Viele Mädchen träumen von den glitzernden Eiskunstlauf-Dresses. Wie wählt man so eines eigentlich aus?
Kimmy Repond: Ich schicke immer meine Kürmusik und meine Ideen für das Kleid ein. Dann macht der Designer mir einen Vorschlag dazu.
Also sind alle Eiskunstlaufkostüme massgeschneidert?
Denise Biellmann: Als Kind hat meine Mutter sie mir genäht. Später hatte ich dann ebenfalls eine Kostümdesignerin. Ich habe zu Hause einen Fundus mit meinen Outfits von Shows und Wettkämpfen. Da hat sich über die Jahre einiges angesammelt!
Sarah van Berkel: Ich habe früher oft Kleider von meinen Club-Kolleginnen nachgetragen. Später habe ich gemerkt, dass die Kleider ab der Stange mir nicht ganz passen, da ich einen langen Oberkörper habe. Ich hatte meine Schneiderin im Tessin, durfte die Stoffe und Farben selber auswählen. Aber es war nicht so glamourös, wie man sich das vorstellt! Oft musste ich zwei- oder dreimal zur Anprobe, bevor ich damit glücklich war.
Kimmy Repond: Früher habe ich natürlich auch die Kleider meiner beiden grossen Schwestern getragen. Jetzt passe ich da aber nicht mehr rein, da ich grösser bin. Zum Glück! So darf ich meine eigenen haben. (Lacht)
Kimmy Repond
Das Zurechtmachen im Eiskunstlauf ist sehr wichtig. Worauf schauen Sie besonders?
Denise Biellmann: Das Gesamtpaket muss den Stil des Programms unterstreichen. Dazu gehören Haare, Make-up und das Kleid.
Sarah van Berkel: Als Kind hat mir das Schminken und Frisieren nicht so gefallen. Ich trug die Haare kurz, eher bubenhaft. Ich mochte das so und fand, dass es eigentlich keine Optimierung braucht. Ich musste da reinwachsen.
Kimmy Repond: Ich liebe es, mich im Training zu stylen. Ich fühle mich dadurch einfach wohler.
Denise Biellmann: Die Haltung und die Anmut verändern sich dadurch auch sofort.
Denise Biellmann
Wie viel Zeit investieren Sie vor einem Wettkampf oder vor einer Show in das Styling?
Kimmy Repond: Ich lasse mir gern etwas mehr Zeit. Etwa eineinhalb Stunden brauche ich für alles. Leider bin ich nicht gut im Haaremachen, deshalb trage ich eigentlich immer einen Dutt im Nacken.
Sarah van Berkel: Apropos Haare: In Russland gibt es einen Aberglauben, dass es Unglück bringe, seine Haare am Wettkampftag zu waschen. Das hatte mir meine russische Choreografin erzählt. Deshalb habe ich es immer einen Tag vorher gemacht.
Sarah van Berkel
Sie sind drei Generationen Eisläuferinnen. Was bewundern Sie aneinander?
Kimmy Repond: Denise und Sarah waren immer meine zwei grossen Vorbilder. Es war mein Ziel, eines Tages auch solche Resultate zu erreichen. Ich habe die beiden schon als Kind bei Art on Ice verfolgt und zu ihnen hochgeschaut. Eines Tages möchte ich auch Europameisterin werden – und eine Medaille bei einer WM gewinnen.
Denise Biellmann: Ich bewundere die Stärke der beiden, und dass sie zeigen, was sie können. Wir teilen die Freude und Leidenschaft für diesen Sport, das verbindet uns einfach.
Sarah van Berkel: Denise ist eine Pionierin. Sie hat viele Elemente weltweit als erste Frau geschafft, ohne dass sie bei jemandem abschauen konnte. Und was ich noch mehr bewundere: Dass sie trotzdem so bescheiden geblieben ist. Und einfach ein lieber Mensch. Und bei Kimmy sehe ich diesen brennenden Ehrgeiz und diese Freude auf dem Eis, die ansteckend ist. Und ich bewundere, dass sie nie aufgibt, trotz vieler Verletzungen.
Das gesamte Shooting und Interview mit den drei Athletinnen findest du ab heute am Kiosk in der neuen Style (Beilage der Schweizer Illustrierten).