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Die Mutter aller Birkins

Jane Birkins Original-Birkin wird versteigert!

Sie schenkte der Welt die begehrteste Handtasche aller Zeiten. Jetzt kommt die Original-Birkin der verstorbenen Schauspielerin Jane Birkin zur Auktion – ein Unikat, das sie selbst trug und das nie wieder so gefertigt wurde.

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<p>Jane Birkin (1946–2023), Stilikone, Musikerin, Schauspielerin – und die Frau hinter der ­berühmtesten ­Tasche der Welt.</p>

Jane Birkin (1946–2023), Stilikone, Musikerin, Schauspielerin – und die Frau hinter der berühmtesten Tasche der Welt.

/ laif

Ihr Gepäck sei zu klein, zu unpraktisch, beschwert sich Jane Birkin 1981 auf einem Flug von Paris nach London. Eine brauchbare Wochenendhandtasche für Mütter gebe es schlicht nicht. Ihr Sitznachbar horcht auf: Jean-Louis Dumas, damals Chef von Hermès. Während die Britin ihm erklärt, was eine Tasche für Mütter können müsste, fängt er an zu skizzieren.

Drei Jahre später wurde die Idee Wirklichkeit: Dumas überreichte der Schauspielerin das erste Exemplar – eine schwarze Ledertasche mit speziellem Fach für Babyprodukte, exakt nach ihren Wünschen gefertigt. Im Gegenzug stellte Birkin ihren Namen zur Verfügung. Sie behielt das Unikat rund zehn Jahre, bevor sie es 1994 für einen guten Zweck versteigerte. Seither war es in privatem Besitz.

Nun kehrt genau diese erste Birkin zurück ins Rampenlicht: Am 10. Juli versteigert das renommierte Auktionshaus Sotheby’s das Einzelstück in Paris – mitten in der Haute Couture Week, im Rahmen der Auktion «Fashion Icons». Zuvor war die Tasche im MoMA in New York oder im Victoria and Albert Museum in London zu sehen. Das weltweite Interesse zeigt: Das Phänomen Birkin ist auch nach über 40 Jahren ungebrochen.
 

Ein Original mit Seele

Die Original-Birkin unterscheidet sich in sieben Punkten von späteren Modellen – etwa durch kleinere Bodenfüsschen, vergoldetes Messing, das später durch goldplattierte Beschläge ersetzt wurde, und einen Nagelklipper an einer Kette im Innenfach.

Jane Birkin besass insgesamt fünf Birkin Bags. Vier davon versteigerte sie für karitative Zwecke. Eine brachte rund 130 000 Franken ein. Auch bei der aktuellen Auktion wird ein hoher Preis erwartet, doch der Schätzungspreis bleibt geheim.

<p>Jane Birkins Original (l.) neben der Serienversion: Geschlossene Metallringe und Gebrauchsspuren machen sie unverwechselbar.</p>

Jane Birkins Original (l.) neben der Serienversion: Geschlossene Metallringe und Gebrauchsspuren machen sie unverwechselbar.

Eléa Lefèvre

Heute gilt die Birkin als begehrtestes Accessoire der Welt, als Objekt der Begierde für Stars, Künstler und Sammler. Und die Original Birkin bleibt ihr Ursprung. «Diese Tasche hat eine Seele und ein Erbe, das keine andere Handtasche trägt», sagt Morgane Halimi, Global Head of Handbags & Fashion bei Sotheby’s.

Jane Birkin selbst betrachtete den Rummel stets mit gemischten Gefühlen. «Ich fürchte, am Ende wird man sich nur an diese Handtasche erinnern», sagte sie 2013 dem deutschen Wochenmagazin «Stern». Doch genau ihre Stimme, ihre Unzufriedenheit mit der Modewelt, machte die Ikone erst möglich. Ohne ihren Mut, laut zu werden, gäbe es sie nicht – die berühmteste Tasche der Welt. 

Von Style am 4. Juli 2025 - 07:30 Uhr