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Der ganz normale Wahnsinn

Winterferien-Monologe einer Teenie-Mutter

Winterferien bedeutet Ausnahmezustand im Haus unserer Familienbloggerin: Zwei Teenager, die nach Weihnachten vierzehn Tage frei haben. Und sich auf ihre Weise beschäftigen. So könnten entsprechende Monologe aussehen.

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Sandra Casalini Blog der ganz normale Wahnsinn

Gesund essen gehört bei unserer Familienbloggerin nicht zu den Prioritäten während der winterferien – für niemanden.

Lucia Hunziker

«Guten Morgen, gut geschlafen? Ich weiss, ich werds bereuen, wenn ich frage, aber warum bist du so früh wach in den Ferien? Und so gestresst? Was? Wer von deinen Freundinnen hatte die Idee, so früh morgens ins Thermalbad zu gehen? Du ja wohl sicher nicht. Du musst in zwanzig Minuten am Bahnhof sein? Na, dann würd ich mich mal sputen. Ich soll dich fahren? Stimmt was mit deinen Beinen nicht, oder warum kannst du nicht laufen? Nein, Schatz, deine Haare gefrieren sicher nicht heute, es ist über null Grad. Und sonst ziehst du deine komische Mütze an, auf der aus mir unerfindlichen Gründen «Waffel» steht. Geld twinten? Wofür? Ach, zwanzig Minuten, bevor dein Zug fährt, fällt dir ein, dass du dir das Thermalbad gar nicht leisten kannst? Was ist mit der ganzen Kohle, die du zu Weihnachten bekommen hast? Ach so, für andere Dinge vorgesehen. Was für Dinge? Ach komm, ich wills gar nicht wissen. Ab mit dir. Ja, ich twinte was. Muss ja, sonst hab ich den Rest der Ferien einen schmollenden Grinch zu Hause, der nicht mehr mit mir spricht.»

Es steckt kein Spass in meinen Toffifee!

«Pause. Ich brauch einen Kaffee. Und ein Toffifee. Zum Glück hab ich die Schachtel angeschrieben. Das darf doch nicht wahr sein! Wer hat all meine Toffifee gegessen? Ihr seid gemein. Und es ist mir egal, wer von euch mehr davon hatte. Es waren meine. Ich hab sie zu Weihnachten bekommen. Ja, man darf sich im Kühlschrank bedienen. Aber auf der Schachtel stand mein Name. Was, nicht gesehen. Beide nicht? Dann vereinbare ich für euch beide Termine beim Augenarzt. Echt jetzt! Nein, ich will meine Schoggi nicht in meinem Zimmer horten, ich mag sie aus dem Kühlschrank. Ich? So ein Blödsinn. Ich würde nie etwas nehmen, das mit eurem Namen angeschrieben ist. Okay, das war eine Ausnahme. Ich habs nicht gesehen. Nein, ich brauche keinen Augenarzt, es stand auf der unteren Seite der Packung. Quatsch, tat es nicht! Ich hab die Toffifee auf BEIDEN Seiten angeschrieben, Naseweis! Nicht, dass es etwas genützt hätte, aber so gut kenn ich euch.»

«Hast du nicht genug digitale Monster getötet heute? Warst du überhaupt mal draussen?»

«Essen. Was Hä? Essen. Nein, jetzt, nicht nachher. Hast du nicht genug digitale Monster getötet heute? Warst du überhaupt mal draussen? Nein, die Küche zählt nicht. Und mal ein Fenster öffnen geht auch nicht als frische Luft durch. In deinem Schlag bräuchts eh einiges mehr als mal ein paar Minuten ein Fenster zu kippen. Warum kannst du diese Schuhe nicht vor der Tür lassen, wie alle anderen auch? Oh ja, die Chance, dass jemand in unser Treppenhaus kommt und deine Sneaker klaut, ist riesig. Gut, vielleicht der doofe Typ, der unseren Briefkasten mit Eiern beworfen hat, als du Krach mit ihm hattest. Ausserdem könntest du dein Zimmer mal wieder auf ... oh! Was für eine Überraschung, du hast dein Zimmer aufgeräumt. Ah, ich sehe, du hast Platz gebraucht für ... was um alles in der Welt ist das? Eistee aus Kosovo? Warum hast du zwei Palette kosovarischen Eistee gekauft? Ach, weil er billig war. Lass mal probieren. Wäh, das ist ja purer Zucker! Du rennst jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio, und dann vergiftest du deinen Körper mit solchem Zeug? Naja, kann mir ja egal sein. Komm jetzt essen. Es gibt Fotzelschnitten. Was das ist? Brot mit Butter, Eier, Zimt und Zucker. Und Apfelmus. Für die Vitamine.»

Von SC am 14. Januar 2023 - 17:28 Uhr