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  4. Graue Haare: Zwei Frauen und die Frage um die Farbe

Zwei Frauen im Färbedilemma

Wie ist es, obenrum zum Silberfuchs zu werden?

Um das Ergrauen unserer Haare kommen wir ebenso wenig herum wie um die Steuererklärung und den Ölwechsel. Die einen nehmens locker, die anderen schummeln mit Farbe. Wir haben bei zwei Style-Sirenen nachgefragt, warum sie handeln, wie sie handeln.

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Instagram/sarahharris

Sarah Harris, Deputy Editor und Fashion Features Director bei der British Vogue, steht zu ihren grauen Haaren.

Instagram/sarahharris

Die Braut, die sich nicht traut

«Mit 14 habe ich mir den ersten Topf Farbe in die Frisur geschmiert. Aubergine hiess der wunderbare Ton, der meine natürlich braun-roten Haare (nicht auf die schöne Art) in ein interessantes Nachtschattengewächs verwandelte. Seither bin ich dem Färben treu geblieben – das sind immerhin auch schon bald ein paar Dekaden.
Mit Mitte 20 traf mich die Genetik. Ich tendiere zu früher Ergrauung. Auch hier – leider nicht auf die schöne Art. Inzwischen mit Anfang 40 trage ich eine Art Stinktier-Prägung auf dem Kopf. Bei Männern heissen die «graue Schläfen». Mag ich nicht. Deshalb färbe ich munter weiter und nerve mich und meinen Hair Stylist grausam. Denn: So alle sechs Wochen verwandle ich mich in ein Streifenhörnchen und weil ich nie Zeit habe, professionell nachfärben zu lassen, schmier ich mir immer wieder einen neuen Topf Farbe in den Ansatz.
Ich bin wie eines dieser alten Häuser, in dem über die Jahrzehnte hinweg immer mal wieder über die Wände drüber tapeziert wurde. Irgendwann reisse ich alle Tapeten runter. Dann sehen wir, was sich drunter versteckt.
Hat sich das Stinktier vielleicht in eine Einhornmatte verwandelt (ich rede nicht vom bunten Horn logischerweise, sondern vom weissen Fell), dann bleib ich gern dabei. Aber eben, mir fehlt die Zeit.
Kleiner Nachtrag: Meine Haare haben mir das Gefärbe bis jetzt nicht übel genommen. Stolz darf ich verkünden: Mir ist erstaunlicherweise noch nie auch nur ein einziges Haar abgebrochen und ich hatte noch nie in meinem Leben Spliss.»
Bettina Bendiner, Redaktionsleitung mit (noch) dunklem Haar

Die, die uns mit ihren #hairgoals die Angst nimmt

«Keine Ahnung, wann meine dunkelbraunen Haare zu schimmern begannen, aber offensichtlich fand ich mich zu jung dafür, denn jahrelang habe ich alles Helle weggefärbt. Ich musste ein Kind gebären, um die Highlights – und das Unkomplizierte – lieben zu lernen. Eines Tages habe ich einfach alles der Natur überlassen und entdeckt: Nothing like the real stuff!
Mein liebstes Shampoo: Klorane Centaurée (Kornblume), Pflege: Sidi-Yassine-Körperöl, das beste Arganöl überhaupt (gibts in wunderbaren Düften). Wenn ich dann mal in fortgeschritten erleuchtetem Alter sein werde und alles um mich herum weiss, probier ichs allenfalls erneut mit einem Fabulous Fake – einer ganz hellblonden Tönung. Das der Plan.»
Patrizia Villiger, silber-schimmerndes Korrektorat (Doppelgängerin: siehe oben)

am 2. Februar 2020 - 16:00 Uhr