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Check-up

Schluss mit Tampons und Binden

Menstruationstassen liegen im Trend. Immer mehr Frauen finden sie gesünder, billiger und ökologischer als herkömmliche Hygieneprodukte.  

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Schluss mit Tampons und Binden

Das Menstruationsbecherchen bietet Schutz bis zu zwölf Stunden – auch bei starker Periode und in der Nacht.

Fotolia

Sie sind die Alternative zu Binden und Tampons. Die kleinen Becherchen aus medizinischem Silikon werden in die Scheide eingeführt und sammeln dort das Blut. Die Tassen werden entleert, gründlich ausgewaschen und wieder eingesetzt. Immer mehr Frauen begeistern sich für die neue Methode. Die Vorteile sind bestechend: Der Schutz hält sehr viel länger als mitkonventionellen Produkten, nämlich bis zu zwölf Stunden, an starken wie auch an schwachen Tagen, sogar in der Nacht. Das Fassungsvermögen ist deutlich höher als bei Tampons und Binden.

Die Becherchen trocknen die Schleimhaut weder aus, noch verändern sie das empfindliche Scheidenmilieu und rufen daher auch keine Infektionen und Scheidenpilze hervor. Weil das Blut nicht mit Sauerstoff in Kontakt kommt, entsteht kein unangenehmer Geruch. Da die Becher wegen des Vakuums nicht überlaufen können, kommt es auch nicht zu unangenehmen Überraschungen. Sie sind für alle Aktivitäten des Alltags geeignet, sogar Schwimmen oder Joggen.

Auch finanziell lohnt sich der Wechsel. Schon nach wenigen Zyklen haben sich die Tassen gegenüber Binden und-Tamponsamortisiert. Ganz zu schweigen vom ökologischen Aspekt. Menstruationsbecher produzieren keinen Abfall.

Die meisten Frauen spüren den Becher im Alltag nicht. Er wird zusammen gefaltet in die Vagina eingeführt, wo er sich entfaltet. Korrekt eingesetzt, wird die Tasse sowohl von der Scheidenmuskulatur als auch durch den entstehenden Unterdruck gehalten. Eine Menstruationstasse ist mehrere Jahre verwendbar.

Was sagt Dr. David A. Scheiner, Leiter Urogynäkologie am Universitätsspital Zürich, zu den Menstruationstassen? «Schon 2011 zeigte die kanadischen FLOW-Studie (Finding Lasting Options for Women) die Gleichwertigkeit von Tampons undTassen. Insbesondere wurden die Cups von den Studienteilnehmerinnen auch weiterempfohlen. Wie ich es von den Silikon-Pessaren zur Behandlung von Beckenbodenschwäche kenne, wird das Material gut vertragen. Auch Infekte finden sich selten.»

Berücksichtigt man alle Aspekte, seien Menstruationstassen eine gute Alternative. Letztlich müsse jede Frau aber selber entscheiden, welche Methode für sie am besten sei.

Von Dr. med. Samuel Stutz am 31. Oktober 2018 - 16:22 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:08 Uhr