Mit der Motivation ist das so eine Sache. Die gibt es. Die ist oft sogar gross – genau dann, wenn noch genug Zeit ist, den Kurs oder das Jogging-Date abzusagen. Es ist entweder zu kalt oder zu heiss, entweder auf dem Weg dorthin oder am Ort der Leibesertüchtigung selbst. Ausserdem kitzelt ein Hauch Schnupfen das linke Nasenloch. Man möchte sich ja nicht übernehmen. Man sollte vermutlich besser absagen. Na ja, ganz so läuft das natürlich nicht mit dem optimalen Fitnesslevel. Konstanz lautet das Zauberwort und was muss, das muss.
Natürlich hilft es, teure Sportabos zu kaufen, die einen zum Schwitzen zwingen. Die Angst vor der Kombination aus leerem Konto und voll-bedelltem Bindegewebe kann hilfreich sein. Sanfter aber ist die Methode, den Kopf auszutricksen. Wissenschaftler der MIT Sloan School of Management haben fünf Jahre lang die tägliche Work-out-Routine und die Nutzung von Social Media während des Sports von über einer Million Läufern beobachtet. Und siehe da – abgesehen vom ewigen #bodygoals-Einheitsbrei tut uns das ständige virtuelle Vergleichen offensichtlich tatsächlich gut.
Motivation ist ansteckend
Die Lieblings-Influencerin joggt jeden Morgen zehn Kilometer? Die Bekannte aus dem Büro nebenan geht dreimal die Woche ins Yoga? Wem auf Instagram oder Facebook ständig total übermotiviert wirkende Menschen vor der Nase rumspringen, den kann das durchaus anspornen. Wer wirklich keinen Bock hat, sich um 19 Uhr noch ins Pilates zu schleppen, dem fällt es vielleicht leichter, wenn er oder sie sieht, dass andere das auch schaffen – und tatsächlich Spass daran haben. Vielleicht überkommt einen dann sogar der Ehrgeiz, ein bisschen länger und weiter zu rennen als die fitte Blondine von nebenan, die so viel postet.
Der absolute Power-Boost gegen Lethargie
Um sich nicht in seiner Comfort Zone zu verkriechen, lohnt es sich, seine potenziellen Ziele hochzustecken und Leuten zu folgen, die besser sind als man selbst. Laut der Studie ist es gerade der Vergleich mit Menschen, die mehr Game, Kondition und Muskeln haben, der den inneren Schweinehund so richtig auf die Palme bringt.
Natürlich ist auch hier Vorsicht geboten: Ein Supermodel ist beruflich am Sporteln – dass man da mit Leistung und Looks nicht mithalten kann, ist total ok. Eine realistische Einschätzung ist wichtig. Wer sich von den perfekten Körpern auf Social Media zu sehr einschüchtern lässt, der behilft sich mit Fitness-Trackern oder Lauf-Apps. Wenn der Vergleich mit sich selbst ausreicht, um morgens eine Stunde früher motiviert aus dem Haus zu hüpfen, hat man eh das grosse Los gezogen.