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Pille abgesetzt – und jetzt?

«Pünktlich klopfte die Migräne an die Tür»

Redaktorin Carolina Lermann litt jahrelang unter heftigen Migräne-Attacken. Was das mit der Antibabypille zu tun hat und ob sie heute endlich kopfschmerzfrei lebt?

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Pille_Carolina

Nach dem Absetzen der Pille verschwanden bei Redaktorin Carolina Lermann die regelmässigen Migräne-Anfälle.

Pauline Broccard

Diese Frau hat Schluss gemacht – mit der Pille, mit den Hormonen. Aber warum? Was macht diese kleine Tablette eigentlich mit uns? Kurz: Sie unterdrückt den weiblichen Zyklus und unterbindet den Eisprung. Zum anderen machen die Gestagene in der Pille den Schleim am Muttermund für Spermien undurchlässiger. Als Folge können die Spermien nicht mehr in die Gebärmutter gelangen und eine ungewollte Schwangerschaft wird verhindert. 

Was die Antibabypille aber für Nebenwirkungen haben kann? Im Falle von unserer Redaktorin Carolina Lermann: heftige Migräne. 

«Auf eine Sache konnte ich mich in meinen späten Zwanzigern immer verlassen. Zweimal im Monat klopfte pünktlich zum Wochenende eine Migräneattacke an die Tür. Also: Schmerztablette einwerfen, Storen schliessen, Freund auf Stumm schalten und ab ins Bett.12 Stunden später ging das Leben weiter.

Trotz etlicher Arztbesuche konnte ich den Übeltäter nicht stellen – bis mir eine Freundin erzählte, dass sie die Pille abgesetzt habe und seitdem migränefrei lebt. Traum! Einen Versuch war es wert. Schliesslich ist man irgendwann alt und vernünftig genug, um auch auf alternative Verhütungsmittel zu setzen. Schon vier Wochen später spürte ich erste Veränderungen: Meine Haut (ich litt vorher an der sogenannten «Stewardessen-Krankheit» – rote Pickelchen, um den Mund, die sehr schmerzen und Selbstbewusstsein rauben) klärte auf, emotionale Talfahrten begrenzten sich auf ein Minimum.

Drei Monate später dann das Eingeständnis, dass auch die vielen Attacken mit dem kleinen runden Ding, das wir jeden Tag um die gleiche Zeit schlucken, zusammenhängen müssen. Seit zwei Jahren lebe ich jetzt so gut wie migränefrei – ganz verschwunden sind die Attacken leider nie, aber mit einem Mal alle drei Monate komme ich klar. Sehr gut sogar!» 

Carolina Lermann, Editor Style Weekly

am 15. April 2019 - 15:03 Uhr