War für Sie von Anfang an klar, dass Sie eines Tages ins Familienunternehmen einsteigen?
Jenna Courtin: Ich bin seit meiner Geburt dick im Geschäft (lacht). Mein Opa war der beste Lehrer. Er war so verliebt in Clarins. Nicht nur in die Produkte, sondern auch in die Philosophie: Er wollte, dass sich Frauen schöner fühlen.
Was bedeutet es für Sie, Teil der neuen Generation zu sein?
Wir möchten der Vision von Clarins treu bleiben: Die Wurzeln liegen in der Natur und wir halten unsere Versprechen. Das grösstes Manko der Marke war die digitale Kommunikation, die hat sich stark verändert. Sie ist dynamischer und jünger geworden.
Wie auch ihre Konsument*innen?
Ja, wir gewinnen viele Kund*innen mit unserem Lippenöl. Wir haben es vor zehn Jahren erstmals lanciert, spielen jetzt aber mit einem erweiterten Farbsortiment und pushen es in den sozialen Medien. Die junge Generation liebt es und kauft es nach. Mit unserem Make-up gewinnen wir viele junge Leute, die so auf den Geschmack von weiteren Produkten aus unserem Sortiment kommen.
Sprechen Sie am Esstisch auch über die Arbeit?
Immer (lacht). Da wir dieselbe Vision haben und das Beste für die Marke möchten, sind wir uns meistens einig. Nur in puncto Verpackung oder visuelle Kommunikation müssen wir uns in der Mitte finden.
Zum Beispiel über das neue Total Eye Lift. Was zeichnet das Konzentrat für die Augen aus?
Retinol ist zurzeit in aller Munde. Jedoch vertragen es nicht alle Menschen gleich gut. Es ist uns gelungen, diesen Effekt zu kopieren und zwar mit einem Bio-Haronga-Extrakt. Dabei handelt es sich um eine pflanzlichen Wirkstoff, der auch für Allergiker*innen gut verträglich und ähnlich wirksam wie Retinol ist.
Haben Sie ein Ritual, wenn es um Ihre Augenpflege geht?
Dabei gehe ich keine Kompromisse ein. Die Augen sind das Spiegelbild der Seele, darum liegt mir deren Pflege am Herzen. Weil die Haut dort dünn ist, sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit sofort erkennbar. Ich creme sie zweimal täglich ein.
Was war das Wichtigste, das Ihnen Ihr Grossvater beigebracht hat?
Er war ein Visionär der Epigenetik. Er wollte, dass wir kalt duschen, dass wir maximal 30 Minuten pro Tag Sonne tanken, nie ohne Hut am Strand sind, Tennis spielen sowie lokal und saisonal essen. Er hat verstanden, dass es nicht nur um das Äussere geht, sondern auch um das Innere. Es ist eine Kombination aus beidem.
Was war der wichtigste Schönheitstipp, den Ihnen Ihr Opa beigebracht hat?
Kaltes Wasser ist der Schlüssel für die Festigkeit der Haut. Nach dem Baden sollte man sich von den Knöcheln bis zu den Hüften damit abduschen.
Und gibt es ein absolutes Beauty-No-Go?
Ja, Sonnenbaden, ohne zuvor einen Sonnenschutz aufzutragen. Und möglichst Stress vermeiden – er ist furchtbar für die Haut.
Wie gelingt Ihnen das als viel beschäftigte Unternehmerin?
Mit Meditation und viel Sport. In Paris mache ich viel Yoga und Yoga-Pilates, Tennis und Schwimmen. Eine Stunde sollte für alle machbar sein. Ich gehe in der Mittagspause oder am Morgen oder am Abend, anstatt fernzusehen. Ich schaue kein Fernsehen oder Fernsehsendungen. Nein, das mag ich nicht, denn ich bin süchtig, und wenn ich anfange, will ich noch am selben Tag aufhören.
Gibt es etwas, das Sie in Bezug auf Schönheit bereuen?
In jungen Jahren drehte sich alles darum, braun zu sein. Darum bin ich ins Solarium gegangen. Das bereue ich heute sehr. Ich kann mich noch gut an den komischen Geruch der Haut danach erinnern. Mein Opa wusste es. Statt mich zu beschimpfen, hat er mir erklärt, warum das so schlecht für die Haut ist. Als ich das begriffen hatte, habe ich sofort damit aufgehört. Ich wollte auch meine Freund*innen bekehren – leider erfolglos.
Die neue Formel von Total Eye Lift soll für glattere Konturen sorgen, CHF 99.– / CHF 79.– (Refill).
Clarins