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Gründe, Risiken, Häufigkeit

Wichtige Fakten zum Thema Fehlgeburt

Frauen auf der ganzen Welt erleiden Fehlgeburten. Auch Chrissy Teigen und John Legend trauern um ihr Ungeborenes. Was sind die Gründe für diese schmerzhafte Erfahrung und wer ist besonders gefährdet? Wir haben euch die wichtigsten Fakten zusammengestellt.

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frau fehlgeburt

Eine Fehlgeburt kann den Betroffenen den Boden unter den Füssen wegziehen (Symbolbild).

Getty Images

Eine Fehlgeburt trifft werdende Mütter und Väter hart. Die Vorfreude auf ihr Kind weicht einer unbeschreiblichen Trauer. 

Diese traurige Erfahrung haben schon viele Prominente gemacht, aktuell auch US-Model Chrissy Teigen, 34, und ihr Mann, Musiker John Legend, 41. Auf Instagram teilten sie mit, dass sie nach einer schwierigen Schwangerschaft ihr drittes Kind verloren haben. «Wir empfinden diese Art von Schmerz, die wir uns niemals vorstellen konnten. Wir haben nicht aufgehört, zu bluten. Wir konnten dir nicht geben, was du gebraucht hast.»

Warum kommt es zu einer Fehlgeburt?

Von einer Fehlgeburt, auch Abort genannt, spricht man, wenn ein Kind vor Beginn der 24. Schwangerschaftswoche verloren wird. Auch Kinder, die tot geboren werden und deren Gewicht unter 500 Gramm liegt, bezeichnet man als Fehlgeburten. Warum es zu einer Fehlgeburt kommt, ist weitgehend ungeklärt, einige Anhaltspunkte gibt es laut «swissmom.ch» aber schon. Zu einer frühen Fehlgeburt kann es kommen, wenn:

  • der Embryo sich nicht in die Gebärmutterwand einnistet. Dies kann sein, weil die Gebärmutterschleimhaut nicht auf eine Einnistung vorbereitet war oder der Embryo zum Beispiel einen Chromosomendefekt aufwies.
  • der Embryo in den ersten zwei Schwangerschaftswochen gewissen Medikamenten, Drogen oder Röntgenstrahlen ausgesetzt war. 

Auch später in der Schwangerschaft kann es noch zu Fehlgeburten kommen. Mögliche Ursachen:

  • Der Embryo weist genetische oder chromosomale Defekte auf
  • Fehlbildung der Gebärmutter
  • Plazenta weist Komplikationen auf
  • Stoffwechselstörungen bei der Mutter
  • Chronische Erkrankungen der Mutter, z.B. Diabetes oder Schilddrüsenfehlfunktion
  • Bakterielle oder virale Erkrankungen
  • Schwäche des Gebärmutterhalses

Einer Umfrage zufolge geben sich fast 50 Prozent aller Frauen selbst die Schuld für die Fehlgeburt. Sie geben Stress oder intensive körperliche Betätigung als möglichen Grund dafür an. Dies ist durch die Forschung schon lange widerlegt worden. 

fehlgeburt grafik
Lina Hodel/Grafik SI
Wer ist besonders gefährdet?

Ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt besteht vor allem bei älteren Schwangeren. Frauen ab 40 haben ein doppelt so hohes Fehlgeburtsrisiko als 20-Jährige. Grund ist, dass es bei älteren Schwangeren öfter zu Chromosomenfehlverteilungen kommt.

Frauen, die bereits mehrere Fehlgeburten erlebt haben, sind gefährdeter für einen weiteren Abort. Nach drei Fehlgeburten besteht eine 50-Prozentige Chance, dass die werdende Mutter einen weiteren Abort erleidet. 

Wie oft kommt es zu Fehlgeburten?

Etwa 15 bis 20 Prozent aller Schwangeren erleiden zwischen der 5. und 10. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt. Bei dieser Zahl ist allerdings zu beachten, dass nicht jeder Abort auch als solcher erkannt wird. Hinzu kommen jene Fälle vor der 6. Schwangerschaftswoche, in denen Frauen einen Abort nicht bemerken, ihn zum Beispiel für eine starke oder verspätete Menstruationsblutung halten. Man spricht davon, dass 50 Prozent aller befruchteten Eizellen abgestossen werden. 

Je länger die Schwangerschaft dauert, desto geringer wird das Risiko einer Fehlgeburt. Nur etwa zwei Prozent der Frauen, die während des ersten Trimesters eine komplikationslose Schwangerschaft hatten, erleiden im zweiten Trimester einen Abort. Je nach Alter der Schwangeren liegt laut Fachleuten das Fehlgeburtsrisiko nach der 16. Woche zwischen 1 und 3 Prozent. 

Die drei Arten von Fehlgeburten

Es gibt drei Arten von Fehlgeburten, wie «swissmom.ch» schreibt. Da wäre die drohende Fehlgeburt, die sich zum Beispiel durch Blutungen äussert. In solchen Fällen müssen Schwangere jegliche körperliche Anstrengung vermeiden. Eine beginnende Fehlgeburt besteht, wenn der verstorbene Embryo ausgestossen wird. Wenn der Embryo zwar tot, aber nicht ausgestossen wird, spricht man von einer verhaltenen Fehlgeburt oder missed abortion. Tritt die letzte Variante ein, muss der betroffenen Frau im Spital die Gebärmutterschleimhaut mit dem Embryo mittels Curettage entfernt werden.

Wer ein Kind durch eine Fehlgeburt verliert, braucht Trost und Unterstützung. Diese findet man unter  www.engelskinder.ch oder bei der Fachstelle Kindsverlust.

Von Edita Dizdar am 1. Oktober 2020 - 17:20 Uhr