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Eine Meisterin der Selbstliebe

Christina Luft hat ihr Herz nicht nur an Luca verschenkt

In jungen Jahren hat Luca Hännis Freundin Christina Luft mit sich gehadert. Mittlerweile hat sie gelernt, sich selbst zu akzeptieren. Und macht nun auch ihren Followern Mut, ihre Liebe nicht nur anderen zu schenken – sondern auch sich selbst.

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Christina Luft

Steht zu sich und ihren Makeln: Christina Luft.

Getty Images

Sie hat keinen Gipfel erklommen, hat mit ihrem Freund Luca Hänni, 26, keinen Charity-Event besucht und keine Werbung für ein Produkt gemacht. Nein, der Grund für Christina Lufts neuesten Instagram-Post ist simpel: «Ich fand mich einfach hübsch.» 

Die zwei veröffentlichten Bilder zeigen sie mal neckisch mit Hand an den roten Lippen und mal herzlich strahlend – zwei objektiv sehr gelungene Selfies. Dennoch hat die 31-Jährige eigenen Aussagen zufolge zunächst damit gehadert, die Bilder auf ihr Profil zu laden. «Wenn ich ein Foto poste, habe ich oftmals das Gefühl, ich muss was Tiefsinniges und Kluges dazuschreiben, um Understatement zu zeigen», gibt sie zu. «Aber ist das der einzig richtige Weg? Müssen wir uns dafür schämen, uns selbst auch einfach mal hübsch zu finden? Bin ich deswegen gleich weniger klug, tiefsinnig, niveauvoll oder oberflächlich?»

Die Fragen beantwortet sie im Anschluss gleich selber: nein. «Wir dürfen alle das Recht haben, auf uns stolz zu sein, uns selbst zu lieben, und trotzdem können wir selbstlos sein», findet die Tänzerin. «Understatement ist in unserer Gesellschaft ein hohes Gut, aber vergesst nicht, dass Selbstbewusstsein und Selbstliebe das auch sind.» 

Ebendiese Selbstliebe ist Christina ein grosses Anliegen. Mit ihren An- und Einsichten macht sie ihren Fans immer wieder Mut, sich selber zu lieben und zu akzeptieren. Dabei hat sie sich einige Themen besonders gross auf die Fahne geschrieben – und nutzt ihre Präsenz, um ihre Fans regelmässig zu ermutigen, sich für die folgenden Bereiche starkzumachen. 

Individualität

Was Luft ihren Fans immer mal wieder mit auf den Weg gibt, ist: Alle sind schön – genau so, wie sie eben sind, mit allen scheinbaren Makeln und Imperfektionen. «Ich glaube, wenn man sich einfach so nimmt, wie man ist, mit all seinen Fehlern und lustigen Seiten und alles etwas leichter und sich selbst nicht zu ernst nimmt, geht das Leben den Weg, der für einen gedacht war», ist Luft überzeugt. 

Auch sie selbst ist davon abgekommen, makellos sein zu wollen. «Ich will nicht einfach schön sein. Ich will Kanten haben und Mut. Ich will keine Angst haben vor dem Unbekannten. Perfektion ist nicht das, was mich antreibt, sondern mein Herz und meine Leidenschaft. Ich bin, was ich bin, und lebe, liebe, lache aus voller Kraft und Seele.» Ihren Fans rät sie ebenso zur Individualität. «Seid ihr selbst, denn alles andere ist schon vergeben!»

Akzeptanz

Dazu, sich selbst zu lieben, gehört Christina Luft zufolge auch das Akzeptieren von alldem, das zu einem gehört. Sie werde sich «immer dafür einsetzen, dass Akzeptanz von allen Frauenkörpern normal sein sollte», schreibt Luft.

Doch mit der eigenen Person im Reinen zu sein, ist nicht nur mit der Hülle verknüpft, ist der «Let's Dance»-Star überzeugt. «Schönheit hat etwas mit innerer Wertschätzung zu tun und Unterstützung von Besonderheiten. Wir sind alle schön und wichtig dafür sind Gesundheit, eine eigene Meinung und Hirn!»  

