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Siljas (Film-)Klappe

Blau, blau, blau sind alle meine Fantasy-Serien

Herzlich Willkommen zur Premiere von Siljas (Film-)Klappe. Ihr wollt jede Woche aufs Neue erfahren, welche Filme und Serien mich interessieren und welchen Senf ich zu diesen abzugeben habe? Dann seid ihr hier genau richtig. So let's get started! Unser Thema heute: Die Farbe in Fantasy-Serien und was sie mit dem Publikum macht.

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Siljas (Film-)Klappe
Paul Seewer, Fotostudio Schweizer Illustrierte

Ein junger Mann hört ein Geräusch hinter sich, als er nachts durch die Strassen läuft. Er dreht sich um, schaut, ob jemand ihn vielleicht verfolgt, versteckt sich in einer Gasse. Plötzlich hört man Schreie und offensichtlich findet ein Kampf statt – aber wir bekommen als Zuschauende nichts davon mit, weil die Farbgebung natürlich so dunkel ist, dass man auf dem Bildschirm nichts mehr erkennen kann. Doch wie oft musste ich schon mit dem Laptop unter die Decke kriechen, um so in einer kleinen, lichtundurchlässigen Höhle mitverfolgen zu können, was da gerade bei «Carnival Row» vor sich geht?! Das ist eine Tatsache, die ziemlich nerven kann, denn wenn es nur ein bisschen zu hell um mich herum ist, sehe ich nicht mehr wirklich, was in der Serie passiert. Da kann ich bei «Shadow and Bone» oder «Lockwood & Co.» ja direkt das Buch lesen…da muss ich mir die Bilder dann auch einfach im Kopf vorstellen. 

Das ist ein Problem bei vielen Fantasy-Serien, die man zurzeit auf den Streaming-Diensten zu sehen bekommt…oder eben auch nicht. Mit der Dunkelheit bringen aber Serien wie die erwähnte «Carnival Row» oder auch «Shadow and Bone» oder «The Mandalorian» Gemeinsamkeiten mit sich. Denn bei einem näheren Einblick erkennt man, dass die Serien auch eine sehr ähnliche Farbgebung haben. Und die befindet sich hauptsächlich im blauen Bereich – wenn auch manchmal in einem grünlichen Spektrum oder mit einem Silberstich. Aber warum blau? Die Farbe wird doch eigentlich mit Ruhe und Harmonie assoziiert. Oder doch eher mit Sehnsucht? Dem Unbekannten? Blau wirkt vielleicht einfach mysteriös und fängt die Stimmung der Serie einfach am besten ein.

In der Filmsprache drückt die Farbe blau beispielsweise auch Distanz aus – damit könnte in den Fantasy-Serien betont werden, wie weit die dort dargestellte Welt von unserer Realität entfernt ist.

Bunt statt Blau

Eine Serie aus dem Fantasy-Bereich, die ich absolut liebe, tanzt farblich allerdings aus der Reihe: «Schmigadoon!» Und tanzen ist hier das richtige Stichwort, denn diese Serie lebt von Singen und Tanzen – und knalligen und hellen Farben. Auch eine Fantasie-Welt, aber bunter. Jetzt stell’ sich einer mal vor, wie diese Serien wirken würden, wenn das Farbschema das genaue Gegenteil wäre. Die catchy Songs von «Schmigadoon!» würden bei Dunkelheit nur noch halb so fröhlich wirken.

Schwerter, Magie und Gute-Laune-Musik

Die Farben machen die Serien aber natürlich auch zu dem, was sie sind – ob es nun zu dunkel ist, oder nicht. Und jede Show hat etwas eigenes, womit sie das Publikum begeistert. Ben Barnes in einem eleganten schwarzen Mantel wie in «Shadow and Bone»? Ja, bitte. Schwerter wie bei «Lockwood & Co.»? Ich glaube, ich spreche im Namen eines jedes Fantasy-Fans, wenn ich sage: Schwerter machen alles besser. «Carnival Row» begeistert mit Fabelwesen und Kleidung aus dem viktorianischen Zeitalter, «Schmigadoon!» ist bunt, macht gute Laune und gibt einem Ohrwürmer, die man tagelang nicht mehr los wird. Und «The Mandalorian»? Der hat Grogu. Für alle, die wissen, über was ich rede: Ihr wisst, was ich meine. Und für alle, die es nicht wissen: Schaut doch die Serie und findet es heraus.

Alle Serien sind auf verschiedenen Streaming-Diensten zu sehen – zum Teil sogar schon in der zweiten Staffel. Wenn ihr wissen wollt, von welchen Serien ich hier spreche und um was es in meinen Empfehlungen geht, dann klickt hier! Viel Spass beim Bingen!

Zur Person

Siljas (Film-)Klappe
Paul Seewer, Fotostudio Schweizer Illustrierte

Silja Anders kümmert sich als Online-Redaktorin bei der Schweizer Illustrierten um alle Geschichten, die mit Promis, People und Royals zu tun haben. Als studierte Filmwissenschaftlerin mit einem Master of Arts der Universität Zürich bringt sie in ihrer Kolumne «Siljas (Film-)Klappe» jede Woche zu einem anderen Thema ihre Leidenschaft für Filme und Serien zum Ausdruck.

Von san am 31. März 2023 - 09:47 Uhr