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  4. AHV-Abstimmung: Franz Hohler, Denise Biellmann, Andy Egli und Co. äussern sich zur 13.Rente

AHV-Abstimmung am 3. März

Das denken Prominente über die 13. Rente

Am Sonntag stimmt die Schweiz über eine 13. AHV-Rente ab. Was sagen ­Persönlichkeiten aus Sport, Unterhaltung und Literatur über 60 Jahre dazu?

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FRANKFURT AM MAIN, GERMANY - OCTOBER 12:  Author Franz Holer during a portrait session at the 2013 Frankfurt Book Fair on October 12, 2013 in Frankfurt, Germany. This year's fair will be open to the public from October 9-13 and the official partner nation is Brazil. (Photo by Michael Gottschalk/Photothek via Getty Images)

Franz Hohler zahlt immer noch in die AHV ein. 

Photothek via Getty Images

Braucht es eine 13. AHV-Rente? Kann die Schweiz sich diese Ausgaben überhaupt leisten? Auf Anfrage der Schweizer Illustrieten äussern sich Prominente zur meist diskutierten Vorlage des kommenden Abstimmungssonntags.

Andy Egli, 65, Ex-Fussballer

Der Fussball-Experte Andy Egli posiert fŸr ein PortrŠt am Freitag, 8. MŠrz 2019, in ZŸrich. (TAGBLATT/Benjamin Manser) Andy Egli fotografiert von Benjamin Manser/St.Galler Tagblatt

Ex-Nationalspieler Andy Egli spricht über seine finanzielle Situation.

Benjamin Manser / St.-Galler Tagblatt

Trotz Pensionsalter bietet Andy Egli, der 80 Länderspiele für die Schweiz absolviert hat, seine Dienste als Fussball-Experte an. «Ich muss weiterhin Geld verdienen, um meinen Lebensstandard (Unterhalt eigenes Haus, Tilgung von Hypotheken, gelegentliche Ferien) neben den Pensionszahlungen aufrechterhalten zu können.» Während seiner Aktivzeit von 1978 bis 1994 waren die Geldtöpfe noch nicht prall gefüllt wie heute. Trotzdem sagt Egli: «Ich brauche keine 13. Rente und lehne Anfang März beide Volksinitiativen ab.»

Heinz Frei, 66, Rollstuhlsportler, 14 WM-Titel

Heinz Frei

Rollstuhlsportler Heinz Frei lebte immer sparsam. 

Geri Born

Seine Eltern lehrten ihn früh, sparsam zu leben. Das kommt Heinz Frei im Alter zugute. Denn: Viel Geld verdiente er während seiner Karriere als Behindertensportler nicht. Trotzdem sagt Frei heute: «Auf eine 13. Rente bin ich nicht angewiesen.» Unter anderem weil er während Teilen seiner Sportkarriere 50 Prozent als Geomatiker arbeitete. An der Vorlage stört ihn Folgendes: «Das zusätzliche Geld erhalten auch Menschen, die bereits genug haben. Das kann sich unser Sozialwerk nicht leisten.»

Denise Biellmann, 61, Eiskunstläuferin, WM- und EM-Titel

Denise Biellmann, Eiskunstläuferin, 2022

Eiskunstläuferin Denise Biellmann steht finanziell auf festem Boden.

Kurt Reichenbach

Dank ihren sportlichen Erfolgen kann Denise Biellmann heute sagen: «Mir geht es finanziell gut.» Noch immer ist sie als Eiskunstlauf-Trainerin tätig. Da sie als Athletin selbstständig war, machte sie sich bereits in jungen Jahren Gedanken über ihre finanzielle Zukunft. «Seit ich Geld verdiene, fliesst ein Teil in die Altersvorsorge.» Ob sie auf eine 13. Rente angewiesen wäre, will sie nicht sagen. Meint aber: «Ich leiste mir gern etwas. Bei den Kleidern bin ich grosszügig.»

Erich Vock, 62, Schauspieler

Erich Vock

Schauspieler Erich Vock findet, dass Menschen am Existenzminimum geholfen werden soll.

Geri Born

Der Theaterunternehmer schaut genau hin. «Früher hat ein Brief A3, der schwerer als 100 Gramm war, A-Post 1.40 Franken gekostet. Aktuell muss ich 1.70 Franken zahlen. Jetzt schick ich es halt B-Post!» Erich Vock stellt sogleich klar, dass es ihm finanziell gut geht. Auf eine 13. Rente ist er nicht angewiesen. «Jenen, welche dieses Geld existenziell brauchen, soll geholfen werden. Aber eine 13. Rente an alle auszuzahlen, finde ich in Anbetracht der finanziellen Lage der AHV nicht angebracht.»

Franz Hohler, 80, Schriftsteller

Franz Hohler, Ausstellung in Solothurn zum 80. Geburtstag

Schriftsteller Franz Hohler könnte von der AHV-Rente nicht leben. 

Kurt Reichenbach

Das «Totemügerli» sei seine Altersvorsorge, sagte Franz Hohler stets. Für jede Ausstrahlung der Kultgeschichte im Radio erhält er 140 Franken – zudem absolviert der Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher auch mit 80 Jahren noch Auftritte. Stand heute könnte Hohler, der mit seiner Frau Ursula seit 45 Jahren im Eigenheim in Oerlikon lebt, allein von der Rente nicht leben. «Da ich seltsamerweise immer noch erwerbstätig bin, zahle ich immer noch in die AHV ein und freue mich, wenn ich die 13. Rente mitfinanzieren kann.»

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Alleinerziehend, kreativ schaffend, weiblich: Gartenbuchautorin Sabine Reber (54) erfüllt mehrere Kriterien, die Altersarmut begünstigen. Nun beschränkt sie Besitz und Platz, lebt in je einem Zimmer in Lauenen BE und bei Tochter Jeanne Rose – zum Artikel. 

Text: Nicola Abt am 26. Februar 2024 - 06:10 Uhr