Ein Szenario, das fast jeder kennt: Der Lieblingspulli ist so lange die Nummer Eins im Schrank, bis er das erste Mal in die Wäsche muss. Aus Angst vor den Auswirkungen der Waschmaschine (die kennen wir schliesslich aus Erfahrung), wird das gute Stück dann ganz hinten im Schrank verstaut. Wo es bleibt, bis wir mal wieder ausmisten. Dabei muss das gar nicht sein. Wie wir den Wollpulli auch ohne waschen wieder frisch bekommen?
Auslüften
Der Pulli ist nicht dreckig, sollte aber einfach des Gewissens wegen so langsam mal in die Wäsche? Bloss nicht übertreiben! Oft reicht es vollkommen, das Stück für einen Tag nach draussen zu hängen. Die frische Luft vertreibt leichte Gerüche und ist schonender als jeder Waschgang.
Einfrieren
Wenn sich ein bleibender Geruch im Pulli eingeschlichen hat, empfehlen wir das Gefrierfach. Die enorme Kälte hat den gleichen Effekt wie ein heisser Waschgang: Die Bakterien werden abgetötet und üble Gerüche verschwinden. In einem Gefrierbeutel oder einer Plastiktüte überlebt auch empfindliches Material die Kältebehandlung. Nach einer Nacht darf der Pullover dann wieder in den Schrank.
Schonend dämpfen
Behandlung Nummer Drei, die vor allem der Frische dient: Den Pulli während einer langen Dusche ins Badezimmer hängen – möglichst nah an der Feuchtigkeitsquelle, aber ausserhalb der Spritzwasserweite. Der heisse Wasserdampf befeuchtet das Strickteil schonend und sorgt für ein Wie-Neu-Gefühl. Extratipp: Ist der Pulli aus Merinowolle oder Kaschmir, sollte er anschliessend auf einem Handtuch liegend getrocknet werden, damit er sich nicht verzieht.
Profi-Reinigung mit dem Stift
Ein handelsüblicher Fleckenentferner-Stift arbeitet mit einem geringen Bleichmittel-Anteil und ist daher nur für ohnehin helle oder unempfindliche Pullover geeignet. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man den Stift vorab an einer unauffälligen Stelle testen. Wer viele hochwertige Teile hat, für den lohnt sich ein Ultraschall-Fleckenstift. Mit einer Mischung aus Wasser und Woll-Waschmittel wird der Fleck behandelt, bis er verschwunden ist. Reste des Waschmittels können dann mit Wasser entfernt werden.
Die letzte Rettung
Okay, wenn die ersten vier Schritte nicht geholfen haben, bleibt eigentlich nur noch eine Lösung: Der Pulli muss zum Mami. Leider konnten wir auch mit eingehenden Recherchen nicht herausfinden, welche geheimen Zaubertricks in der Waschküche unserer Mütter so vor sich gehen. Bisher gab es aber noch kein Wäscheproblem, das sich mit einem Sonntagsbesuch bei den Eltern nicht hätte regeln lassen. Also Pulli einpacken, den Besuch daheim anmelden und den Kuchen als Dankeschön unter keinen Umständen vergessen!