Luxemburg steht vor einem historischen Generationenwechsel. Am 3. Oktober, werden Erbgrossherzog Guillaume (43) und seine Ehefrau Stéphanie (41) den Thron besteigen. Ihr Sohn Charles (5) wird damit zum jüngsten Kronprinzen der Welt.
Inmitten der Vorbereitungen für den Thronwechsel rückt auch ein anderes Mitglied der royalen Familie ins Scheinwerferlicht. Prinz Noah (18), der älteste Sohn von Prinz Louis (39) und Tessy von Luxemburg (39) und der Neffe des künftigen Familienoberhaupts, gab gegenüber «The Royal News Organization» sein allererstes Interview.
Öffentliche Verkehrsmittel und Treffen mit den Freunden
Dabei legte er vor allem Wert auf ein Thema: das Aufräumen mit Vorurteilen gegen die Royals. «Ich glaube, die Leute gehen davon aus, dass ich in einer Blase lebe, aber ehrlich gesagt nehme ich öffentliche Verkehrsmittel», verrät er. Seine Bodenständigkeit zieht sich durch sämtliche Bereiche seines Lebens. «Ich hatte Praktika, treffe meine Freunde und stresse mich wie alle anderen wegen Prüfungen. Der grösste Irrglaube ist wohl, dass mir alles in die Hand gedrückt wird», erklärt der junge Prinz weiter und betont aber auch, dass er sich seiner privilegierten Stellung bewusst sei, die ihm durchaus Möglichkeiten gebe, «aber ich muss immer noch für das arbeiten, was ich will.»
Der junge Royal nutzt seine Position für soziales Engagement, insbesondere in den Bereichen Bildung und psychische Gesundheit. Er unterstreicht: «Dein Titel macht dich nicht zu etwas Besonderem. Deine Taten tun es.»
Prinz Noah ist nicht im luxemburgischen Palast aufgewachsen. Seine Eltern liessen sich scheiden, er zog mit seiner Mutter und seinem Bruder Prinz Gabriel nach London, Tessy heiratet den Schweizer Geschäftsmann Frank Floessel und bekommt Sohn Theodor. Von seinem kleinen Halbbruder schwärmt Prinz Noah. «Theodor bringt eine beschützende Seite in mir zum Vorschein, von der ich nicht wusste, dass ich sie habe.»
Bodenständigkeit ist seine Stärke
Für seine 18 Jahre zeigt sich Prinz Noah sehr reif und betont, dass nicht nur Blutsverwandtschaft zähle: «Wir alle bringen unterschiedliche Perspektiven mit, und das macht uns sogar stärker. Und wenn du mit öffentlicher Aufmerksamkeit zu tun hast, hält es dich bescheiden, Leute zu haben, die dich kannten, bevor du dir die Schuhe binden konntest.»
Was Prinz Noah mit seiner Zukunft anfangen möchte, weiss er noch nicht genau. Eine militärische Laufbahn, wie sie sein Vater gemacht hat, wäre durchaus eine Option. Ebenso interessieren ihn Sprachen, Geschichte und Psychologie. «Wahrscheinlich, weil ich in der Diplomatie aufgewachsen bin und die Geschichten meiner Eltern gehört habe», erklärt er. Jetzt möchte er erst einmal ein Zwischenjahr machen und darüber nachdenken, wohin seine Reise gehen soll. Vielleicht zieht es ihn ja sogar in die Schweiz? Das Land dürfte ihm dank seines Stiefvaters gut bekannt sein.