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  4. Vater nimmt sein Baby mit zur Arbeit: So geht Gleichberechtigung

Müttern schläft das Gesicht ein

Schaut her, ein Mann füttert ein Baby!

In Neuseeland bringt ein Parlamentsabgeordneter sein Baby mit zur Arbeit und das Internet flippt aus. Die Gedanken einer Mutter dazu.

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Young man feeding newborn baby boy with milk in baby bottle at home, close up

«Jöh»-Effekt: Wenn Männer Babys auf dem Arm haben, schmelzen wir reihenweise dahin.

Getty Images

Wir schreiben das Jahr 2019. Im Idealfall teilen sich Eltern die Betreuung der Kinder, alle packen mit an und man versucht als Familien-Team, in Balance zu bleiben.

Kritische Kommentare bekommen nur Mütter

Wie wir alle wissen, stimmt dieses Bild in der Realität natürlich nicht immer. Mütter werden auch heute noch ungläubig angeschaut, wenn sie gerne und viel arbeiten, während Väter, die Vollzeit berufstätig sind, selten kritische Kommentare hören müssen. 

Aber – und das ist das Gute: Es gibt Ausnahmen. Wobei es ja bitter ist, dass wir sie dann feiern müssen. Denn es ist ja wie gesagt das Jahr 2019. 

In Neuseeland brachte ein Vater nach dem Vaterschaftsurlaub sein Baby mit zur Arbeit. Warum wir davon wissen? Es geschah im Parlament, wo der Mann Abgeordneter ist.

Damit er seiner Arbeit nachgehen konnte, hat kurzerhand der Sprecher des Hauses das Füttern des Kindes übernommen. Davon wurden natürlich Fotos gemacht und per Social Media in die Welt geschickt, damit wir alle «Jöh!», «Ooh!» oder «Aah!» sagen können.

Professor wird bejubelt

Es ist ja auch ein herziges Bild. Auffällig ist nur, dass es noch immer ein spezielles Bild ist, wenn Männer sich um Babys kümmern. 

Das erinnert uns an das Video des US-Professors, der sich das Kind eines Studenten vor den Bauch schnallte, damit der Vater dem Unterricht folgen kann. 

Es gibt viele solcher Videos im Internet. Selten bis nie sind es aber Frauen, die in ihnen die Hauptrolle spielen.

Uralte Forderungen

Damit künftig niemand mehr mit Schnappatmung zu kämpfen hat, wenn er Männer mit Babys sieht, fordern wir: 

  • Mehr Gleichberechtigung
  • Bezahlten Vaterschaftsurlaub 
  • Mehr Väter, die ihre Rolle auch im Berufsleben aktiv wahrnehmen können
  • Mehr «Jöh!», «Ooh!» und «Aah!» für Mütter, die ihre Kinder zur Arbeit bringen
  • Günstigere Betreuungsangebote für Kinder

Das Bitterste ist, dass diese Forderungen schon uralt sind.

Von Edita Dizdar am 25. August 2019 - 17:49 Uhr