In seinen Memoiren «Spare», die Anfang Jahr veröffentlicht wurden, enthüllte Prinz Harry, dass er sein ganzes Leben lang viel Alkohol getrunken, Kokain genommen und Cannabis geraucht habe. Der 38-Jährige schreibt zwar, dass er nur als Teenager Kokain konsumiert habe, gab aber auch zu, bis ins Erwachsenenalter hinein mit psychedelischen Substanzen experimentiert zu haben. Halluzinogene Drogen seien für ein ein grundlegender Teil seines Lebens, doppelte er in einem Online-Chat mit dem Trauma-Experten Gabor Maté nach.
Doch nun könnte Harry im schlimmsten Fall in Schwierigkeiten geraten und sein Recht verlieren, in den USA zu leben, weil er zu ehrlich über seinen früheren Drogenkonsum gesprochen hat, sagt ein Rechtsexperte gegenüber «Page Six». Und die ehemalige Bundesstaatsanwältin Neama Rahmani erklärt der US-Zeitung: «Ein Eingeständnis von Drogenkonsum ist normalerweise ein Grund für eine Unzulässigkeit. Das bedeutet, dass Prinz Harrys Visum hätte verweigert oder widerrufen werden müssen, weil er zugegeben hat, Kokain, Magic Mushrooms und andere Drogen zu nehmen.» Rahmani gibt zu bedenken, dass auch für ehemalige Royals keine Ausnahmen gebe.
«Wenn es keine Anklage gibt, sehe ich keine Probleme»
Eine andere Meinung dazu hat Rechtsanwalt James Leonard. Wie die Zeitung weiter schreibt, glaubt er nicht, dass Harrys Status in den USA so stark gefährdet ist. «Wenn es keine strafrechtliche Anklage im Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol gibt oder keine gerichtliche Feststellung, dass Prinz Harry ein gewohnheitsmässiger Drogenkonsument ist, was er eindeutig nicht ist, sehe ich kein Problem mit den Enthüllungen in seinen Memoiren über freizeitliche Experimente mit Drogen», sagt der prominente Anwalt aus New Jersey gegenüber «Page Six.»
Drogenkonsumenten die keine US-Staatsbürger sind, müssten den Einwanderungsbehörden einen Grund liefern, um eine Untersuchung über den Status einer Person einzuleiten, etwa eine Straftat. «Man muss ihnen etwas geben, das sie dazu veranlasst und bloss in einem Buch zu verraten, dass man als junger Mann mit Drogen experimentiert hat, bringt einen meiner Meinung nach nicht weiter», so Leonard.
Anderer Lebenswandel als noch vor Jahren
Einwanderungsanwalt Sam Adair stimmt Leonard zu, dass es unwahrscheinlich sei, dass Harrys Fall ein Problem darstellen werden. «Wenn es eine Verurteilung gegeben hätte, wäre das wahrscheinlich ein grosses Problem für die Erteilung eines Visums gewesen», so der Einwanderungsanwalt.
Kommt dazu, dass sich Harry seit seinen Jungsünden stark verändert hat. Wo früher viel Party auf dem Programm stand, dürfte heute ihn heute wohl eher das Familienleben umtreiben. Harry und seine Frau Herzogin Meghan sind Eltern zweier Kinder. Ausserdem haben die beiden so viele Projekte am laufen, dass es Harry gut tut, einen klaren Kopf zu bewahren. Schliesslich arbeitet es sich betrunken und bekifft nicht ganz so effizient wie nüchtern.