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Was Hänschen nicht lernen darf …

Mit diesem Fehler vermiesen wir Kindern die Lust zu helfen

Beim Staubsaugen bleibt die Hälfte der Krümel liegen, und das Wäsche verräumen dauert mit Kindern gefühlt eine Million Stunden länger – dabei sollte doch gleich das Essen parat sein! Trotzdem: Lieber einmal tief durchatmen und sich die Extrazeit nehmen, um kleinen Helferinnen und Helfern schon früh gewisse Ämtli zuzutrauen. Eine Expertin erklärt, warum.

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Teeniemädchen mit Mutter

Wer zu Hause nicht von klein auf mithelfen darf, wird auch später weniger Gehör dafür haben.

Getty Images/iStockphoto

Wir haben jetzt einen kabellosen Staubsauger mit einem Licht vorne an der Bodenbürste, und den finden die Kinder so toll, dass sie sich um dieses Ämtli streiten. Der Kleinste klettert zwar nur darauf herum, aber die Grösseren machen den Job mittlerweile schon so gut, dass das Nachsaugen schon nicht mehr so lange dauert als wenn ich es von vornherein selbst machen würde.

Andere Aufgaben gestalten sich noch schwieriger: Nach dem Wäsche verräumen findet der Papa auch mal eine Unterhose in Grösse 92 in seinem Schrank, nach dem Blumen giessen verbinden sich die Bächlein neben den Töpfen zu einem See, gemeinsames Backen heisst Chaos in der Küche, und das mit Gabel links und Messer rechts – «und ja, auch der Kleinste braucht Besteck» – beim Tisch decken will auch noch nicht klappen. 

Wenn genug Zeit ist: Kein Problem. Wenn wir aber einen gestrafften Tagesplan haben (und wann haben wir das nicht?), kann solche Extraarbeit ganz schön nervig sein. Aber sie lohnt sich! Warum, erklärt Eltern-Coach Devon Kuntzman in einem Beitrag auf Instagram.

Vater und Sohn machen Wäsche

Für diesen Jungen wird es auch später selbstverständlich sein, mitzuhelfen.

Getty Images/iStockphoto

Wenn ein Kind von sich aus mithelfen möchte, sollten wir ihm dies unbedingt ermöglichen, sagt die Psychologin – auch wenn es eben anfangs mehr Zeit braucht oder ein Chaos verursacht. Denn so gewöhnt es sich daran und es wird später ganz selbstverständlich seine Aufgaben erledigen und im Haushalt mithelfen. Erledigen wir hingegen die Arbeiten jedesmal lieber schnell alleine und beschäftigen das Kind anderweitig, verliert es gemäss Devon Kuntzman
das Interesse und die Motivation. Und: Es gewöhnt es sich daran, dass immer alles von anderen erledigt wird.

So freue ich mich darauf, dereinst von der Arbeit heimzukommen in die frisch gesaugte Wohnung, mich an den gedeckten Tisch zu setzen und mir von meinem Kindern ein Menü servieren zu lassen. Und dann lachen wir darüber, wie die Küche früher ausgesehen hatte, als sie als Dreikäsehochs die Kochlöffel geschwungen haben … 

Zudem gibt es einen weiteren Vorteil daran, die Kinder beim Haushalten mithelfen zu lassen: Es hält sie vielleicht obendrein von anderen Dingen ab, die ihnen einfallen würden, wenn wir abgelenkt sind und sie ungestört im stillen Kämmerlein ihr Werk vollenden können – vielleicht eines, das uns am Schluss noch viel mehr Arbeit bescheren würde …

Welche Ämtli sich für welches Alter eignen, lest ihr hier.

Von am 25. Dezember 2022 - 08:00 Uhr