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  4. Aberglaube und Bauernweisheiten rund um die Schwangerschaft aus aller Welt

Wilde Thesen, verrückte Glaubenssätze

Schneidet bloss nicht eure Haare, wenn ihr schwanger seid!

Volksweisheiten und Aberglaube begleiten Frauen rund um die Welt durch die Schwangerschaft. Wir haben die wildesten Thesen für euch zusammengetragen.

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Der Titel ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Es schadet überhaupt nicht, sich in der Schwangerschaft einen Haarschnitt zu gönnen.

imago images / Westend61

Muss sich eine Frau während der Schwangerschaft oft übergeben, erwartet sie ein Mädchen. Steht ihr Babybauch spitz nach vorne, deutet das auf einen Buben hin. Diese beiden Bauernweisheiten sind natürlich Blödsinn. Die Form des Bauches sagt eher etwas über Körperbau und Haltung einer Frau aus. Und was die Übelkeit angeht, so konnten schwedische Forscher zwar tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Morgenübelkeit und weiblichen Föten herstellen, da Frauen, die mit Mädchen schwanger sind, eine erhöhte Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG im Körper aufweisen, jedoch ist auch diese Theorie hoch umstritten.

Dennoch halten sich Aberglaube und skurrile Weisheiten rund ums Kinderkriegen hartnäckig. Es macht einfach Spass, sich vorzustellen, man hätte einen Funken Einfluss auf dieses sich anbahnende Wunder. Deswegen haben wir für euch die lustigsten Weisheiten zum Thema Schwangerschaft und Baby aus aller Welt zusammengetragen.

1. Finger weg von der Haarschere

In Polen glaubt man, dass der Gang zum Friseur das Baby dumm macht. Schwangere sollten sich nicht die Haare schneiden lassen, denn das könnte die Intelligenz des Ungeborenen gleich mit beschneiden, so die doch ziemlich absurde Volksweisheit. Da ist natürlich nichts dran. Beim Friseur sollten Schwangere nicht aufs Haareschneiden, sondern auf Haarefärben verzichten, denn dabei könnten chemische Substanzen über die Kopfhaut in den Blutkreislauf gelangen und so dem Baby schaden.

Wir gehen soweit, zu behaupten, dass ein guter Haarschnitt dem ungeborenen Kind sogar zugute kommt. Denn wenn sich die Mama wohl fühlt in ihrer Haut, überträgt sich das aufs Kind.

2. Bitte nicht auch Schokolade verzichten

In Italien herrscht der Irrglaube, dass ein Kind ein Muttermal kriegt, wenn seine Mama während der Schwangerschaft nicht auf ihren Bauch gehört hat. Wenn sie Lust auf Erdbeeren oder Schokolade hatte und diesem Verlangen widerstand, wird sich das in Form eines Mals am Kind zeigen, so sagt man.

Natürlich ist auch das Humbug. Gegen das Naschen von Schokolade ist während der Schwangerschaft nichts einzuwenden – im Gegenteil! Schoggi tut dem Ungeborenen richtig gut, das lässt sich aufgrund wissenschaftlicher Studien vermuten. Eine kanadische Studie zeigt auf, dass Frauen, die täglich 30 Gramm Schokolade essen, eine besser durchblutete Plazenta haben. Dies wirkt sich auf die fetale Entwicklung positiv aus. Auch sollen die in Schokolade enthaltenen Pflanzenstoffe das Risiko einer Schwangerschaftsvergiftung senken (je dunkler die Schoggi, desto ausgeprägter der Effekt). Dass der Genuss von Schokolade gegen Stress wirkt, muss gar nicht erst wissenschaftlich belegt werden (obwohl es das ist) – das wissen wir alle selbst. Umhauen wird euch hingegen dieser Fakt: Forscher konnten sogar belegen, dass Babys von Frauen, die in der Schwangerschaft Schokolade gegessen haben, deutlich mehr lachen als Kinder von Frauen, die darauf verzichtet haben.

