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  4. Familienvorsätze im neuen Jahr: Das wünschen Eltern von Teenies zu den Festtagen

Der ganz normale Wahnsinn

Das wünschen wir Eltern uns von unseren Pubertieren

Die Festtage sind eine harte Zeit für Teenager. Sie sind gezwungen, sehr viel Zeit mit denen zu verbringen, denen sie sonst lieber aus dem Weg gehen: ihren Eltern. Aber für Mütter und Väter ist diese Zeit extrem wertvoll. Unsere Familienbloggerin versucht, den Pubertierenden zu erklären, warum. Und sagt, was sich Eltern in diesen Tagen von ihnen wünschen.

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Sandra Casalini Blog der ganz normale Wahnsinn

Unsere Familienbloggerin wünscht sich in den Weihnachtsferien mehr Gespräche mit ihren Teenies. Und dass sie mal mitkommen auf einen Spaziergang.

Lucia Hunziker

Ich weiss, ihr könnt das noch nicht so gut nachvollziehen, aber wenn ein Jahr zu Ende geht und ein neues anfängt, hat man als Erwachsene das Bedürfnis, zurück und nach vorn zu schauen, und die Leute, die man gern hat, um sich zu scharen. Und da gehört ihr halt nun mal dazu. Wir möchten mit euch «connecten». Und es wäre echt toll, wenn ihr da ein bisschen mitmachen würdet. Wenigstens einmal im Jahr. Deshalb, liebe Pubertiere, wäre es voll schön, wenn ihr für einmal auch uns ein paar kleine Wünsche erfüllen würdet:

Wir möchten Zeit mit euch verbringen

Zuerst einmal – auch wenn ihrs nicht glaubt, aber wir tun oder sagen extrem selten Dinge, nur um euch zu ärgern oder blöd dastehen zu lassen. Wir stellen Fragen, weil wir uns für euer Leben interessieren. Wir möchten, dass ihr mit uns am Tisch sitzt, weil wir Zeit mit euch verbringen wollen. Also könntet ihr euch für einmal wenigstens ein bisschen Mühe geben und nicht so tun, als wäre das für euch etwa so angenehm wie ein Sträflingslager in Sibirien?

Und wenn wir schon beim Thema gemeinsame Zeit sind: Wir fänden es soooooo schön, wenn ihr mal mitkommen würdet, auf einen Spaziergang, einen Ausflug oder zum Schlitteln. Es ist echt nicht so schlimm, wie ihr denkt. Und wir sind auch bestechlich. Zum Beispiel mit eurem Lieblings-Zvieri. Oder – je nach Alter – sogar mit einem Bier.

Womit wir bei den Weihnachtsgeschenken und eurer Reaktion darauf angekommen wären. Glaubt uns, wir wollen alle coole Eltern sein, auch wenn uns das nur selten gelingt. Aber irgendwo hat elterliche Coolness Grenzen. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir euch keine Puff Bars und keine Flasche Wodka unter den Christbaum legen. Und wenn wir euch nicht eure erwünschten 400-Franken-Sneaker einpacken, heisst das nicht, dass ihr uns nicht soviel wert seid, sondern dass wir sie uns schlicht nicht leisten können.

Dabei finde ich persönlich es noch verzeihbar, auf elterliche Fehlgriffe unterm Weihnachtsbaum mit Enttäuschung zu reagieren. Aber bitte habt Nachsicht mit euren Grosseltern. Für viele von ihnen seid ihr die lieben Kleinen geblieben – und ihr geniesst das Umsorgt- und Verwöhntwerden ja auch. Also selbst wenn ihr Farbstifte und Malbüechli auspackt – haltet die Klappe und bedankt euch!

Sprecht doch mal mit uns – und wenn nur aus Mitleid!

Überhaupt wären danke und bitte und so, vor allem wenn man irgendwo auswärts ist, richtig richtig super für uns. Es würde uns das Gefühl geben, dass wir euch gut erzogen haben. Und auf so Zeugs sind wir voll stolz. Wenn ihr ab und zu mit uns reden würdet, wüsstet ihr das. Wir sind imfall gar nicht so unspannend, wir ihr denkt. Zum Beispiel ... ja, okay, wir sind meistens recht langweilig. Aber sprecht doch trotzdem mal mit uns. Und wenns nur aus Mitleid ist. Gibt Karma-Punkte fürs neue Jahr. Und die können wir alle brauchen.

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 25. Dezember 2021 - 17:50 Uhr