Schnipp, schnapp, Haare ab. Noah Bachofen (28) (ja, das ist der mit dem Tomaten-Aprikosen-Salat) hat kurzen Prozess gemacht. Bislang waren seine schulterlangen Haare sein Signature-Look. Nun trägt er eine Kurzhaarfrisur.
Das visuelle Make-over hat einen bestimmten Grund. Mitte Dezember wird der GaultMillau-Blogger und Kult-Kochinfluencer zum ersten Mal Vater. «Ich habe schon seit ein paar Monaten darüber nachgedacht, meine Haare abzuschneiden. Sie werden langsam weniger und die Frisur gefiel mir nicht mehr. Jetzt werde ich Papa und dachte mir, dass ich das besser noch vor der Geburt mache – nicht erst, wenn mein Kind jährig ist», erklärt der Glarner. «Ich wollte meinem Kind die Verwirrung ersparen, dass sein Papa plötzlich anders aussieht.»
Der Look ist gewechselt, das Kinderzimmer parat, der Vorname ausgewählt und die Spitaltasche gepackt. Der errechnete Geburtstermin liegt in der Weihnachtszeit. «Mitte Dezember ist es soweit», freut sich Bachofen.
«Ich bin mega gespannt drauf, was Babys wahrnehmen und welche Geschmäcker sie mögen.»
Noah Bachofen
Noah Bachofen, wird Ihr Kind eigentlich auch langweiligen Rüeblibrei essen?
Das kann ich nicht ausschliessen (lacht). Aber natürlich freue ich mich jetzt schon darauf, kreativ zu werden. Es ist meine Leidenschaft, in der Küche zu experimentieren. Also werde ich sicher auch beim Breikochen das eine oder andere ausprobieren.
Dürfen wir uns also auf Babybrei-Rezepte freuen?
Dass ich den einen oder anderen Hack teilen werde, kann ich mir schon vorstellen. Aber ich habe keinen konkreten Plan, das passiert bei mir immer relativ spontan.
Verraten Sie uns spontan, wie man Babybrei pimpen kann?
Das wäre anmassend, ich habs ja noch nie ausprobiert. Ich bin selbst mega gespannt drauf, was Babys wahrnehmen und welche Geschmäcker sie mögen – und welche nicht.
Noah Bachofen kann es kaum erwarten, mit seiner Frau und seinem Kind den Family-Groove zu geniessen. Auf die Frage, was genau in ihm besondere Vorfreude weckt, sagt er: «Am meisten freue ich mich auf Sonntagsspaziergänge und solche Sachen. Einfach nichts machen, ausser zusammensein.»
Doch so gross die Vorfreude ist, Noah Bachofen hat auch Respekt vor den Herausforderungen der Vaterschaft. «Als Selbständiger bin ich viel unterwegs, ohne festen Arbeitsrhythmus. Ich hoffe, es wird mir gelingen, mich zuhause ganz auf meine Familie zu konzentrieren. Ohne Druck, in der Freizeit noch die Emails bearbeiten zu müssen.»
Seine berufliche Situation biete jedoch auch Vorteile. Er könne frei einteilen, wann und wie viel er arbeiten wolle. Und obwohl die Gastrobranche für ihre niedrigen Löhne berüchtigt ist, verdient er mit seinen Kochvideos genug, um eine Familie ohne Sorgen über die Runden zu bringen. «Finanziell sind wir relativ unabhängig. Meine Frau wird sicher erst einmal aufhören zu arbeiten. So lange, bis sie von sich aus Lust hat, ins Berufsleben zurückzukehren. Dann werde ich vielleicht ein wenig mehr zuhause bleiben. Das schauen wir an, wenn es soweit ist und regeln es so, wie es sich für uns gut anfühlt.»
«Ich habe als Kind fast alles gegessen.»
Noah Bachofen
Wie wäre das für Sie, wenn Ihr Kind ein «Schnäderfrässi» würde, also extrem heikel beim Essen?
Dann würde es ganz nach seiner Mutter kommen (lacht). Meine Frau ist sehr heikel, respektive, sie war es. Seit wir zusammen sind, ist die Bandbreite der Dinge, die sie mag, schon viel breiter geworden. Anfangs musste ich manche Zutaten in einem Gericht verstecken.
Gerade Gemüse kommt bei Kids oft nicht so gut an. Haben Sie einen Tipp, wie man es ihnen schmackhaft machen kann?
Die absolute Regel Nummer 1 ist: Fett muss dran, das ist ein Geschmacksträger. Dann finde ich es immer gut, die Eigenheiten eines Gemüses zu nutzen. Beim Rüebli ist es so, dass viele Kinder es mögen, weil es süss ist. Mais auch. Und bei Zwiebeln holt man ebenfalls eine gewisse Süsse raus, wenn man sie lange genug andünstet. Kohlgemüse schmeckt roh ziemlich kohlig, aber wenn man es lange andünstet, verliert es diesen strengen Geschmack. Kennt man diese Tricks, lässt sich aus jedem Gemüse das herausholen, was man mag.
Haben Sie eigentlich als Kind alles gegessen?
Ja, ich habe schon fast alles gegessen. Aber vor allem durch meine Kochlehre bin ich mit 16 Jahren richtig offen für Neues geworden. Ich habe einfach alles probiert, neue Verknüpfungen, einem Geschmack einen neuen Kontext geben. Oft braucht man nur den richtigen Zugang. Ich höre, wenn ich koche, oft das Feedback: Ah, das schmeckt ja, das habe ich früher nie gegessen.
Erfahrung mit Kindern hat Noah Bachofen bereits. Sein 4-jähriges Göttikind, die Tochter seiner Schwester, ist ihm in der Küche bereits ein fleissiges Helferchen. «Immer, wenn ich sie besuche, kochen wir zusammen oder backen Kuchen, sie liebts!» Hört man da etwa die Lust raus, ein Kinderkochbuch zu schreiben? «Wer weiss. Auf jeden Fall überlege ich mir, in meinem nächsten Kochbuch, das im Herbst 2024 erscheinen wird, das Thema Kochen für Kinder zu berücksichtigen.»