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Trauer um Sohn von YB-Star Elia

So können wir Eltern unterstützen, die ihr Kind verloren haben

YB-Stürmer Meschack Elia ist das Schlimmste widerfahren, das einem Elternteil passieren kann: Sein Sohn ist im Alter von vier Jahren völlig unerwartet gestorben. Ein Schicksalsschlag, der nur schwer zu verarbeiten ist. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene auf ihr Umfeld zählen können.

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So können wir Eltern unterstützen, die wie Meschack Elia ihr Kind verloren haben.

YB-Spieler Meschack Elia trauert um seinen Sohn, der nur vier Jahre alt wurde.

NurPhoto via Getty Images

Es ist die schlimmste Nachricht, die ein Elternteil bekommen kann: Am vergangenen Dienstag erhielt YB-Stürmer Meschack Elia (27) einen Anruf von seiner Familie aus dem Kongo, die ihm das Unfassbare mitteilte. Sein vierjähriger Sohn ist nach kurzer Krankheit völlig unerwartet gestorben. 

Wie YB-Medienchef Albert Staudenmann gegenüber blick.ch mitteilte, ging Elia nach der erschütternden Nachricht zu seinem Team und erzählte von seinem Verlust. Staudenmann sagte: «Er war am Boden zerstört.» Seine Mannschaftskollegen hätten dann versucht, ihn zu stützen. Und weil Worte irgendwann nicht mehr helfen, seien es Gesten und Umarmungen gewesen, mit denen sie versuchten, Meschack Elia Kraft zu geben.

Verlieren Freunde oder Verwandte ihr Kind, ist das auch für das Umfeld eine Herausforderung. Man will für die Trauernden da sein, helfen, fühlt sich aber meist ohnmächtig. Den Schmerz zu lindern, scheint unmöglich. Trotzdem sind Menschen, die ihnen in dieser schweren Zeit beistehen, für Eltern, die sich von ihrem Kind verabschieden mussten, unglaublich wichtig.

Verlust soll nicht tabuisiert werden

Essenziell ist zunächst, die Art und Weise, wie Betroffene trauern, zu respektieren. Einige ziehen sich komplett zurück, andere teilen ihre Emotionen und Erinnerungen etwa via Social Media mit der Öffentlichkeit und suchen dort Zuspruch. Petra Zürcher vom Verein Regenbogen, einer Selbsthilfegruppe für Eltern und Geschwister, die ein Familienmitglied verloren haben, sagte dazu in einem vergangenen Interview mit schweizer-illustrierte.ch: «Trauernde verhalten sich oft irrational. Es hilft, das einfach zu akzeptieren.» 

Weiter sollte das Umfeld gemäss Petra Zürcher den Verlust nicht tabuisieren. Was Angehörige tun können, sei, den Eltern alle Zeit der Welt zu gewähren, um mit ihrem Schicksalsschlag leben zu lernen und dabei immer mit einem offenen Ohr für sie da zu sein. Manchmal sei eine Umarmung besser als Worte. Was man vermeiden sollte, seien gut gemeinte Ratschläge. 

Dass Eltern ihr verstorbenes Kind nie vergessen, ist klar. Zudem hört ihre Trauer über den Verlust nie auf: «Man hat zwar die verschiedenen Trauerphasen durchlaufen, von der Ohnmacht über erlösende oder auch erdrückende Tränen bis hin zur Wut und wieder zurück. Man lernt mit der Zeit, damit zu leben. Die Trauer bricht aber immer wieder aus. Vor allem an Triggertagen wie Geburtstag, Todestag und Weihnachten», sagte Petra Zürcher. Beim Umfeld schwinde jedoch das Verständnis für die Trauer mit der Zeit häufig. Das sollte nicht sein. Viel schöner ist es, wenn Freunde und Verwandte auch nach einigen Jahren mit kleinen Gesten wie Blumen auf dem Grab zeigen, dass auch sie die Erinnerung an das verstorbene Kind bewahren.

Hilfe von der Trauerbegleiterin

Doch nicht nur das eigene Umfeld und Selbsthilfegruppen wie der Verein Regenbogen können trauernden Eltern Hilfe bieten. Es gibt auch professionelle Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter wie beispielsweise Anna Margareta Neff Seitz. Im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch erzählte sie, dass es keine typische Trauerbegleitung gebe. Sie gehe auf jedes Schicksal individuell ein. Dies aber immer mit dem Ziel, den Eltern Orientierung zu geben, damit sie zu ihren eigenen Ressourcen zurückfinden. So soll es etwa möglich sein, das Erlebte in die eigene Biografie zu integrieren, aber den Blick irgendwann auch wieder nach vorne zu richten. 

Die Trauerbegleiterin erklärte: «Ich motiviere die Eltern, die Beziehung zum verstorbenen Kind weiter zu leben.» Erinnerungen zu schaffen und diesen Raum zu geben, könne dabei unterstützend wirken. Auch bestärke sie die Familien, das verstorbene Kind nach Hause zu nehmen, um ganz bewusst Abschied zu nehmen. Weiter halte sie es für hilfreich, jeweils am Todestag etwas Spezielles zu planen, um dem Kind zu gedenken. Oft würden die Eltern im Nachhinein berichten, es sei wohltuend gewesen, den Tag bewusst zu erleben.

Von fei am 13. Dezember 2024 - 07:00 Uhr