28 Stunden hat die Geburt von Oceaenia Cataleya gedauert. Die erste gemeinsame Tochter von Eishockeystar Patrick Fischer, 44, und seiner Frau, Maedy Georgusis, erblickte am 17. Juni das Licht der Welt. «Meine zwei Frauen haben gekämpft wie Löwinnen», schreibt der sichtlich ergriffene Vater bei der Verkündigung der frohen Nachricht auf Instagram.
Zu «Blick» sagt der Trainer der Schweizer Eishockey-Nati: «Es war einfach magisch. Wir wollten eine sogenannte Lotusgeburt – und zwar Zuhause.»
Gut, wir kennen sogenannt natürliche Geburten, Kaiserschnitt oder Hypnobirthing und auch die Lotusblume. Doch Lotusgeburt? Eine faszinierende Alternative, wie wir herausgefunden haben, doch nicht ganz unbedenklich.
Der klassisch (klinische) Weg funktioniert einfach: Kaum ist das Baby auf der Welt, wird innert weniger Minuten – gerne auch vom stolzen Vater – die Nabelschnur mit einer Schere durchtrennt und damit von der Plazenta gelöst.
Ganz anders bei einer sogenannten Lotusgeburt. Dort wird das Neugeborene nicht von der Nabelschnur getrennt, sondern bleibt solange mit der Plazenta verbunden, bis die Nabelschnur auf ganz natürliche Weise abfällt. Das geschieht meist drei bis zehn Tagen nach der Geburt.
Die Lotusgeburt hat also nichts mit dem reinen Geburtsvorgang zu tun, nichts mit der Lotusblume oder dem Lotussitz aus dem Yoga, sondern beschreibt ausschliesslich, dass die Plazenta mit dem Neugeborenen verbunden bleibt.
Und wie geht es weiter? Nach dem Auspulsieren der Nabelschnur muss die Plazenta gut gereinigt werden und kann dann natürlich trocknen.
Dafür wird sie entweder in eine spezielle Tasche oder einen extra dafür angefertigten Behälter gelegt. Damit die Plazenta nicht zu faulen und stinken beginnt, wird sie mit Kräutern, Salz und Lavendelöl behandelt. Das muss täglich durchgeführt werden.
Doch wozu dieser Aufwand? Die Idee dahinter ist gemäss den Befürworten, dem Baby einen möglichst sanften Start ins Leben zu ermöglichen. Das Baby fühle sich länger verbunden und werde nicht so unsanft ins Leben geschubst.
«Postuliert wird eine spirituelle Einheit zwischen Neugeborenen und der Plazenta, was zu Geborgenheit und Glück im späteren Leben führen würde», hält Wikipedia fest.
Ganz ungefährlich ist die umstrittene Praxis nicht. Durch die Zersetzung der Plazenta besteht eine Infektionsgefahr durch Bakterien für das Kind.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät daher von einer Lotusgeburt ab. Stattdessen empfiehlt sie ein verzögertes Durchtrennen der Nabelschnur innerhalb von drei Minuten nach der Geburt.
Bei Patrick Fischer scheint jedenfalls alles problemlos gelaufen zu sein, wie die wunderschönen Instagram-Bilder beweisen. Ein rundum zufriedenes Baby und strahlende Eltern blicken in die Kamera. Bleibt zu wünschen, dass der Start ins gemeinsame Leben zu Dritt für alle möglichst sanft geschieht.