Am Montag informierte die norwegische Staatsanwaltschaft über die Anklage gegen Marius Borg Høiby in 32 Punkten. Unter anderem wird ihm mehrfache Vergewaltigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Nun hat sich Høiby über seine Anwälte erstmals öffentlich geäussert. Gegenüber dem norwegischen Sender NRK erklärte sein Verteidiger Petar Sekulic: «Es handelt sich um eine sehr schwerwiegende Anklage. Das sieht er selbst auch so. Er wird nun wie zuvor kooperieren und seine Aussage machen, um den Fall bestmöglich aufzuklären.»
Laut seinen Anwälten räumt Høiby einige Vorfälle ein, darunter Gewalt gegen eine Ex-Partnerin. Die meisten Anschuldigungen weist er jedoch zurück. «Er bestreitet mehr oder weniger seine Schuld in allen anderen Punkten», präzisiert seine zweite Verteidigerin, Ellen Holager Andenæs.
Marius Borg Høiby bleibt vorerst in Freiheit
Trotz der Schwere der Vorwürfe sieht die Staatsanwaltschaft derzeit keinen Grund für eine Untersuchungshaft. Staatsanwältin Henriksbø erklärte dem NRK: Die Voraussetzungen für die Verhaftung und Festnahme von Høiby seien nicht gegeben. Er werde aktuell nicht verhaftet, solange keine neuen Umstände auftreten, die dies erforderlich machen würden.
Der Palast reagierte zurückhaltend auf die Anklage. Eine Hofsprecherin teilte dem NRK knapp mit: «Es ist Sache der Gerichte, diesen Fall zu behandeln und zu einer Entscheidung zu kommen. Wir haben darüber hinaus nichts hinzuzufügen.»
Stiefvater Haakon zeigt sich zurückhaltend besorgt
Kronprinz Haakon äusserte sich bei der Fachmesse «Aqua Nor 2025» ebenfalls kurz zu der Situation: «Wir werden weiterhin die Aufgaben, die wir haben, bestmöglich erfüllen. Darauf konzentrieren wir uns.» Er fügte hinzu: «Alle, die in diese Angelegenheit involviert sind, empfinden dies sicherlich als herausfordernd und schwierig.»
Der Prozess gegen Marius Borg Høiby soll im Januar 2026 beginnen und etwa sechs Wochen dauern. Die norwegische Königsfamilie wird er aber voraussichtlich noch einiges länger beschäftigen.