Yves Suter
Wer bist du?
Yves Suter, ich bin 33 Jahre alt, komme aus Brunnen und habe in Hamburg Fotografie studiert. Die letzten Jahre verbrachte ich grossteils in Tokio und Moskau. Heute arbeite ich als Visual Artist und Creative Director in Zürich.
Was war deine Inspiration?
Ich beschäftige mich gerade sehr intensiv mit Farben, Formen, Strukturen und Vergänglichkeit. Darum wollte ich ein Kunstwerk schaffen, bei dem all das eine Rolle spielt und der Ring sich eingliedert. Ich habe das Bild so gemalt und samt Ring fotografiert, dass es schlussendlich wie ein einziges Gemälde aussieht.
Wie und wo hast du die Idee umgesetzt?
In meinem Atelier.
Was fasziniert dich an Fotografie?
Mit Fotografie kann man einen Moment einfangen und dokumentieren. Das mag ich sehr.
Wer ist dein Vorbild?
Ich habe keine Vorbilder im Speziellen. Ich verfolge einfach die Arbeit einiger Künstler, Maler, Architekten, Designer oder Fotografen, die ich schätze.
Was ist dein wertvollstes Schmuckstück?
Das einzige Schmuckstück, das ich besitze, ist mein Ehering. Darüber hinaus habe ich ein paar sehr alte, analoge Kameras, die man auch als Schmuckstücke bezeichnen könnte. Obwohl ihr Wert eigentlich nur sentimentaler Natur ist. Ausserdem trage ich immer Uhren – aber das sind limitiert designte Plastikuhren für Kinder. Ob die als Schmuckstücke gelten?
Ein Ring ist ein Symbol für Unendlichkeit: Macht ein Foto den Moment ewig oder zeigt es im Gegenteil seine Vergänglichkeit erst recht?
Beides gleichzeitig.
Ändert ein Wettbewerb deine Herangehensweise ans Motiv?
Nein. Vielleicht nur in dem Sinne, dass ich einen Ring in die Arbeit einfliessen lasse, aber sonst gehe ich genauso vor wie immer.
Hast du einen Rat für Hobby-Fotografen und Amateure?
Auf die Emotionen achten. Wenn ein Bild keine relevanten Emotionen vermittelt, ist es für mich wertlos. Der Wert eines Bildes liegt immer im Auge des Betrachters, das heisst nur er kann sagen, ob es in ihm Emotionen auslöst. Jeder Mensch hat einen anderen Geschmack und eine andere Sicht auf das Leben. Ich würde jedem Amateur raten, einfach nur das zu fotografieren, was ihm/ihr gefällt. Man sollte nicht den Anspruch haben, dass es jemand anderem gefallen muss. Fotografie ist etwas, das man – wenn man nicht davon leben muss – zum Spass und zur Freude nur für sich selbst tun sollte, ohne gross darüber nachzudenken.
Sind Filter für dich tabu?
Nein. Wieso auch? Die Welt und die Technik verändern sich laufend. Filter soll jeder verwenden, der will. Ich finde das ganz legitim. Viele Filter auf Smartphones sind sehr lustig, ich hoffe, da kommt noch mehr crazy Stuff. Die verwende ich auch manchmal, aber ehrlich gesagt ist mir in all den Jahren noch kein einziger brauchbarer für professionelle Fotografie untergekommen. Darum arbeite ich, wenn ich digital fotografiere, gänzlich ohne Filter. Grösstenteils arbeite ich sowieso noch auf Film, da erübrigt sich die Frage.