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Eltern als Ess-Vorbilder

So können sich Essgewohnheiten der Eltern auf ihre Kinder auswirken

David Beckham erzählte unlängst in einem Interview, dass sich seine Frau Victoria seit 25 Jahren vom selben Essen ernährt. Welche Auswirkungen hat dieses Verhalten auf die gemeinsamen Kinder? Eine Kinderärztin klärt auf.

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Fastfood Verpackung Mc Donalds

Wenn sich Eltern ausschliesslich von Fast Food ernähren, ist die Chance gross, dass die Ernährung bei den Kindern ähnlich einseitig ist. 

Alamy Stock Photo

Victoria Beckham, 47, soll sich laut Aussagen ihres Mannes, Ex-Fussballprofi David Beckham, 46, täglich nur von gedünstetem Gemüse und gegrilltem Fisch ernähren. Lediglich während der Schwangerschaft mit Tochter Harper, 10, habe die Modeschöpferin von ihrem Habitus abgelassen, erzählt David Beckham im Interview. Für ihn sei dieser Umgang mit Essen gewöhnungsbedürftig – David Beckham ist ein echter Gourmet. Im selben Podcast erklärte er: «Wenn ich etwas Grossartiges esse, möchte ich, dass es jeder probiert.»  Wie sieht die Esskultur im Hause der britischen Glamour-Familie also aus?

Wie wirkt sich das Essverhalten auf die Kinder aus?

Im Interview mit der deutschen «Gala» erklärt nun eine deutsche Kinder- und Jugendärztin, inwiefern sich das Essverhalten von Victoria auf dasjenige ihrer Kinder ausgewirkt haben könnte. Obwohl sie die genauen Gewohnheiten von Familie Beckham natürlich nicht kenne, sagt Dr. Tanja Brunnert, dass es darauf ankomme, ob Eltern ihr Essverhalten direkt auf die Kinder übertrügen. Heisst: Ist der Tisch bei Familie Beckham ausgeglichen gedeckt und nur Mama Victoria ernährt sich von ein- und demselben, sollten sich die Probleme in Grenzen halten. «Selbst spezielle Vorlieben zu haben und von den Kindern dann aber zu erwarten, dass sie sich gesund und ausgewogen ernähren, gestaltet sich mit zunehmendem Alter der Kinder oft schwierig.», relativiert Dr. Brunnert allerdings.

Gesundes Essen

Ernähren sich die Eltern einseitig, fordern von den Kindern aber eine gesunde, ausgewogene Ernährung, kann das zu Problemen führen. 

Getty Images
Das sind typische Verhaltensmuster

«Essstörung» muss nicht ausschliesslich bedeuten, dass man sich extrem kalorienbewusst ernährt. Die Kinderärztin beobachtet auch ganz andere Verhaltensmuster, z.B. den bewussten Verzicht auf Frühstück und die Bevorzugung von Lebensmitteln mit hoher Energiedichte – z.B. Chips, Süssigkeiten, Käse, Butter oder Wurst. Das bekannte Motto «Fleisch ist mein Gemüse» sei darum nicht besonders vorbildlich, betont Dr. Brunnert. 

Schlechte Vorbilder?

Darauf angesprochen, ob es eben genau Mütter, Väter oder sogar Grosseltern seien, die den Kindern eine ungesunde Ernährung vorlebten, betont Dr. Tanja Brunnert, dass die ganze Familie an einem Strang ziehen müsse. «Es ist halt nicht putzig, wenn der Vierjährige die dritte Bratwurst isst», ermahnt die Kinderärztin. Es könnten allerdings auch wiederholte oder anhaltende Diäten einen Einfluss auf das Essverhalten der Jüngsten haben. 

«Es ist halt nicht putzig, wenn der Vierjährige die dritte Bratwurst isst.»

Dr. Tanja Brunnert in der «Gala»
Von allem etwas!

Einen allgemein gültigen Tipp, was die Vorbildfunktion punkto Ernährung angeht, hat auch Dr. Brunnert nicht. Sie empfiehlt hingegen: «Von allem etwas ist die Devise». Eine gesunde Mischkost sei wünschenswert, ebenso wie regelmässige sportliche Betätigung. Letzteres haben die Beckhams ihren Kindern wohl oder übel zur Genüge vorgelebt. 

Von las am 12. Februar 2022 - 15:05 Uhr