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  4. Ernährung und Schlaf: Haben wir, wenn wir Käse essen, wirklich Albträume?

Löchrige Theorie

Beschert uns Käse wirklich wildere Träume?

Schon mal gehört? Nach dem Verzehr von Cheddar träumt man von Schauspieler*innen. Blauschimmelkäse führt zu Albträumen. Was ist da dran und wieviel Käse verträgt der Schlaf?

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Käseplatte

Ist doch ein Traum so ein Käseplättli – aber führt der Verzehr davon wirklich zu Albträumen?

Getty Images

Manch eine*r hegt ein intensives Verhältnis zu Käse. Ihn zu verkosten und mit Chutneys zu kombinieren, ist zu einer Kunstform geworden. Ihm werden ganze Feste gewidmet, bei denen er verspeist und Hügel hinuntergerollt wird. Aber Obacht. Er enthält viele gesättigte Fettsäuren. Und man sagt, er habe noch weitere Schattenseiten. Er könne unser Gehirn im Schlaf durcheinanderbringen.

Die Sage begann 1964. Ein Forscher stellte fest, dass ein Patient keine Albträume mehr hatte, als er aufhörte, jeden Abend jeden Abend Cheddar zu essen. Weiter ging die Forschung dazu 2005. Das British Cheese Board kam zu dem Schluss, dass der Verzehrt von Blauschimmelkäse lebhafte Träume hervorrief. Cheddar induzierte Träume von Berühmtheiten. Wissenschaftlich fundiert ist die Studie nicht. Die Frage, ob Essen – und vor allem Käse – vor dem Schlafengehen die Träume beeinflussen kann, bleibt offen.

Käse ist aus dem Schneider

Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr von energiereichen Abendmahlzeiten zwar die nächtliche Körpertemperatur erhöhen kann, dies aber nicht unbedingt mit einem schlechteren Schlaf einhergeht. Es ist jedoch bekannt, dass eine erhöhte Körpertemperatur unsere Träume auf andere Weise beeinträchtigt. Fieber wird seit langem mit lebhaften Träumen und Halluzinationen in Verbindung gebracht. Studien über Fieberträume haben ergeben, dass sie tendenziell bizarrer sind als andere Träume.

Ob Käse in der Lage ist, die Körpertemperatur so stark ansteigen zu lassen, dass er fieberähnliche Träume auslöst, muss allerdings noch untersucht werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass einige Lebensmittel zu einer besseren Schlafqualität beitragen können, was wiederum dazu führen könnte, dass wir uns weniger häufig an Albträume erinnern. Studien haben ergeben, dass der Verzehr von Kiwis mit einem weniger gestörten Schlaf in Verbindung gebracht werden kann, da sie eine gute Serotoninquelle sind, während eine kleine Studie die gleiche Wirkung bei Kirschsaft feststellte.

Eine Ernährung mit einem höheren Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln und Ballaststoffen und einem geringeren Anteil an gesättigten Fetten und Zucker scheint mit einem besseren Schlaf verbunden zu sein. Käse enthält wenig Ballaststoffe und viel gesättigte Fettsäuren, aber nicht mehr als viele andere Lebensmittel in unserer Ernährung.

Ohni Znacht is Bett

Die richtigen Lebensmittel kurz vor dem Schlafengehen zu essen, kann also tatsächlich zu einem erholsamen Nachtschlaf beitragen. Ein unregelmässiger Essenrhythmus kann den Schlaf ebenfalls beeinträchtigen. Wenn man hungrig und durstig ins Bett geht, könnte dies auch zu lebhafteren Träumen führen, so die Ergebnisse einer Untersuchung. Proband*innen, die angaben, häufiger lange Zeiträume zwischen den Mahlzeiten zu verbringen, hatten lebhaftere Träume.

Von zin am 28. November 2021 - 15:00 Uhr