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#SupportYourLocalBusiness

Glore in Luzern und Zürich

Selten war Shoppen ein Akt der Nächstenliebe. Mit #SupportYourLocalBusiness möchten wir denen helfen, die ihre Tore vorerst schliessen mussten. Täglich stellen wir euch einen Shop oder Brand vor, zeigen, was Unterstützung heute bedeutet, und machen so gemeinsam einen Schritt in Richtung Zukunft. Heute machen wir einen Spagat zwischen Luzern und Zürich und lernen was über faire Mode, die schon immer für die Werte stand, auf die wir uns jetzt wieder besinnen.

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Glore

Glore gäbe es nigelnagelneu auch in Zürich.

Glore

«Wir lieben das Leben. Wir zelebrieren die Achtsamkeit. Wir geniessen das Schöne», heisst es auf glore.ch. Was nach einem rettenden Anker in diesen stürmischen Zeiten klingt, war tatsächlich schon immer die Devise von Glore. Rebekka Sommerhalder verkauft Mode mit gutem Gewissen. Welche, die fair produziert wurde, die aus nachhaltigen Materialien besteht, die ökologisch und ethisch eine weisse Weste hat. Jedes Teil, das da an den Bügeln baumelt und in den Regalen liegt, ist sorgfältig kuratiert und wartet nur darauf, von Rebekka oder ihrem sechsköpfigen Team an den mode- und umweltbewussten Kunden gebracht zu werden. Das geschah bisher im Löwengraben in Luzern – und sollte 2020 auch im brandneuen Shop in der Feldstrasse in Zürich passieren. Der hatte nur drei Wochen geöffnet, dann wurden überall die Schotten dicht gemacht. Was bleibt? Tatendrang, positives Denken, Hoffnung – und ein aus dem Boden gestampfter Onlineshop.

Style: Covid-19 ist eingeschlagen wie ein Blitz. Kann man für sowas überhaupt auch nur im Ansatz gewappnet sein?
Rebekka Sommerhalder: Wahrscheinlich nicht. Auch, wenn es am Schluss nicht ganz unerwartet kam, so ist es doch für alle eine total neue Situation. Eine, über die ich mir noch vor ein paar Wochen keine Gedanken gemacht habe. Der Lockdown ist eine grosse Herausforderung, aber daran kann man bekanntlich ja auch wachsen.

Was macht dieser Ausnahmezustand mit euch? Wie verkraftet man die plötzliche Schliessung?
«Man» reagiert sehr unterschiedlich. Auch bei uns im Team zeigten sich verschiedene Emotionen. Ich persönlich bin eher diejenige, die sich in die Arbeit stürzt und alles daran setzt, schnell sinnvolle Lösungswege zu finden. Der Zeitpunkt ist für uns ja denkbar ungünstig – wobei es einen guten Zeitpunkt sowas natürlich ohnehin nicht gibt! Aber der neue Laden in Zürich war gerade mal drei Wochen geöffnet. Dass wir nun mehr oder weniger gezwungenermassen auch noch einen Webshop aus dem Boden stampfen, habe ich mir wirklich nicht gewünscht. Gleichzeitig wollten wir unseren Kund*innen wenigstens digital irgendwie nah bleiben, als Team den Kontakt pflegen und uns um Administratives wie Kurzarbeit kümmern. Ein ziemlicher Krampf. Mir gelingt es zum Glück trotz allem relativ gut, positiv zu bleiben und auch Chancen in der Situation zu sehen – kräftemässig bin ich allerdings ziemlich am Ende …

Muss jetzt ein Umdenken stattfinden? Wie geht man kreativ mit der Situation um?
Es bietet sich natürlich an, in dieser Situation unser Wirtschaften, das gesamte System und unsere Werte zu überdenken. Was ist mir wirklich wichtig? Was und wen möchte ich unterstützen? Was brauche ich tatsächlich? Mich berührt es sehr, wie Menschen wieder mehr Sorge zueinander tragen, sich für Dinge einsetzen, die ihnen erhaltenswert scheinen, und viele trotz Social Distancing irgendwie näher zusammenrücken. Auch wir erfahren einen unglaublichen Zuspruch unserer Kund*innen und eine überwältigende Solidarität. Für mich geht es momentan weniger um besonders kreative Ideen – obwohl die natürlich immer hübsch sind – als vielmehr um aufrichtiges Interesse am Gegenüber und um effektives Engagement zum Wohle der weltweiten Gesellschaft und der Umwelt. Ich wünsche mir wirklich, dass wenigstens ein Teil davon auch nach der Krise bleibt.

Ein Blick in die Glaskugel: Was wird die Krise mit der Wirtschaft und somit mit euch machen?
Leider gibt es da viele mögliche Szenarien und nicht alle gefallen mir gleichermassen. Ich hoffe auf eine Entschleunigung. Darauf, dass bewusstes und zukunftsorientiertes Handeln und Leben in den Fokus rückt. Ich hoffe, dass die breite Masse das lokale Gewerbe mit persönlicher Beratung noch mehr schätzt und den Wert von nicht rein gewinnorientierten Geschäften neu entdeckt. Ich hoffe auf eine Besinnung auf Wesentliches, auf Sinnstiftendes, auf Wohltuendes. Auch wir werden uns nochmals stärker auf unseren Kern besinnen, uns und unsere eingespielten Mechanismen hinterfragen und noch ehrgeiziger auf Dinge setzen, von denen wir hundertprozentig überzeugt sind.

Schöne Momente sind derzeit selten. Gab es die dennoch?
Auf jeden Fall! Die bereits erwähnte Solidarität, die ich selber erlebe und überall beobachte, ist für mich echt ein Lichtblick. Einer kauft für die ältere Nachbarin ein, ein paar singen gemeinsam auf den Balkonen, jemand ruft mich an und bietet mir ein zinsloses Darlehen an, weil die Person an meine Vision glaubt. Wenn sich die Gesellschaft diese Haltung bewahren kann, macht mich das sehr, sehr glücklich.

Wie kann man euch unterstützen?
Treue ist wohl die schönste Unterstützung. Das geht mit einer Gutscheinbestellung, mit einem Einkauf im Webshop oder mit geduldigem Ausharren, bis unsere Läden wieder offen sind. Und liebe Worte per Mail, Social Media oder Briefpost mögen wir auch ganz gerne.

Danke, Rebekka 💜

Glore Zürich

Zur Eröffnung des zweiten Glore-Stores gabs für Rebekka Sommerhalder Blumen.

Glore

Jetzt mal echt: Support Your Local Business!

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Dann schickt eine Nachricht an styleonline@ringieraxelspringer.ch

Von Style am 23. April 2020 - 07:30 Uhr