Zusammenstehen

Sich selbst akzeptieren zu können, bedarf auch immer einem respektvollen Umgang miteinander. Die Ruhrpotterin appelliert deshalb besonders stark daran, sich gegenseitig zu unterstützen – und zusammenzustehen. «Vielleicht schaffen wir es endlich mal, ein gesundes Umfeld zu schaffen, in dem sich Frauen so zeigen können, wie sie sind, ohne Vorurteile und mit gegenseitigem Support!», wünscht sie sich. «Wer sind wir, wenn wir nicht endlich zusammenhalten und über diesen ganzen Fake-Idealen stehen?» 

Body Positivity

Ein besonderes Anliegen ist dem TV-Star weiter, dass wir uns nicht für unseren Körper schämen – egal, wie dick oder dünn, wie lang oder kurz und wie alt oder jung er ist. «Akzeptiert, dass unser Körper in ständiger Veränderung steckt und das auch gut so ist», rät die diplomierte Psychologin ihren Anhängern.

Dass sie sich so stark für die Akzeptanz verschiedener Körperformen einsetzt, hängt auch mit ihrer eigenen Vergangenheit zusammen. Denn auch Luft sah sich in jungen Jahren Körper-Kritik ausgesetzt. Vor rund zehn Jahren begründete ein Punkterichter ihr frühes Ausscheiden an einem Turnier mit ihrem Körper. Auf die Frage, warum es nicht gut lief, hatte er gleich selber eine Antwort parat. «Was sagt er mir kackendreist ins Gesicht? ‹Ja, Christina. Weil du einfach zu fett bist.›»

Ihre eigene Erfahrung mit Bodyshaming teilte Luft vergangenes Jahr in einem Instagram-Livestream. Mit der Juroren-Anekdote hatte sie lange zu kämpfen. «Das ist nicht einfach. Und natürlich hat man dann Selbstzweifel.» Es habe Tage gegeben, an denen «ich mich auch einfach nur heulend ins Bett gelegt und gesagt habe: ‹Ich stehe hier morgen nicht auf, ich habe keinen Bock mehr›», gibt sie unumwunden zu. Sie habe dieselbe Figur gehabt wie jetzt, «wahrscheinlich war ich noch viel, viel schlanker zu meiner aktiven Turnierzeit», erklärte Luft. Dennoch liess sie die Kritik nahe an sich heran. «Es ist nicht einfach in dem Alter, das zu hören. Ich war irgendwie 20.»

Gelernt, sich zu wehren

Mittlerweile geht Luft gelassener mit ihrem Körper um und kann ihn so akzeptieren, wie er ist. «Ich habe nicht die perfekten Proportionen, die man als Tänzerin eigentlich braucht», sagt sie ganz offen. «Ich habe kurze Arme, kurze Beine – und ich habe Kurven und bin stolz drauf.»

«Müssen wir uns dafür schämen, uns selbst auch einfach mal hübsch zu finden? Bin ich deswegen gleich weniger klug, tiefsinnig, niveauvoll oder oberflächlich?»

Christina Luft

Seit sie zu sich selbst gefunden hat, hadert die 31-Jährige nicht mehr mit sich – obschon gerade in den sozialen Medien viel Kritik auf sie einprasselt. Aber «das Bisschen wirft mich nicht aus der Bahn», zeigt sich die Tänzerin selbstsicher. Sie führe ihr Leben, wie sie es sich gewünscht habe.

Und für sie ist klar: Recht machen kann man es ohnehin nie allen. «Am Ende kritisiert dich eh immer jemand.» Umso wichtiger ist ihr daher, sich selbst zu vertrauen. «Einfach ich selbst sein, mich in meiner Haut wohlfühlen und mich über die kleinen Dinge freuen, ist die stillste und gleichzeitig mächtigste Revolution, die eine Frau erleben darf.»

Von Ramona Hirt am 7. Juli 2021 - 06:09 Uhr