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Der ganz normale Wahnsinn

Augen auf bei der Kleiderwahl, Mama!

Unsere Familienbloggerin kaufte sich kürzlich den gleichen Pulli wie ihre Tochter. Und fragt sich, ob sie das nun cool findet oder nicht. Denn an Partnerlook ist sie genauso wenig interessiert wie ihr Nachwuchs. Allerdings gesteht sie, auch mal den einen oder anderen Fehlkauf zu tätigen.

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Sandra Casalini Blog der ganz normale Wahnsinn

Manchmal weiss unsere Familienbloggerin nicht, ob das eine oder andere Teil aus der Wäsche nun ihren eigenen Schrank kommt oder in den ihrer Tochter – oder neuerdings auch ihres Sohnes.

Lucia Hunziker

Zu meiner – oder unserer – Verteidigung muss ich sagen, dass man um so schwarz-weiss-gestreifte Marine-Pullis momentan ja kaum herumkommt. Und ob meine Tochter und ich nun das genau gleiche Modell tragen oder ein ähnliches, spielt ja nicht wirklich eine Rolle.

Fakt ist: Irgendwann kommt der Moment, an dem man als Mutter nicht mehr einfach das anziehen kann, was einem gefällt. Nicht, weil man nicht mehr den Körper dafür hat, oder irgendwie das Gefühl hat, man sei zu alt dafür – schliesslich ists meine Sache, wie ich rumlaufe, und wenns jemandem nicht passt, schaut er oder sie halt weg. Es ist aber eben nicht nur meine Sache, sondern ein kleines bisschen auch noch Sache meiner Tochter. Denn während kleine Mädchen den Partnerlook mit Mama oft super finden, finden ihn grössere Mädchen nur noch peinlich. Und ich muss es, ehrlich gesagt, auch nicht haben.

Ziehe ich mich zu jung an oder sie sich zu alt? 

Aber eben: Heute ziehen sich Mütter und Teenager-Töchter gar nicht mehr so unterschiedlich an. Oder seht ihr einen riesigen Unterschied, wenn ihr bei den Klamotten-Dealern eures Vertrauens von der «normalen» zur «jungen» Abteilung schlendert? Ich nicht – vielmehr wundere ich mich immer wieder mal drüber, dass sich in letzterer Teile befinden, die direkt aus den Siebzigern oder Achtzigern entsprungen scheinen, und über Band-Shirts von Bands, von denen die Teens noch nie was gehört haben.

Natürlich hat meine Tochter Dinge im Schrank, die ich niemals anziehen würde. Cropped Shirts, Netzstrümpfe und alles mit zu vielen Nieten und Schnallen gehört definitiv nicht zu meinem klamottentechnischen Repertoire. Aber genauso viele Sachen dort könnten genauso gut in meinen Kleiderschrank wandern, ohne aufzufallen. Da frag ich mich dann jeweils, ob ich mich nun zu jung anziehe, oder sie sich zu alt.

«Jetzt heissts wirklich aufpassen – Söhne finden Partnerlook mit Mama nämlich noch doofer als Töchter. Sobald mein Sohn sich also einen gestreiften Marine-.Pulli kauft, werde ich meinen meiner Tochter schenken.»

Ich muss gestehen: Beim Shoppen verfalle ich vermutlich öfter mal dem Jugendwahn. Super stolz darauf, dass ich beim Anprobieren finde, ich könne mich in diesem oder jenem Teil ja immer noch sehen lassen, kaufe ich es. Um dann zu Hause festzustellen, dass ich niemals so auf die Strasse, geschweige denn ins Büro gehen würde. Zur grossen Freude meiner Tochter, welche die Teile dann jeweils erbt.

Glücklicherweise habe ich gemerkt, dass sich die Gefahr des Partnerlooks bei uns in Grenzen hält. Auch wenn wir einige gleiche oder ähnliche Teile besitzen, kombinieren wir sie ganz anders. Trotzdem überlege ich mir beim Einkaufen ein bisschen mehr als auch schon – kann ja nicht schaden. Zumal ich kürzlich festgestellt habe, dass mein Sohn zu Hause in einer ähnlichen Pischi-Hose rumläuft wie ich. Jetzt heissts wirklich aufpassen – Söhne finden Partnerlook mit Mama nämlich noch doofer als Töchter. Sobald mein Sohn sich also einen gestreiften Marine-.Pulli kauft, werde ich meinen meiner Tochter schenken.

Familienbloggerin Sandra C.
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Von Sandra Casalini am 19. November 2022 - 18:04 Uhr