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Check-up

Hanf - Natürlicher Helfer

Das Geschäft mit Cannabis blüht – ganz legal! Denn Pflanzen, die reich an CANNABIDIOL CBD sind, berauschen nicht, sie beruhigen. Epileptiker und MS-Patienten profitieren schon länger von der Substanz.  

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Hanf - Natürlicher Helfer

Grosse AuswahlMaurice Riedel, Geschäftsführer der Hanftheke Bern, führt ein grosses Sortiment an CBD-Produkten.

Remo Nägeli
Bio-Nudeln, Knabbernüsse oder Proteinpulver – in der Hanftheke stehen nur Produkte aus Cannabis im Regal. Das Herzstück aber sind nicht die Lebensmittel, sondern Tröpfchen aus reinem CBD. Denn Cannabidiol wirkt gegen verschiedene Beschwerden – natürlich und ohne Rausch.
Hanfpflanzen enthalten über hundert Arten von Cannabinoiden. CBD hat im Gegensatz zum berühmten THC keine psychoaktive Wirkung. Enthält eine Pflanze weniger als ein Prozent THC, gilt sie nicht als Betäubungsmittel und darf legal angepflanzt und verkauft werden. «CBD wirkt beruhigend, krampflösend, und zudem sind so gut wie keine Nebenwirkungen nachweisbar», sagt Jörg-Peter Gütlein, Biochemiker und Laborleiter von AI LAB Swiss. In dem Partnerunternehmen der Swiss Cannabis SA aus Härkingen SO werden Produkte für die Hanftheken entwickelt und überprüft.
«Den grössten Anklang finden reine CBD-Tröpfchen», sagt Jörg-Peter Gütlein. Einer der häufigsten Gründe für die Einnahme: Schlafstörungen. Auch Personen mit Schmerzen, Epilepsie oder Angstzuständen kaufen CBD. «Bei Erkrankungen muss man eine Einnahme natürlich mit seinem Arzt besprechen», sagt Maurice Riedel, Geschäftsführer der ersten Hanftheke in Bern. Ein Heilversprechen dürfen die Verkäufer in den Läden nicht machen, genauso wenig wie Dosierungsangaben. «Wir können zwar auf Erfahrungswerte zurückgreifen, aber jeder muss selber herausfinden, welche Menge die gewünschte Wirkung bringt.»
Der Grund: CBD ist als Arzneimittel nur unter strengen Bedingungen zugelassen. So dürfen zum Beispiel Epileptiker die Substanz mit einem Arztrezept beziehen. Auch MS-Patienten profitieren in der Schweiz von einem rezeptpflichtigen Medikament, das CBD enthält.
Ziel des Firmengründers der AI LAB Swiss und der Swiss Cannabis ist die eigene Entwicklung eines CBD-Medikamentes, das offiziell zugelassen ist. Das wird aber noch mindestens drei bis fünf Jahre dauern. Von Produkten zum Rauchen distanziert sich die Firma hingegen. «Unsere CBD-Hanfblüten verkaufen wir nicht als Tabakersatz, sondern als Rohstoff für die Herstellung von Tinkturen», sagt Maurice Riedel.
 
Von Lisa Merz am 25. Oktober 2017 - 11:17 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:09 Uhr