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Prinz Hisahito besucht öffentliches Gymi

Schul-Revolution im japanischen Kaiserhaus

Das japanische Kaiserhaus gilt als äusserst konservativ und traditionsbewusst. Umso erstaunlicher ist es, dass Prinz Hisahito – Nummer zwei in der Thronfolge – in eine öffentliche Schule nach Tokyo geschickt wird.

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Kronprinz Hisahito mit seinen Eltern

 Kronprinz Akishino (l.) beim Wandern mit Sohn Prinz Hisahito (m.) und Kronprinzessin Kiko. 

The Asahi Shimbun via Getty Imag

Es ist eigentlich keine grosse Nachricht, dass ein 15-jähriger Junge auf eine öffentliche Schule geht. Doch handelt es sich beim Buben um einen japanischen Prinzen, dann ist das eine mittelgrosse Sensation. Die «Japan Times» berichtet, unter Berufung des kaiserlichen Hofamts, dass Prinz Hisahito bald ein Gymnasium in Tokio besuchen wird, welches zu der staatlichen Universität Tsukuba gehört. Er ist damit das erste Mitglied des japanischen kaiserlichen Hofes, das sich nicht an einer Privatschule einschreibt, sondern ganz normal an eine öffentliche Bildungsstätte geht. Alle Mitglieder des Hofes besuchten in der Nachkriegszeit ein Gymnasium der Gakushuin-Universität – ein Institut für Aristokraten.

Die Tatsache, dass es im Kaiserhaus von Japan etwas traditioneller als bei den europäischen Royals zu und her geht, zeigt sich an vielen Beispielen. Unter anderen daran, dass der 15-jährige Prinz Hisahito bei fast jeder Gelegenheit die exakt gleichen Kleider wie Papa Kronprinz Akishino (56) trägt. Und wir sprechen hier nicht von legeren Sportklamotten, sondern von gut gebügelten Hemden, Faltenhosen und Anzügen, inklusive Krawatte. Dabei muss man aber festhalten, dass es sich bei Kronprinz Akishino um den direkten Thronfolger von Kaiser Naruhito (61) handelt, sein Sohn Hisahito kommt gleich nach seinem Vater in der Reihenfolge der Thronbesteigung. Das verpflichtet.

Prinz Hasahito beim Ballspielen

So sieht es aus, wenn Prinz Hasahito mal eine lockere Runde Ball spielt.

The Asahi Shimbun via Getty Imag

Eine weitere konservative Tradition ist es auch, dass Mädchen und Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen sind und niemals den Posten der Kaiserin einnehmen werden. Ausserdem dürfen Mitglieder des japanischen Hofes nur innerhalb des Adels heiraten. Tun sie das nicht, blüht ihnen das Schicksal von Prinzessin Mako (30), die sich an der Uni in den bürgerlichen Juristen Kei Komuro (30) verliebte und sich darum von ihrem Prinzessinnen-Titel verabschieden musste. Erst dann durften die beiden heiraten. 

Prinzessin Mako und Ehemann Kei Komuro

Prinzessin Mako gibt die Heirat mit Kei Komuro bekannt und beendet damit ihre Zeit als japanischer Royal. 

Anadolu Agency via Getty Images
Kronprinz Akishino ist begeistert

Makos kleiner Bruder, Prinz Hasahito geht zur Zeit noch in die Mittelschule und besucht die Ochanomizu University Junior High School in Tokio. Weil das angegliederte Gymnasium eine reine Mädchenschule ist, konnte er seinen Bildungsgang dort nicht mehr fortsetzten und entschloss sich angeblich aus eigenem Antrieb, sich an einem öffentlichen Gymi einzuschreiben. Am 20. Februar 2022 soll er die Aufnahmeprüfung bestanden haben, was seine Eltern Kiko und Akishino sehr stolz gemacht haben soll. 

Aber nicht nur für den schulischen Erfolg erntet Hasahito Schulterklopfen, auch sein Entscheid für die bürgerliche Schule, die mit den Werten «Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und dem Geist der Freiheit», wirbt, kommt bei seinen Eltern gut an. Besonders Papa Akishino ist dafür bekannt, dass er eine liberale Schulpolitik bevorzugt. Vielleicht darf der kleine Prinz dort auch mal ohne Anzug auf dem Schulhof herumtoben. Zu wünschen wäre es ihm. 

Von lme am 28. Februar 2022 - 20:09 Uhr