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Der ganz normale Wahnsinn

Sparen ist nichts für Teenies

Das Leben wird immer teuerer, die Devise lautet sparen. Gar nicht so einfach in einem Haushalt mit Heranwachsenden. Und vor allem nicht für die Teenager selbst, weiss unsere Familienbloggerin.

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Sandra Casalini Blog der ganz normale Wahnsinn

So viele Möglichkeiten, Geld auszugeben – on- und offline – und so wenig Kohle! Die Kinder unserer Familienbloggerin erfahren gerade, wie teuer das Leben ist.

Lucia Hunziker

Die gute Nachricht, was Geld betrifft in meinem Haushalt: Kind 2 verdient jetzt erstens ein bisschen was, und wohnt zweitens nur noch die halbe Woche zu Hause. Was das finanziell für mich heisst, lässt sich an einer seiner Kommentare zu einem Znacht vergangene Woche erahnen. Auf seinem Teller: Zwei Plätzli, je eine Portion Kartoffeln und Gemüse. Das Kind, mit einem verächtlichen Blick: «Gibts jetzt nur noch Kinderportionen oder was?» Zugegebenermassen, das Kind ist mittlerweile gut 1.85 Meter gross und wiegt 80 kg. Seine Ernährung ist nicht gerade günstig. Dass es seine Ausbildung nun im Hotelbereich begonnen hat, hat also einige Vorteile.

Meinen Vorschlag, ein bisschen was von seinem Praktikumslohn auf die Seite zu legen, findet das Kind allerdings absurd. Es sieht gerade nicht ein, wofür. Schliesslich braucht es jetzt Geld. Wofür? Um es in seine Karriere als Onlinehändler zu investieren. Was es verkaufen möchte, weiss das Kind noch nicht. Klar ist, dass erst einmal Investitionen getätigt werden müssen in Form von Onlinekursen. Das Kind fand es schon eine total Zumutung, dass ich ihm diese Kohle nicht vorstreckte. Auf die Bemerkung, das Kind könne sein eigenes Geld verschwenden, aber nicht meins, meinte es lediglich, ich werde schon noch sehen. Ich bin gespannt.

So viele Möglichkeiten, so wenig Kohle

Kind 1 auf der anderen Seite ist notorisch pleite. Dies, obwohl es das Taschengeld fürs Mittagessen, das es während der Woche in der Schule einnimmt, spart, indem es zu Hause vorkocht und das Essen mitnimmt. Das Kind bekommt jetzt, kurz nach seinem 18. Geburtstag zu spüren, dass das Erwachsenenleben nicht nur Vorteile hat. «Hast du eine Ahnung, was ein Drink in einem Club kostet?», fragt mich das Kind entsetzt nach seinem ersten Ausgangs-Wochenende. Tja. So viele Möglichkeiten, so wenig Kohle. Vielleicht hätte es den Sommerjob doch nicht absagen sollen. Aber wer konnte schon ahnen, dass das Geld, das es zur Firmung bekommen hat, nicht ganz so weit reicht wie gedacht.

So ist denn «Ich habe kein Geld!» einer der momentan meist gehörten Sätze bei uns zu Hause. Ich fühle euch, Kinder, wirklich, ich tus. Leider liegen weder mehr Taschengeld noch grosse Vorschüsse für weiss ich was für Investitionen drin. Oder soll ich euch mal wieder vorrechnen, wieviel ihr mich kostet? Eben.

Familienbloggerin Sandra C.
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Von Sandra Casalini am 17. September 2022 - 17:16 Uhr