3. Bitte NICHTS tun

Nirgends ranken sich um die Schwangerschaft so wilde Theorien wie in Russland. Alles mögliche ist Frauen, die ein Baby erwarten, untersagt. Eine kleine Aufzählung:

  • Nicht fluchen, sonst kriegt das Kind ein Muttermal. Auch nicht nähen, das gibt ebenfalls ein Muttermal
  • Nicht heimlich essen, sonst wird das Kind ängstlich
  • Nicht stricken, sonst wird das Kind Mühe haben, sich einen Weg in die Aussenwelt zu bahnen
  • Bloss nicht die Haare schneiden. Ja, auch hier. Allerdings aus einem anderen Grund als in Polen. In Russland behauptet der Volksmund, dass das Haareschneiden während der Schwangerschaft eine Frühgeburt fördert
  • Hände nicht über den Kopf heben, sonst verheddert sich der Fötus in der Nabelschnur
  • Wer mit Katzen spielt während der Schwangerschaft, sorgt dafür, dass das Kind später viele Feinde hat
4. Kitzeln ja, aber nicht an den Füssen!

In den Niederlanden herrscht der Irrglaube, dass Kinder stottern, wenn sie als Babys an den Füssen gekitzelt wurden. Fakt ist: Es gibt viele Auslöser fürs Stottern, sie reichen von Veranlagung über traumatische Erlebnisse und spielen meist ineinander. Kitzeln gehört nicht dazu.

5. Vollmond ist gefährlich

Nein, natürlich nicht. In Guatemala hält sich der Aberglaube, dass ein Kind Missbildungen kriegt, wenn eine schwangere Frau bei Vollmond das Haus verlässt, hartnäckig. Ebenfalls passiert das, wenn die Sonne am Zenit steht. Wers glaubt, verbringt in der Schwangerschaft also sehr viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Ob das fürs Baby so gesund ist?

6. Bücken führt zu Brechen

In Mali sagt eine Volksweisheit, dass Schwangere sich beim Wasserholen nicht bücken sollten. Klingt logisch. Schliesslich holt man sich in der Schwangerschaft wegen der gelockerten Bänder und der Zusatzbelastung schnell mal einen Hexenschuss. Warum werdende Mütter in Mali allerdings aufs Bücken verzichten sollten, hat damit nichts zu tun. Dort glaubt man, dass die Kinder sich im Bauch übergeben müssen, wenn die Frau sich zum Wasserholen herunterbeugt.

7. Schützende Spucke

Die Griechen spucken gern, das bringt Glück. Sie spucken zu allen möglichen Gelegenheiten, um das Unglück zu verbannen. Sogar auf ihre Babys spucken die Griechen. Diesen äusserst befremdlich tönenden Brauch haben sie offenbar von den römischen Katholiken übernommen, deren Priester die Taufen mit Spucke durchzuführen pflegten. Richtige Spucke verteilt man dabei übrigens nicht, es reicht, einfach das entsprechende Geräusch zu machen.

8. Karriere ist vorherbestimmt

Eltern in Armenien pflegen einen lustigen Brauch, um die berufliche Zukunft ihrer Kinder vorherzusagen. Sobald das Baby seinen ersten Zahn zeigt, holen die Eltern allerlei Gegenstände und legen sie ums Kind aus. Der Gegenstand, nach dem das Kind als erstes greift, sagt, welchen Beruf es später erlernen wird, so der Glaube. Dabei ist jedem Gegenstand eine Bedeutung zugewiesen. Greift das Kind nach einem Buch, geht es in die Wissenschaft. Wenn es sich einen Pinsel packt, wird es KünstlerIn. Ein Hammer steht für HandwerkerIn. Ein Kamm für FrisörIn.

Weitere Erziehungs-Eigenheiten aus aller Welt findet ihr hier.

Von KMY am 16. April 2022 - 07:09 Uhr