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Das dreckige Geschäft mit der Umwelt

Wäsche und Gewissen reinwaschen? So gehts!

Endlich tut sich was: Wir streiken gemeinsam fürs Klima, kompensieren unsere Flüge und zügeln uns beim Plastikverbrauch, wo es geht. Doch Umweltschutz fängt schon bei kleinen Dingen an. Bei unserer Wäsche etwa. So einfach ist es, seinen Beitrag zu leisten:

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Wäsche und Gewissen reinwaschen? So gehts!

Wer richtig wäscht, tut der Umwelt einen grossen Gefallen. Mit unseren Tipps klappts. 

Getty Images

Klimaschutz ist hip geworden. Und auch wenn man über die Beweggründe streiten kann: Der Wille, endlich etwas zu ändern und für eine bessere Zukunft zu kämpfen, ist wichtig und richtig. Es muss sein, dass wir fürs Bewusstsein der Massen auf die Strasse gehen und das System hinterfragen – aber wir sollten bei unserem grossen Aktivismus die kleinen Dinge nicht aus den Augen verlieren. Etwa unserer Wäsche. 

Bitte was? Ja, kein Scherz. Denn wer protestiert und immer noch wäscht wie vorher, der übersieht einen wichtigen Punkt: Jeder einzelne von uns kann (und sollte) einen Beitrag leisten. Bei 150’000 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel, die jährlich in der Schweiz ins Wasser gelangen, ist das umso wichtiger. Auch wenn bereits viel passiert ist: Enthaltene Tenside können bis heute nicht zu 100 Prozent in Klärwerken eliminiert werden und schaden der Umwelt schon in niedriger Konzentration extrem. Wie wir helfen können?  

Mit dem richtigen Waschmittel

In der Waschmittel-Abteilung verliert ihr bei all der Auswahl schnell mal den Überblick (und den Glauben an die Menschheit, bei den Preisen der Anbieter)? Muss gar nicht sein. Mit einem Color- und einem Vollwaschmittel seid ihr bestens bedient. Spezielle Sorten braucht es lediglich für Seide oder Wolle. Waschmittel für Schwarzes oder Weisses oder spezielle Schmutzfangtücher? Sinnlos und teuer. Achtet ausserdem unbedingt darauf, Pulver statt Gel zu kaufen. Das belastet die Umwelt deutlich weniger. Die beste Wahl ist ein superkompaktes Colorwaschmittel. Das entfernt normale Verschmutzungen schon bei 30 Grad, kommt ohne Bleichmittel und Aufheller aus und ist enorm ergiebig. 

Durch eine sinnvolle Dosierung

Apropos ergiebig: Die allermeisten von uns nutzen deutlich mehr Produkt als nötig. Obwohl die Waschmittel heute etwa doppelt so ergiebig sind, wie vor 20 Jahren, ist der Verbrauch kaum gesunken. Die tatsächlich benötigte Menge richtet sich nach Verschmutzungsgrad der Wäsche und der Wasserhärte (kann bei der Gemeinde erfragt werden) und ist auf jeder Waschmittelpackung angegeben. Mehr hilft nämlich keineswegs mehr, sondern schadet dem Wasser, den Tieren darin – und letztlich uns selbst. 

Durch Mitdenken

Immer mehr Waschmittelanbieter setzen auf Nachfüllpackungen, die mit weitaus weniger Plastik auskommen, Ressourcen sparen und zudem noch günstiger sind. Auch Alternativen wie Waschnüsse oder Wascheier finden immer mehr Absatz, während sie unsere Umwelt schonen. Und: Das Eco-Programm eurer Waschmaschine heisst nicht zum Spass so. Es braucht zwar etwas länger, spart aber in der 60-Grad-Funktion rund die Hälfte der Energie ein, bei 40 Grad sind es etwas weniger. Besonders wenn stärker Verschmutztes gewaschen werden muss, macht es deshalb Sinn, die Funktion zum Energiesparen auszuwählen. 

 

Mit Wissen

Wir enthüllen einen miesen Trick der Industrie: Jumbo-Waschmittelpackungen sind häufig echte Mogelpakete und nur selten die bessere Wahl. Die enthaltene Menge wird oft zu 30 Prozent mit Füllstoffen aufgestockt, die keinerlei Waschleistung bringen, dabei aber umso schädlicher für unsere Gewässer sind! Wer auf Nummer sicher gehen will, vergleicht die Wäschen pro Packung mit dem Gewicht. Meist reicht eine fünfmal schwerere Packung nur wenig länger, als ein Kompaktwaschmittel.
Ausserdem sollten wir alle die Finger von Weichspüler lassen. Sie tragen nichts zur Sauberkeit bei und sind eine zusätzliche Belastung für unsere Umwelt. 

Mit der richtigen Frequenz

Wer von euch ist Team Bürojob? Mal ehrlich: Nach einem Tag haben wir nur äusserst selten so geschwitzt, dass ein T-Shirt gleich in die Wäsche muss und die Jeans erstmal nicht mehr an euren Körper sollte. Wascht wirklich nur dann, wenn etwas dreckig ist, sammelt eure Wäsche und nutzt die Kapazität eurer Waschmaschine aus. Wer nicht mehr wäscht, als wirklich nötig ist, tut der Umwelt den grössten Gefallen. 

Von Style am 15. März 2024 - 16:00 Uhr