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Und so kommt man mit ihnen klar

Diese Grosselterntypen sind echt nervig

Eine gesunde Beziehung zu Oma und Opa ist Gold wert, keine Frage! Aber Grosseltern können Eltern auch ganz schön auf den Geist gehen. Falls das bei euch auch so ist, findet ihr hier vielleicht eine Lösung für das Problem.

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Happy scene of a family visiting and meeting a newborn embraced by his mother at home

Grosseltern sind für viele Kinder nach den Eltern die wichtigsten Bezugspersonen.

Getty Images

In der Schweiz wird fast jedes zweite Kind unter drei Jahren regelmässig von seinen Grosseltern betreut. Omas und Opas sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft. Und sie nehmen in Familien als Bezugspersonen einen wichtigen Stellenwert ein. Längst konnte die Wissenschaft belegen, dass Kinder, die einen guten Kontakt zu ihren Grosseltern pflegen dürfen, glücklicher und gesünder leben.

Grosseltern sind die Superhelden des Familienlebens. Mit einem kleinen Makel allerdings: Manchmal gehen sie den Eltern auch gehörig auf die Nerven. Was man in diesem Fall tun kann, verraten wir euch gezielt nach Grosselterntyp.

Die Stehengebliebenen

Sie legen das Baby demonstrativ auf dem Bauch schlafen, weil man das früher so gemacht hat und das ja also nicht so schlecht sein kann. Sie schmieren Honig an den Nuggi, weil sie das früher bei euch auch gemacht haben und ihr ja noch lebt. Und von den eigenen Kindern lassen sie sich sicher nicht erklären, wie man es besser machen könnte. Manche Grosseltern denken, in den vergangenen 30 Jahren habe die Medizin keine neuen Kenntnisse zur Sicherheit von Säuglingen und Kindern gewonnen. Sie machen mit manchmal fragwürdigem bis fahrlässigem Verhalten den Eltern das Leben schwer.

Was man tun kann: Ihnen einen Grosselternkurs schenken. Was man da lernt, erfahrt ihr im Artikel: «Darum sind Kurse für Grosseltern so wichtig.»

Die Konkurrenten 

Wenn Kinder zur Welt kommen, bedeutet das für alle Beteiligten einen Rollenwechsel: Die bisherigen Kinder werden zu Eltern, die Eltern werden zu Grosseltern. Und davon gibt es (im besten Fall) plötzlich zwei Paare. Dass sie nun eine Rolle nicht mehr alleine ausfüllen, sondern sie quasi teilen müssen – mit der anderen Grossmutter oder dem anderen Grossvater – ist nicht für alle Grosis und Grosspapis leicht wegzustecken. Es kann sein, dass sie in eine Art Konkurrenz treten und den Eltern Vorwürfe machen, weil sie sich in ihrer Beziehung zu den Enkelkindern benachteiligt fühlen. Oder, für viele Eltern fast noch schlimmer: Sie versuchen, sich die Liebe der Kinder durch allzu verwöhnendes Verhalten zu sichern.

Was man tun kann: Zuhören und versuchen zu verstehen, was dieses Gefühl des «Verlieren gegen das andere Grosselternpaar» ausmacht. Darf ein Grosselternpaar häufiger hüten, weil das andere weiter weg wohnt? Dann könnte man dem anderen dafür später eher Ferienzeit mit den Enkelkindern zugestehen. Nur wer kommuniziert, kann einander auch verstehen und Lösungen finden. 

 

A grandfather looking out the kitchen window at something with his young grandson in his arms.

Opa ist der Beste! Grosseltern sind für Kinder wichtige Bezugspersonen.

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Die Aufdringlichen

Sie platzen im Wochenbett einfach so rein, reissen einem das Baby aus den Armen und finden, einmal wöchentlich ihr Enkelkind zu sehen, sei sicher nicht genug. Wenn Grosseltern sich nur noch über die Opa- oder Oma-Rolle definieren, kann das ebenfalls ganz schön anstrengend sein. Wenn sie sogar in Erziehungsfragen mitmischen wollen, sind Spannungen in der Familie vorprogrammiert.

Was man tun kann: Zuständigkeiten und Grenzen klar kommunizieren und gemeinsam als Elternpaar durchsetzen. Das Gesetz sieht keine besonderen Rechte von Grosseltern in Bezug auf ihre Enkelkinder vor. Klar ist es okay, auch mal seine Meinung zu äussern. Aber die Entscheidungs- und Erziehungshoheit haben die Eltern.

Die Bremsklötze

Sie rennen sofort los, wenn das Enkelkind auch nur ein bisschen jammert, packen es viel zu dick ein (Stichwort: «Es zieht») und sind ständig besorgt, es dem kleinsten Familienmitglied recht zu machen. Gut gemeint ist leider nicht immer gut. Solche Grosseltern hemmen mit ihrem überfürsorglichen Verhalten die kindliche Entwicklung. Sie meinen es gut, übertreiben aber so sehr damit, dass die Kinder keine Gelegenheit bekommen, eigene Erfahrungen zu machen und Resilienz aufzubauen. 

Was man tun kann: Grosi und Grossvati erklären, wie wichtig es für Kinder ist, die Möglichkeit zu haben, um Selbstständigkeit und Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Ein Kratzer hat noch keinem Kind geschadet. Nur wer losrennen darf, kann lernen, weniger zu stolpern. Nur wer Rückschläge erlebt, kann schliesslich auch lernen, diese wegzustecken.

Die Tyrannenfabrikanten

Sie tauchen nie ohne Geschenke auf, erlauben den Enkelkindern schon zum Frühstück Gummibärli und Lollipops und lassen die Kinder stundenlang fernsehen – «weil sie das doch so gerne tun!». Solche Grosseltern geniessen es eine Spur zu fest, keine Erziehungsverantwortung mehr wahrnehmen zu müssen. Ihr Motto lautet: «Grosseltern sind zum verwöhnen da!». Und unter diesem Motto schiessen sie zu jeder Gelegenheit übers Ziel hinaus. 

Was man tun kann: Dankbar auf die überbordende Liebe und Fürsorge reagieren. Und dann konsequent für eigene Werte einstehen. Weil es auch für die Grosseltern nicht lustig ist, wenn ein Kind sich nur noch wegen der Geschenke auf die Treffen freut, oder?

Side view of ecsatatic senior woman getting birthday gift, from her small grandson outdoors in front or back yard.

Hinweis an alle Grosseltern: Man kann ein Kind auch mit Liebe überschütten, ohne dies materiell zu untermauern.

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Die Desinteressierten

Ihr wärt froh um gratis Kinderbetreuung und wisst um die Vorteile einer gesunden Bindung zwischen Grosseltern und Enkelkindern – aber eure Eltern zeigen null Interesse daran, in die Oma- oder Opa-Rolle zu schlüpfen? Sie gehen lieber reisen oder bevorzugen Zeit für sich und ihre Hobbys? Auch das gibt es.

Was man tun kann: Die eigenen Erwartungen anpassen. Die Grosseltern haben ihren Teil der Familienarbeit bereits geleistet, als sie Eltern waren, und es ist ihr gutes Recht, selbstbestimmt das Alter zu geniessen.

Von KMY am 11. Januar 2025 - 07:00 Uhr