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Der Netflix-Star, über den alle reden

Regé-Jean Page: Mehr als ein Sexsymbol

Als Duke of Hastings in der Netflix-Serie «Bridgerton» wurde er zum neuen Sexsymbol. Regé-Jean Pages Vergangenheit zeigt aber, wie tiefgründig der Schauspieler wirklich ist – und zu was er es noch bringen kann.

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Regé-Jean Page

«Bridgerton»-Darsteller Regé-Jean Page.

WireImage

Einen ganz wichtigen Punkt klären wir gleich zu Beginn: Man spricht Regé wie «Reggae» aus. Jean wie Jean-Claude van Damme und Page wie die englische Buchseite. Kaum zu glauben, wissen viele immer noch nicht, wie man Regé-Jean Pages Namen wirklich ausspricht! Seit Weihnachten bringt er Millionen von Herzen rund um die Welt zum Schmelzen. Der Schauspieler verkörpert in der Netflix-Hitserie «Bridgerton» Simon, den Duke of Hastings.

 

Bridgerton Phoebe Dynevor Regé-Jean Page

Schwierige Liebe: Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor) und der Duke of Hastings (Regé-Jean Page)

imago images/Cinema Publishers Collection

Intrigen, unerfüllte Lieben und sehr viele erotische Szenen verleihen der Serie, die im England der frühen 1800er spielt (Box), einen gewissen Reiz. Schon Anfang Januar haben mehr als 63 Millionen Haushalte «Bridgerton» auf Netflix angeschaut. Damit ist die Serie die bisher fünftbeste Netflix-Original-Produktion. Einen wesentlichen Beitrag leistet Regé-Jean Page. Der 30-Jährige spielt mit seiner 25-jährigen Kollegin Phoebe Dynevor eine heissblütige Liebesgeschichte mit mindestens so heissen Szenen im Bett… und auf der Wiese… und auf der Treppe.

Poster - Bridgerton 2021 Credit: Liam Daniel/Netflix / The Hollywood Archive Los Angeles CA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 34087001THA
imago images/Cinema Publishers Collection
Bridgerton

Im England der frühen 1800er buhlen adlige Mädchen um einen vermögenden und hochrangigen Ehemann. Eine geheime Kolumnistin mit dem Pseudonym Lady Whistledown fügt dem Treiben die Prise Salz bei, indem sie regelmässig Freuden, Leiden, Geheimnisse und Skandale der Adligen per Flugblatt veröffentlicht. Da taucht der geheimnisvolle und von allen heiss begehrte Duke of Hastings auf (Regé-Jean Page). Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor), genervt von den Kuppel-Versuchen ihres grossen Bruders, schnappt sich den Duke, um vorzugeben, bereits vergeben zu sein. Und er ist ebenso froh, den bereits Vergebenen spielen zu können. Doch die Beziehung der beiden nimmt unerwartete – hoch romantische und verzwickte – Wendungen an. 

«Ich passte nirgendwo rein»

Page kommt 1988 in London als Kind eines Briten und einer Simbabwerin zur Welt. Bald darauf zieht die Familie nach Harare, in die Hauptstadt Simbabwes, welches noch bis 1980 in Abhängigkeit zu Grossbritannien stand. Zum Heimatland seiner Mutter hat er eine enge Beziehung. «Es ist der schönste Ort auf der Welt. Jeder sagt das über sein eigenes Land, aber es ist einfach objektiv schön.» Die Menschen im damals noch jungen Staat empfindet er als besonders grosszügig, befürchtet aber, dass sie bald abstumpfen werden. «Wenn man realisiert, dass die Welt ein harscher, kalter, schwieriger Ort ist, und dass man stark sein muss, um zu überleben.»

In Simbabwe fühlt er sich als Sohn eines britischen Vaters stets als «wandelndes politisches Statement». «Ich war immer anders. Ich passte nirgendwo rein. Die Leute wussten nicht, was mit mir anstellen.»

Als Page 14 Jahre alt ist, kehrt die Familie zurück nach London. Er verliert jeglichen Halt. In der Schule ist er den Klassenkameraden weit voraus, langweilt sich – und lässt seinen Frust als Aggressionen raus. «Als Teenager fand ich es reizvoll, herumzurennen und Leute anzuschreien. Ich fand Trost darin, Mauern einzureissen und Normen herauszufordern.» Im Punk findet der junge Page ein Mittel, um aus sich auszubrechen. Die Haare färbet er blau, grün, violett und gründet mit seinem Bruder eine Band. «Ich will die Grenzen vom sogenannt Normalen überwinden, Labels wie schwul, hetero braun oder weiss entsorgen.» 

