1. Home
  2. People
  3. Life
  4. Gesundheit und Fitness
  5. Check-up: Vorsicht! Chlamydien im Anmarsch

Check-up

Vorsicht! Chlamydien im Anmarsch

HIV hat seinen Schrecken verloren. Das ist ein Grund dafür, dass andere sexuell übertragbare Krankheiten wieder stark zunehmen. Die Symptome – und wie man sich am besten schützt. 

Artikel teilen

Check-up Vorsicht! Chlamydien im Anmarsch

Gut geschützt Wer Kondome benutzt, muss am nächsten Morgen nichts bereuen.

Getty Images / HO

Die gute Nachricht: HIV ist im Rückgang. Die schlechte Nachricht: Andere sexuell übertragbare Krankheiten nehmen zu. So stecken sich wieder mehr Personen mit Chlamydien, Gonorrhö (Tripper) und Syphilis an. «Ein Grund ist sicher, dass HIV seinen Schrecken verloren hat und nicht mehr als Todesurteil gilt. Viele haben deswegen wieder ungeschützten Sex», sagt Prof. Philip Tarr, Leiter Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Baselland.

Chlamydien sind momentan die häufigste Geschlechtskrankheit in Europa. In den letzten zehn Jahren haben sich die Meldungen schweizweit mehr als verdoppelt: von 5200 Fällen im Jahr 2007 auf 11 000 Fälle im Jahr 2016. Fast die Hälfte davon betrifft Menschen unter 25 Jahren. «Die Zunahme hat sicher auch mit häufigeren Test zu tun», erklärt Prof. Tarr. Einmal infiziert, helfen nur Antibiotika. Erfolgt keine Behandlung, droht Frauen im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit oder eine Eileiterschwangerschaft. Solche schwerwiegenden Komplikationen sind allerdings viel weniger häufig, als man früher angenommen hat. «Die Symptome bei Frauen: Bauchweh, Blutungen beim Sex, Zwischenblutungen oder ungewöhnlicher Ausfluss. Bei den Männern brennt es beim Wasserlösen», sagt Prof. Tarr.

Tripper-Meldungen haben sich in den letzten zehn Jahren in der Schweiz verdreifacht (2500 Fälle im Jahr 2016). Symptome: Je nach Sexualpraktiken kommt es zu Infektionen im Mund- und Rachenraum, an den Geschlechtsor- ganen oder im Analbereich. Gonorrhö kann mit Antibiotika geheilt werden.

Syphilis-Ansteckungen stagnieren momentan, allerdings auf einem hohen Niveau (über 1000 Fälle pro Jahr). Diese Infektion behandelt man nach wie vor mit Penicillin.
Die beste Prävention sind Impfungen (gegen HPV und Hepatitis B), Kondome und weniger wechselnde Partner.

Mehr Infos unter www.lovelife.ch

Von Lisa Merz am 25. Juli 2017 - 19:10 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:50 Uhr