Die Schweiz ist Europameisterin im Wegwerfen von Essen. Eine Umfrage des dänischen Foodwaste-Unternehmens Too good to go zeigt, dass 16 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bereits beim Erreichen des Mindeshaltbarkeitsdatums Lebensmittel entsorgen.
Jährlich landen so allein in der Schweiz 2,8 Millionen Tonnen essbare Lebensmittel im Abfall. Allem voran Brot – hierzulande werden jährlich etwa 170'000 Tonnen weggeworfen, was etwa 330 Kilogramm pro Person und Jahr entspricht.
Es gibt aber einfache Hacks, die auch im stressigen Familienalltag umsetzbar sind, um Foodwaste zu Hause zu reduzieren.
Fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
1. Kauft schlau ein
Regel Nummer eins: Geht niemals hungrig einkaufen. Viel zu oft führt das zu Impulskäufen, auf die man gerade Lust hat. Führt am besten eine Liste, was alles benötigt wird oder macht vor dem Einkauf ein Foto vom Kühlschrank. So könnt ihr immer schnell checken, ob es noch Sojasauce, Cornichons oder anderes hat.
Altes Brot zu Hause? Daraus könnt ihr Croutons, Brotsalat, Paniermehl oder Brotaufläufe machen.
Kitro2. Plant eure Mahlzeiten
Der Einkauf kann auch basierend auf einem Mahlzeitenplan geschehen. Legt euch dafür auf drei bis vier Hauptmahlzeiten für die Woche fest. Ein Abend kann für ein «Reste-Dinner» hinhalten, an dem ihr ein Buffet mit den Mahlzeitenresten auftischt.
Ein Mahlzeitenplan verringert nicht nur Foodwaste, oft ist er auch günstiger für die Haushaltskasse und erleichtert die Tagesplanung. Nach einem vollen Arbeitstag mit überdrehten Kindern einfach schon zu wissen, was es zu Essen gibt, kann Gold wert sein.
3. Nutzt die Kühlschrank-Zonen
Lagert Lebensmittel dort, wo sie hingehören. Im Kühlschrank nimmt die Temperatur von oben nach unten ab. Schnell verderbliche Lebensmittel, also Fleisch und Fisch, platziert ihr am kältesten Ort, also direkt über dem Gemüsefach. In die Etage darüber kommen Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Rahm. Und ganz oben lagern sich Lebensmittel wie Käse oder selbst bereitete Speisen am besten.
Oben ist es im Kühlschrank am wärmsten, also gut für Käse und Gekochtes. Unten ist es kühler, was für Fleisch und Fisch gut ist.
Getty Images4. Einfrieren ist euer bester Freund
Kommt einmal nicht alles weg, können auch kleine Portionen eingefroren werden. Rüebli-Reste, gekochter Sellerie oder sogar ein Stück Fleisch können in einer Suppe oder als Saucenbasis verwendet werden. Selbst fast abgelaufene Milch lässt sich eingefroren noch zum Kochen verwenden.
5. Deutet die Haltbarkeitsdaten richtig
Viele Lebensmittel sind über das Haltbarkeitsdatum («mindestens haltbar bis») geniessbar. Statt sie direkt in den Abfall zu werfen, vertraut lieber auf eure Sinne. Sieht das Lebensmittel noch gut aus, riecht daran. Riecht es angenehm, probiert ein bisschen.
Lebensmittel mit einem Vebrauchsdatum («zu verbrauchen bis») solltet ihr bis zum aufgedruckten Datum essen oder einfrieren.
Extra-Tipp: Challenged euch einmal
Probiert mal eine «Ich kaufe nichts»-Woche: Lebt nur aus euren Vorräten. Das spart Geld, leert den Schrank sinnvoll – und zeigt, wie kreativ man beim Kochen werden kann.