Noch heute macht Regé-Jean Page Musik, auch mit seinem Bruder (Video unten). Die wahre Leidenschaft findet er aber in der Schauspielerei. An Wochenenden besucht er erst Kurse, später absolviert er eine Ausbildung am Drama Centre London. Berühmtheiten wie Pierce Brosnan, Colin Firth oder Tom Hardy besuchten die Schule. Eine ehemalige Lehrerin erinnert sich, dass «Regé» ein sehr hart arbeitender Student gewesen sei. «Elegant, charmant und wahnsinnig intelligent.»

Vom Sklaven zum Herzog

Jahre später spielt er den Chicken George in der Serie «Roots in Louisiana», eine Geschichte über eine versklavte Familie aus Gambia im 18. Jahrhundert. Danach ergattert er eine Rolle in der US-Fernsehserie «For The People». Dort lernt er die Produzentin Shonda Rhimes kennen, die nun auch bei Bridgerton mitwirkte. Rhimes über Page: «Regé ist ein so vielseitiger Schauspieler, ich hätte nie geahnt, dass er Brite ist – bis wir uns mal trafen und übers eine Rolle sprachen. Das war zum Brüllen.»

Rege-Jean Page

Regé-Jean Page (l.) in der Serie «Roots».

imago images/Everett Collection
Page auf Pornoseiten!

Page nutzt seine Diversität. So spricht er etwa perfekt den Nord-London-Akzent, kann aber auch mit einem simbabwischen Akzent sprechen wie seine Mutter, oder ganz einfach wie ein Amerikaner klingen. Ein nützliches Talent für einen Schauspieler.

Wo sein Zuhause ist, könne er heute nicht sagen. «Zuhause ist, wo deine Leute sind.» Und im strengen Londoner Lockdown fiel ihm ein: «Daheim ist dort, wo du sein willst, wenn du sehr krank bist.»

 

Seit «Bridgerton» bewegt sich Regé-Jean Page in neuen Sphären. Mit seiner Kollegin Phoebe Dynevor verdreht er den Zuschauerinnen und Zuschauern ganz schön den Kopf. Netflix kämpft gegen Pornoseiten, die Sexszenen aus «Bridgerton» hochgeladen haben: Viel Haut, viel Gehauche, gefühlt stundenlange Küsse und einige Blicke auf Pages Po. Der Schauspieler stand während der Drehzeit jeden Morgen um 5 auf, um seinen Körper für die Aufnahmen zu stählen.

Der Erfolg ist zwar gross, der nächste Sprung könnte dennoch riesig sein. «Bridgerton»-Regisseurin Julie Ann Robinson etwa sehe Page überhaupt nicht als Sexsymbol. «Ich erachtete ihn immer als seriösen Schauspieler, sehr ehrgeizig. Und schaut ihne uch jetzt an! Es ist unglaublich. Ich hoffe, er wird der nächste James Bond.» 

Über sein reales Privatleben schweigt Page. Gerüchte, er hätte sich in seine Schauspielkollegin aus «Bridgerton» verliebt, haben die beiden nie bestätigt, aber auch nicht wirklich dementiert. «Alles, was es zu wissen gibt, seht ihr auf dem Bildschirm», sagt der Schauspieler mit einem Augenzwinkern. «Die Skripte» seien es, welche die Funken zwischen den beiden zum Springen brachte. Dynevor sagt, sie seien durch die enge Zusammenarbeit «gute Freunde» geworden.

Natürlich ist es im Sinne eines – gewollt oder nicht gewollt – Sexsymbols, das Rätsel um seinen aktuellen Beziehungsstatus zu wahren. Verheiratet scheint er jedenfalls nicht zu sein. Und Balsam auf die Seele aller «Bridgerton»-Fans: Page sagt von sich selbst, softer und offener für wahre Romanzen zu sein als der fiktive Duke of Hastings.  Man merke sich jedenfalls fürs erste Date: Man spricht es «Reggae» aus.

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Von Onur Ogul am 24. Januar 2021 - 19:39 Uhr