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Black Friday

Diese Brands protestieren gegen die Rabattschlacht

Kurz noch zu Tiefstpreisen einige Weihnachtsgeschenke ergattern? Oder einfach mal bei den Websites vorbeischauen – mit dem Rabatt wäre es ja schade, sich nichts zu gönnen. Dieser Mentalität widersetzen sich einige Marken und machen zum Black Friday das genaue Gegenteil: Den Konsum der Kund*innen minimieren durch verschiedene Aktionen.

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Metal shopping cart with black friday sign and golden gift box with hard shadow, on pink background. Shopping, discounts, opportunities and black friday concept.

Rabatte so weit das Auge reicht – nicht mit diesen Marken.

Getty Images

Das Konsumverhalten der Menschheit hat sich in den letzten Jahrzenten deutlich verändert und das nicht zum Wohl unseres Planeten. Laut der Studie «Fashion on Climate» ist die Textilindustrie für etwa vier Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. In Zahlen sind das 2,1 Milliarden Tonnen CO2. Tage wie der Black Friday spielen dabei eine grosse Rolle. Reduzierte Ware, so weit das Auge reicht. Das Beratungsunternehmen PwC fand in einer Studie heraus, dass 35 Prozent der Personen an diesem Tag Angst vor steigenden Preisen in der Zukunft haben und deshalb die Angebote nutzen. Das Resultat dieser Angst? Unnötige Impulskäufe.

Weshalb bereitet uns Konsum Freude?

Die Professorin für Neurochirurgie am Massachusetts General Hospital, Dr. Ann-Christine Duhaime meinte in einem Interview mit der Outdoor-Marke Patagonia, dass unser Gehirn zu einem Grossteil Schuld an unserem Konsumverhalten ist. «Das Neue gibt uns einen echten, wenn auch kleinen, neurologischen Kick: Einen kleinen Dopamin-Impuls, der Wohlfühl-Neurotransmitter, der jedes mal in uns eine positive Reaktion auslöst, wenn wir uns mit etwas Neuem beschäftigen.» Nicht nur unsere Emotionen sind deshalb für Impulskäufe verantwortlich, sondern auch unser Gehirn macht uns beim Versuch, weniger zu kaufen, einen Strich durch die Rechnung. Die Professorin visualisiert das ganze anhand eines Beispiels: «Findet man als prähistorischer Mensch oder Tier ein Neues Blaubeerfeld, ist das wirklich gut. Das Nervensystem ist so aufgebaut, dass etwas neues mehr Aufmerksamkeit auslöst als etwas Bekanntes.» Altes wird also schnell vergessen und langweilig, wobei Neuanschaffungen Freude bereiten.

Um ein Zeichen zu setzen, verzichten einige Firmen am Black Friday auf die Rabattschlacht. Mit verschiedenen Aktionen wollen sie auf das Problem hinweisen, die dieser Tag mit sich bringt. Was das für Aktionen sind, lest ihr hier:

Moya Kala

Kein Rabatt, aber Trinkgeld. Das Schweizer Modelabel Moya Kala gibt den Kund:innen am Black Friday nicht die Möglichkeit zu sparen, aber diejenigen zu unterstützen, die die schönen Kleider nähen. Nämlich die Näherinnen in Bulgarien. Damit möchten die Gründer:innen Sabine Gasser und Claudine Tanner ihnen eine besondere Wertschätzung entgegenbringen – eine schöne Idee.

Freitag

Leihen statt verkaufen: Am Black Friday schliesst Freitag den Online-Store und auch die Läden sind am Morgen geschlossen. Am Nachmittag kann man verschiedene Taschen in ausgewählten Filialen für einen Zeitraum von zwei Wochen ausleihen. Das soll die Kund*innen dazu ermutigen, Produkte für eine kurze Zeit auszuleihen und nicht zu besitzen. Nach zwei Wochen wird die Tasche dann wieder zurückgegeben. Auf Nachfrage der Redaktion bestätigte Freitag, dass sie auch bis Ende des Jahres auf Rabattaktionen verzichten.

Veja

Seit 2017 verweigert Veja schon die Teilnahme am Black Friday. Anstatt mit extremen Rabatten Werbung zu machen, nutzt die Marke den Tag für eine andere Aktion: den Repair Friday. Diesen Freitag und Samstag können Dinge vorbeigebracht werden, die dann vor Ort kostenlos repariert werden. Die Schuhe und Kleider müssen auch nicht von der Marke selbst sein, alle Marken und Modelle werden akzeptiert. Ganz nach dem Prinzip: Aus alt mach neu. 

Stefanie Ponca
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Von Stefanie Ponca und Tania Villiger am 28. November 2024 - 12:00 Uhr