1. Home
  2. Style
  3. Lifestyle
  4. Selbstoptimierung: Warum sich jemand einer Schönheitsoperation unterzieht
Selbstoptimierung

Ich – einfach «verbesserlich»

In der schillernden Welt der Schönheit, wo nur Oberfläche, Glanz und Glamour zählen, gibt es Geschichten, die tiefer gehen. Denn hinter scheinbar mühe-loser Schönheit liegt oft eine lange, persönliche Reise. Drei Berichte, die von Mut, Veränderung und Selbstentdeckung handeln.

Artikel teilen

Leyla Hajrovic hat sich operieren lassen

Leyla Hajrovic hat Verträge mit Luxusmarken wie Bucherer oder Clé de Peau Beauté, für die sie Schweizer Botschafterin ist, ebenso wie für das E-Commerce-Unternehmen Mytheresa.

ZVF

Es gibt vielschichtige Gründe, die Menschen dazu bewegen, sich für einen Schönheitseingriff zu entscheiden. Von der Wiederherstellung nach Unfällen oder Krankheiten über die Anpassung des äusseren Erscheinungsbildes an die individuelle Geschlechtsidentität bis hin zur persönlichen Entscheidung, etwas für sich selbst zu tun – jede Geschichte ist einzigartig, jede Entscheidung verdient Respekt. Es ist für die Menschen, die sich diesen Prozeduren unterziehen, eine emotionale Reise voller Hoffnungen, Träume, Ängste. Und eine Transformation, die weit über das Körperliche hinausgeht.

Die einzige Botschaft lautet: Schönheit ist vielfältig, und die Entscheidung, sich einer Schönheitsbehandlung oder -operation zu unterziehen, ist zutiefst persönlich. Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben, sein authentischstes Selbst zu präsentieren und die eigene Geschichte mit Stolz zu tragen. Denn in jeder Veränderung liegt ein Entwicklungsprozess, und in jedem Gesicht widerspiegelt sich ein unendliches Universum an Erfahrungen und Träumen. Drei Geschichten, die das Herz der Schönheit berühren – dort, wo wahre Transformation beginnt.
 

Die Influencerin steht für Selbstliebe und Akzeptanz

Leyla Hajrovic, 34, ist eine Schweizer Influencerin mit 205 000 Followern auf Instagram und 25 200 Followern auf Tiktok. Sie hält Schönheitseingriffe für einen integralen Bestandteil ihrer persönlichen und beruflichen Identität als Influencerin. Ihre Reise begann mit einem Unfall, der nicht nur körperlicheNarben hinterliess. «Als ich 23 Jahre alt war, schoss mir jemand einen Bumerang ins Gesicht und verletzte mich dabei stark an der rechten Seite der Oberlippe.» Dieser Moment war ein Wendepunkt, der Leyla zur ästhetischen Medizin führte. Sie entschied sich für eine Hyaluronbehandlung, die sowohl das physische Ungleichgewicht korrigierte als auch ihr Selbstvertrauen stärkte. «Und es hat auch tatsächlich super funktioniert», sagt sie heute. Leylas Ansatz ist geprägt von einer reflektierten Zurückhaltung gegenüber invasiven Methoden und einem starken Bewusstsein für die Verantwortung, die ihre Vorbildfunktion als Influencerin mit sich bringt. «Diese ganze Romantisierung rund um Beauty-OPs geht mir zu weit. Gesundheit ist am allerwichtigsten.»

Leyla vermittelt aus Erfahrung eine Botschaft der Mässigung und des bewussten Umgangs mit Schönheitsbehandlungen: «Man darf sich nicht vom Druck der sozialen Medien oder von vorübergehenden Trends überwältigen lassen. Wichtiger als jeder Eingriff ist, sich selbst zu akzeptieren und auf die Gesundheit zu achten. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass wahre Schönheit nicht allein durch Eingriffe erreicht wird, sondern durch Selbstliebe und Selbstakzeptanz.»

Zaïr Cheseaux über seine Schönheits-Eingriffe

Zaïr Cheseaux wuchs in Conthey VS auf – als Mädchen. Seine Hobbys in der Kindheit waren Fussball und Basketball.

ZVG

Das Model steht für Freiheit und Authentizität

Zaïr Cheseaux, 24, ist ein Westschweizer Model. Er war in der italienischen «Vogue» zu sehen und lief diesen Frühling für Moschino in Mailand über den Laufsteg. 2023 hat ihn das «HTSI Magazine» der«Financial Times» zu einem von «The new supers: 14 models changing the face offashion» gekürt. Seine Erfahrungen mit Schönheitsoperationen sind im wahrsten Sinn tiefgehend: eine lebensverändernde Umwandlung, eine Geschlechtsangleichung, deren Resultat nun seine wahre Identität widerspiegelt. «Ich habe einige dysphorische Episoden erlebt, die mich mit der Tatsache konfrontierten, dass ich nicht cisgender war.» Für Zaïr waren diese Eingriffe nicht nur medizinische Notwendigkeiten, sondern essenzielle Schritte auf dem Weg zu einem authentischen Selbstausdruck. Die Brustoperation, eine Entfernung der Brustdrüsen, markierte einen entscheidenden Punkt in seinem Übergang. «Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich fühle mich jetzt vollständiger.» Zaïrs Geschichte ist ein Beispiel dafür, dass Schönheits-OPs dazu dienen können, die Harmonie zwischen Körper und Geist herzustellen. Seine Botschaft: «Jede Person, die eine tiefgreifende Veränderung in Erwägung zieht – sei es eine Geschlechtsangleichung oder ein anderer lebensverändernder Eingriff – sollte wissen, dass der Weg zu sich selbst der mutigste und belohnendste ist. Es ist wichtig, dass man Unterstützung sucht und sich nicht von Angst zurückhalten lässt. Lebe authentisch und erinnere dich, dass du nicht allein bist auf diesem Weg. Die Freiheit, sich selbst zu sein, ist das grösste Geschenk, das man sich machen kann.»
 

Lest über weitere Fallbeispiele in der neusten Ausgabe der Style – erhältlich am Kiosk bis am Donnerstag, 30. Mai 2024.

Von Valeska Jansen am 27. Mai 2024 - 09:00 Uhr