunst (in der Hauptrolle) lustig, unterhaltsam und macht gute Laune. Die Comedian hat auch das Drehbuch mitgeschrieben. Als nicht Hollywood-konforme Frau macht es ihr die Branche nicht leicht. Das US-Filmmagazin «Variety» bezeichnete ihren Film als: «überzeichnete Komödie der Mittelklasse». Wirklich? Immerhin landete die Komödie beim Start im Februar ganz oben auf der Liste der meistgesehenen Filme in der Schweiz. Auszeichnungen für ihr Schaffen hat sie einige. Und allein für ihre Entschlossenheit verdient die Mutter eines sechsjährigen Sohnes einen Orden!

An ihrer unkonventionellen Art können wir uns ganz normal orientieren, sie hat einen vorbildlicher Stil – selbst wenn dicke Querstreifen nicht jeden Geschmack treffen.

Von Wäis Kiani am 7. Juni 2025 - 07:30 Uhr