Slow Fashion und zeitloses Design, so lautet das Konzept der bezaubernden Boutique Kari Kari im Zürcher Kreis 3. Jetzt, da sich plötzlich die ganze Welt slow und gefühlt zeitlos dreht, lohnt sich ein Besuch dort erst recht. Natürlich nicht mehr vor Ort im hübschen Eckstore mit dem malerischen Marmortresen, sondern in ihrem virtuellen Zuhause auf karikari.ch.
Style: Nina, Covid-19 ist eingeschlagen wie ein Blitz. Kann man für sowas überhaupt auch nur im Ansatz gewappnet sein?
Nina Gschwilm: Nein, überhaupt nicht. Als alles anfing, hätte ich nie damit gerechnet, den Laden schliessen zu müssen. Zum Glück hatten wir bereits einen Onlineshop, aber da die persönliche Beratung und der direkte Kundenkontakt für mich immer Priorität hatten, macht Online nur ca. 10-15% des Gesamtumsatzes aus. Ich muss also in den nächsten Wochen mit grossen Verlusten rechnen und flexibel bleiben, was digitale Betreuung angeht.
Was macht dieser Ausnahmezustand mit euch? Wie verkraftet man die plötzliche Schliessung?
Im Kari Kari steckt all mein Herzblut, meine Passion und auch meine Existenz. Es ist so komisch, nicht zu wissen, ob und wann man weitermachen kann. Kleine Läden und Unternehmen trifft es besonders hart, weil wir das ganze Risiko alleine tragen. Mieten müssen weiter gezahlt werden und Erwerbsersatz füllt nur eine kleine Lücke der Verluste, die wir über die nächsten Wochen einbüssen werden.
Muss jetzt ein Umdenken stattfinden? Wie geht man kreativ mit der Situation um?
Ja, definitiv. In meinem Fall finde ich natürlich, dass Selbstständigen und kleinen Unternehmern in solchen Situation angemessen geholfen werden muss. Ich versuche so viel wie möglich mit meinen Kunden in Kontakt zu bleiben und biete Briefkastenübergaben, Free Shipping, Rückgabe und persönliche Beratung via Telefon oder Mail an. Obwohl ich kein Selfie-Freund bin, bekommen meine Kunden nun Bilder von mir in ihren ausgesuchten Stücken, damit sie sich ein besseres Bild machen können.
Ein Blick in die Glaskugel: Was wird die Krise mit der Wirtschaft und somit mit euch machen?
Das Gute an solchen Zeiten ist, dass wir wohl alle etwas hellhöriger und offener für alternative Ideen sind. Ich denke positiv und gehe davon aus, dass sich die Wirtschaft nach einer Weile wieder erholen wird und auch wir uns auf bessere Zeiten freuen dürfen.
Schöne Momente sind derzeit selten. Gibt es die dennoch?
Aus dieser Krise sind bereits so viele tolle Initiativen entstanden. Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung macht mich sehr glücklich. Mir war zum Beispiel schon immer bewusst, dass ich speziell tolle und liebenswerte Kunden und Freunde habe, aber dass ich so viele persönliche Nachrichten und «Durchhalte-Wünsche» bekommen habe, hat mich überwältigt. Das sind diese Momente, in denen man genau weiss, dass man das Richtige macht. Ich kann es kaum erwarten, wieder die Türen öffnen zu dürfen.
Wie kann man euch unterstützen?
Wir freuen uns riesig über jede Anfrage und Online-Bestellung! Gutscheine kaufen und auch verschenken ist eine tolle Idee, wenn man nicht so gerne online einkauft. Ausserdem: Es Freunden und Familie ans Herz legen. ❤
Danke, Nina 💜
Jetzt mal echt: Support Your Local Business!
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