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Check-up

Neuer Eingriff verkleinert Prostata

Die Embolisation ist eine neue Therapie, um die Prostata zu verkleinern. Dank einem raffinierten Verfahren wird mit einem minimalen Eingriff die Blutzufuhr zur Geschlechtsdrüse gekappt.

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Check-up, Embolisation, Prostataverkleinerung
Fotofinder/ Henning Riediger

Die Hälfte aller Männer über 50 Jahre haben eine gutartig vergrösserte Prostata, mit zunehmendem Alter sogar fast alle. Weil der innere Bereich der Prostata betroffen ist, kommts unweigerlich zu einer Einengung der Harnröhre mit den typischen Beschwerden - gehäufter Harndrang, schmerzhaftes Wasserlösen und Störungen bei der Entleerung der Blase, die bis zum kompletten Harnverhalt führen können.

Gegen die gutartige Prostatavergrösserung gibts bewährte Medikamente und Operationen, Impotenz oder Inkontinenz sollten bei korrekt durchgeführten Operationen nicht mehr auftreten. Angst davor haben die meisten Männer dennoch. Nicht zu vermeiden ist oft die retrograde Ejakulation in die Blase, also der «Schuss nach hinten», der «trockenen Sex» zur Folge hat.

Da kommt die Prostataembolisation, der künstliche Verschluss von Blutgefässen, gerade richtig. «Für bestimmte Patienten ist dieses schonende, minimalinvasive Verfahren eine Alternative zu bisherigen Therapien mit Medikamenten und Operationen», sagt Prof. Dr. A. Ludwig Jacob vom SwissIntervention Zentrum für Mikrotherapie an den Kliniken Hirslanden in Zürich und St. Anna in Luzern, das grosse Erfahrung mit Embolisationen am ganzen Körper hat und seit einiger Zeit anbietet.

«Abklärung und Zuweisung erfolgen in enger Absprache mit dem Zentrum für Urologie Zürich beziehungsweise den urologischen Kollegen an der Klinik St. Anna. Die Embolisation wird dann von Spezialisten der Mikrotherapie durchgeführt. Über die Leiste wird ein Katheter eingeführt und unter dreidimensionaler Röntgenkontrolle in die Gefässe vorgeschoben, welche die Prostata mit Blut versorgen. Dazu werden winzige Kügelchen in die Prostataarterie gespritzt, was zu ihrem Verschluss führt und die Prostata schrumpfen lässt. Für den ein- bis eineinhalbstündigen Eingriff braucht es lediglich eine örtliche Betäubung.»

Die Prostataembolisation ist zwar neu, aber in zahlreichen Studien erprobt. Der Gefässverschluss gelingt bei 95 Prozent der Patienten. Gute Ergebnisse sind besonders bei Patienten mit grosser Prostata und ausgeprägten Beschwerden zu erwarten. Negative Folgen für die Potenz oder Kontinenz sind nicht bekannt.

Von Dr. Samuel Stutz am 14. September 2016 - 09:21 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:51 Uhr